Donnerstag, 28. März 2024

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"Ihr sollt ein Segen sein"

Ein Kirchentag ist ein Ort der Suche, der Suche nach Glaubenszeichen, der Suche nach Gemeinschaft und der Suche nach sich selbst. Über 200.000 machten sich auf, um in Berlin sich und andere zu entdecken, vom Glauben zu erzählen und von ihm zu hören. Erzähl’ mir von deinem Glauben, hieß es immer wieder:

Eva-Maria Schlittenbauer und Gert Brendel | 31.05.2003
    Das wechselt bei mir - Gott ist manchmal etwas weiblicher, etwas männlicher.

    Candace Carter, Künstlerin.

    Ich bin ein fröhlicherer Christ, ich bin ein singender Christ, ich will mitreißen.

    Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank.

    Da dachte ich, oh, jetzt fragt sie mich gleich nach Gott und meinem Gottesglauben, was soll ich ihr denn nur sagen. Ich bin mir ganz oft unsicher.

    Henning Scherf, Erster Bürgermeister in Bremen.

    Bekennende Christen sind in Berlin. Menschen, die bekennende Christen sehen und hören wollen, sind in Berlin, und dann sind noch die hier, die eigentlich nicht hier sein wollen, weil sie sich nicht vereinnahmen lassen wollen. Der Liedermacher Wolf Biermann gehört dazu. Er bekennt sich als Nicht-Gläubiger und singt für den Menschen.

    Mein Glaube ist womöglich noch absurder als der Ihre und lässt sich noch weniger begründen oder - etwas poetischer ausgedrückt - noch in der DDR Zeit schrieb ich mal ein Lied, wo es heißt: (Gesang) Und meine ungläubigen Lippen beten voller Inbrunst zu Mensch, dem Gott all meiner Gläubigkeit.


    Ich bin in diese bekennende Kirche reingeboren, ich hab schon die Schrecken der Nazis an meinen Eltern und an unserer Gemeinde, an der jüdischen Familie, die in unserer Gemeinde als Getaufte lebte, die Abrahams, die Kinder waren genauso alt wie ich, und die haben bei uns auch übernachtet, weil sie nachts nicht mehr auf die Straße gehen wollten. Ich bin da richtig reingewachsen. Die Erinnerung an diese absolute Verzweiflung der Menschen, die will ich nicht vergessen.

    Henning Scherf sollte etwas mitbringen, was für sein Leben und seine Überzeugung steht. Er zeigte das Foto einer Skulptur, die auf seinem Schreibtisch steht. Sie trägt den Titel "Lager" und erinnert ihn an seine von den Nazis verfolgten Eltern. Der Protestant erzählt mehr vom Zweifel als vom Glauben, aber zum Schluss steht der Mann, der gerade als Antwort auf die Frage: Sind Sie ein frommer Mensch? verlegen den Kopf eingezogen hat, auf der Bühne und dirigiert einen Kanon. "Dona nobis pacem...” Ausgerechnet. Und dabei sieht er so glücklich aus, als hätte er sein ganzes Politikerleben darauf gewartet, einmal auf dem Kirchentag zu dirigieren.

    O-Ton-Collage:

    Segen ist für mich eine Form von Glück, viele kleine Momente, in denen ich glücklich bin oder in denen mir Gutes passiert. Das ist für mich Segen.



    Segen, das ist eigentlich das Glück, das wir brauchen im Leben, die Liebe, das, was uns gut tut, und vor allem die Kinder.



    Wenn Krieg wieder künftig als Mittel der Politik akzeptiert würde, dann werden Kriege geführt werden. Die Gründe, sie für unvermeidlich zu erklären, könnten nahezu beliebig werden, wenn man sich davon Erfolg verspricht.

    Bundestagspräsident Wolfgang Thierse ist im Zentralkomitee der deutschen Katholiken aktiv. In über 60 Veranstaltungen wurden friedensethische und sicherheitspolitische Fragen diskutiert. Wie können Christen ihre Überzeugung im Alltag leben? Die Verantwortung des Einzelnen sei gefragt im persönlichen Umfeld und in Bezug auf die Dritte Welt. - Die Psychologin Hannah Siebecke engagiert sich für eine gerechte Verteilung der Güter in der Welt. "Oicocredit" heißt die Initiative: 200 Euro zahlen kirchliche Organisationen und Privatpersonen ein, um in wirtschaftlich armen Ländern Projekte zu finanzieren. Das Geld wird nur verliehen: Wenn der jeweilige Laden läuft, wird das Geld mit Zinsen zurückgezahlt.

    Zum Beispiel sind das Projekte, da haben wir hier Kreditgenossenschaften in der Dritten Welt, die dann wiederum in der Landeswährung günstig Geld verleihen, dann zum Beispiel kann ein Schiff gekauft werden für einen Fischereibetrieb oder Mühlen für Getreide oder fairer Handel, Kaffee ist ein ganz wichtiges Produkt, was auch von Oicocredit unterstützt wird zur Anschubsfinanzierung.

    O-Ton-Collage:

    Alle Gemeinden zusammen, alle Religionen zusammen, jeder feiert, tanzt, spricht, lacht, singt und ist fröhlich. Einfach klasse, super.



    Die Ökumene ist immer das Gemisch von Katholiken und Protestanten.



    Auf jeden Fall Gemeinsamkeit und der Glaube an irgendwas, was gleich ist und was im Laufe der Zeit durch sehr viele Verwaltungen getrennt wurde und jetzt wieder versucht, zusammen zu kommen.



    Zusammenarbeit zwischen Katholischen und Evangelischen und gemeinsames Abendmahl, das ist das Wichtigste.


    Das ist jetzt kein Thema, jedenfalls nicht vordergründig. Wir wissen zu feiern und wissen auch, dass diese Frage behandelt werden muss, aber dass diese Frage sehr wesentlich behandelt werden muss von Theologen und nicht eigentlich in der breiten Masse jetzt, wenn wir den Glauben bekennen und feiern wollen.

    Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky vor den ökumenischen Gottesdiensten, die nicht im offiziellen Programm des Kirchentages standen und dennoch für den größten Zündstoff sorgten.

    Zum katholischen Abendmahlstisch sind nur Katholiken geladen, die ihrerseits in jedem Fall von einem katholisch geweihten Priester den Leib Christi empfangen müssen. Was Brot und Wein bedeuten, darüber sind sich die Kirchen längst einig. Strittig ist die Frage: Was legitimiert die Person hinter der Eucharistie? Neue Anregungen zählen in diesem Punkt, in dem Annäherungen in Millimeterschritten gemessen werden, doppelt, zumal wenn sie Deutschlands ranghöchster Katholik äußert.

    Dass man das, was man selber annimmt, vertieft, dann fällt manches, was vielleicht nicht so wesentlich ist, von selbst ab oder wird jedenfalls verwandelt. Man lernt den anderen besser kennen. Zum Beispiel, dass es bei der apostolischen Sukzession nicht getan ist, da so eine mechanische Kettenvorstellung vor sich her zu schleppen, sondern sieht, es geht um die Weitergabe des Zeugnisses, und dann ist die Frage, in welchen Formen das sich vollzieht, in welchen Vollzügen das geschieht.

    Steckt hinter Kardinal Lehmanns vorsichtigen Worten eine behutsame Distanzierung von der Idee, von der lückenlosen Priesterahnenreihe von Petrus bis zum Papst? Und wie könnte die Alternative aussehen?

    Des Wartens müde, luden am Kirchentag katholische Christen zu ihrer Eucharistie ein und zwei Tage später die Protestanten die Katholiken zu ihrem Abendmahl, auch wenn das vielerorts schon längst unter der Hand passiert: Die offizielle Einladung war ein Affront gegen den Papst, der sich in seiner letzten Enzyklika noch einmal ausdrücklich gegen jegliche Form von "eucharistischer Gastfreundschaft" aussprach und beteiligten Priestern Disziplinierungsmaßnahmen androht. - Prompt unterschlug denn auch der Saarbrücker Theologieprofessor Gotthold Hasenhüttl in der Messliturgie die Fürbitte für den Papst, auch ansonsten fehlte so einiges am typisch katholischen Ritus: Das Kruzifix beim Einzug genauso wie das vorneweg getragene Evangeliar. Den Weihrauch musste ein Messdiener mühsam in einem winzigen Teelicht entfachen, und der einzige Text, den Protestanten und Katholiken ohne Abweichungen aus dem Kopf gemeinsam sprechen können, das "Vater unser", wurde in einer gänzlich unbekannten Übersetzung abgedruckt. Heraus kam eine Art Messe light des kleinsten gemeinsamen ökumenischen Nenners. Immerhin, die mehr als 2.000 Gläubigen bewiesen, dass der Streit der Schriftgelehrten, ob die Hostie nur von einem katholisch geweihten Priester verteilt werden darf oder nicht, das Kirchenvolk nicht interessiert.

    Das gemeinsame Bekenntnis der Christen ist wichtiger als das, was sie voneinander trennt. Es gibt mehr Konfessionsverbindendes als Konfessionstrennendes. Wenn wir die Unterschiede unserer Traditionen ins Spiel bringen, wird das, was wir miteinander zu feiern und zu bekennen haben, an Gewicht gewinnen.

    Wolfgang Huber, Bischof der evangelischen Kirche Berlin und Brandenburg. Nur wer seine eigene Identität kennt, kann dem anderen offen begegnen. Nur wer weiß, wo seine Wurzeln liegen, kann andere Wurzeln respektieren. Nur wer seine Vergangenheit kennt und ein Bewusstsein für die Gegenwart hat, kann eine Zukunft planen.

    O-Ton Umfrage:

    Typisch katholisch ist, dass da immer noch so viele Zwischenstationen sind. Da ist der Papst dazwischen, ein Bischof, unter dem man dann aufpassen muss.



    Die Katholiken sind sehr sinnenfreudig, sie arbeiten weniger, also nicht nur mit dem Kopf, wie das manchmal die Protestanten tun, sondern auch sehr mit allen Sinnen und feiern gerne und viel.



    Was ich sehr positiv finde in der katholischen Kirche, das ist das Bewusstsein für Spiritualität, für heilige Räume.



    Ein starkes Gefühl für das Verbindende, ein starkes Gefühl für die Gemeinschaft der katholischen Christen zueinander.



    Typisch evangelisch ist, dass wir betonen und festhalten daran, dass wir von der Gnade Gottes leben.



    Die Nacktheit in den Kirchen, das bewundere ich an meinen katholischen Schwestern und Brüdern. Da ist einfach viel mehr Leben in der Kirche, Farbe, Handlungen, Symbolhandlungen.



    Was ist typisch evangelisch? Ich würde sagen, es ist die Freiheit, das stärkere Bewusstsein aufgrund der Rechtfertigung, Leben frei gestalten zu können und gerade dieser Freiheit den entscheidenden Raum zu geben im eigenen Glauben.



    Pluralismus, dass man vieles zulassen kann.

    Die Charta öcumenica wurde schon seit 1997 vorbereitet - von Vertretern des Rates der europäischen Bischofskonferenz, den europäischen Katholiken also, sowie von der Konferenz der europäischen Kirchen, in der die protestantischen, orthodoxen, freikirchlichen, anglikanischen und altkatholischen Kirchen Europas zusammengeschlossen sind. Auf dem Kirchentag unterschrieben die deutschen Kirchen das Dokument.

    O-Ton Umfrage:

    Für mich sollte da drin stehen, dass die Kirchen sich als Kirchen gegenseitig anerkennen, also nicht den Anspruch haben zu sagen, wir sind die einzig richtige Kirche, und die anderen sind irgendwelche Gruppierungen.



    Also mir wäre wichtig, dass man ansetzt bei den Dingen, wo man sich versteht und sich ganz eins ist, zum Beispiel, dass die Bibel unsere Ausgangsposition ist, dass wir die Bibel leben wollen.

    In der Charta öcumenica steht unter anderem, dass die jeweilige Taufe gegenseitig anerkannt wird. Auch die Aufforderung zum gemeinsamen Gebet, zur Bewahrung der Schöpfung und zum Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen sind in der Charta enthalten. Europäisch gedacht wurde vor allem in den Veranstaltungen mit Politikern. Außenminister Joschka Fischer erläuterte, warum Europa so wichtig ist:

    Wofür ist die Landesregierung zuständig? Das wissen die meisten sofort. Kann man sich daran halten. Und die Bundesregierung ist eh für alles zuständig und verdient die Prügel, die sie bekommt. Das ist so die Sicht der Dinge, die die meisten Menschen haben. Dass die Bundesregierung oft Prügel bekommt, die eigentlich die Kommission in Brüssel bekommen müsste, ist ein anderes Thema. Und genau das wollen wir ändern. Sie sehen, wir haben also ein ganz nachvollziehbares Interesse, dass Europa transparent, dass es bürgernah wird, damit die in Brüssel den Teil der Dresche bekommen, der ihnen gebührt.

    Bundeskanzler Gerhard Schröder plauderte launig mit Jugendlichen und forderte Zivilcourage.

    Wer im zivilen Leben eine Kultur des Nicht-Wegschauens entwickelt, auch einfach mal sagt, wenn jemand innem Geschäft mit nem Kopftuch länger warten muss als man selber, einfach bei einer solchen Kleinigkeit mal sagt: Nee, nee, das ist nicht in Ordnung hier.

    Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, der nicht betrügt und keinen Meineid schwört. Er wird Segen empfangen vom Herrn und Heil von Gott, seinem Helfer.

    Auf einer Fläche, die größer ist als neun Fußballfelder zusammen, nämlich auf 54 Quadratmetern, kann sich der Kirchentagsbesucher darüber informieren, welche kirchlichen Gruppen es in Deutschland gibt. Über 1.100 Initiativen beteiligen sich hier, präsentieren sich und ihre Arbeit - mal mit Plakaten und Prospekten, mal mit einer Weltkugel, die fast die Decke der Ausstellungshalle erreicht. Die Eltern homosexueller Kinder stellen ihr Engagement ebenso vor wie der katholische Verein donum vitae seine Schwangerenkonfliktberatung. Bioethik und Bildung, Gesundheit und Familie, Freizeit und Globalisierung, Menschenrechte und Umweltschutz: Es scheint keinen gesellschaftlichen Bereich zu geben, in dem Christen nicht ihren Platz haben. Große Verbände wie Caritas und Diakonie stehen neben Ehrenamtlichen, die alle zusammen für eine gerechtere Welt kämpfen.

    In Halle 3 steht ein beeindruckender Schiffsnachbau. Die deutsche Seemannsmission will so auf sich aufmerksam machen.

    Wenn ich an Bord eines Schiffes gehe, begegne ich Ökumene mit jedem, den ich dort treffe. Das heißt Alltag für mich, gemeinsames Miteinanderleben im Hafen ist Ökumene pur.

    Anke Wiebel ist Seemannsdiakonin in Hamburg. Sie betreut die Matrosen am Hafen.

    Es fängt damit an, dass jemand aus der Telefonzelle kommt, und auf der anderen Seite der Erde ist in der Familie irgendwas Schlimmes passiert, dann braucht er einen Ansprechpartner oder vielleicht manchmal auch nur eine Schulter, also gar nicht so sehr auch das Handelnde, aber auch ganz stark das Zuhören, ihn annehmen.


    Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.

    Ich mache immer wieder die Erfahrung, wenn ich Vorträge halte oder wenn ich Meditationen halte, dass eine ganz tiefe spirituelle Sehnsucht in den Menschen ist, aber manchmal geht die an der Kirche eben vorbei, und offensichtlich hat die Kirche nicht immer die Sprache oder die Rituale, die die Menschen in ihrer Sehnsucht ansprechen. Und das ist für mich die wichtigste Aufgabe der Kirche, nicht dass die Kirche Heimat ist, ich denke, sonst wird es wirklich ein Heimatsverein, sondern dass die Kirche ein Ort ist, wo die Sehnsucht in den Menschen wachgehalten wird.

    Der Benediktinerpater Anselm Grün von der Abtei Münsterschwarzach ist bekannt durch seine Lebenshilfe-Bücher. Er füllte die Deutschlandhalle mit mehr als 10.000 Menschen.

    Aber die Frage: Was ist Leben? Möglichst viel erleben oder ganz intensiv im Augenblick sein? Und für mich ist intensives Leben oder das Leben, was Jesus in Fülle gebracht hat, die Kunst, ganz da zu sein, ganz präsent zu sein, frei zu sein, für uns etwas zu spüren, was fließt in mir, ja letztlich, dass ich nicht nur lieben kann und geliebt werde, sondern auch Liebe bin.

    In der "Wandelhalle" auf dem Messegelände führt die Suche nach Liebe an einer Galerie mit Piktogrammen vorbei. Sie zeigen Alltagsdinge von der Glühbirne bis zum Handy und erinnern an Hieroglyphen in ägyptischen Ruinenstädten. Sind das die Zeichen, anhand derer die Archäologen einer fernen Zukunft unsere Welt entschlüsseln werden? Oder sind es die Bilder im Raum dahinter? Die Motive aus der Weltkirche von den Kopten bis nach Asien reichen fast unter die Decke. Aber das Motiv, vor dem die meisten Besucher stehen bleiben, zeigt einen evangelischen Pfarrer auf einem Pferd. Der Raum in der Mitte steht leer. Ein guter Ort, um die Welt hinter sich zu lassen. - Wem auf der Suche nach dem inneren Frieden die Füße müde geworden sind, kann im Geistlichen Zentrum nebenan einen ganz besonderen Service in Anspruch nehmen.

    Der Frankfurter Pfarrer Paul Martin Glotz und sein Team nehmen sich Zeit für ihr Ritual: Füße Abreiben, massieren, salben und ein paar Worte wechseln. Am meisten überrascht Glotz jedes Mal, wie nah und vertraut sich Gast und Pfleger hinterher geworden sind.

    Bei Managern und Priestern sehe ich die gleiche Sehnsucht, die Sehnsucht einmal nach innerer Freiheit, nicht sich zu definieren von dem, was die anderen von mir denken, nicht sich zu definieren von Erfolg oder Misserfolg, sondern einen inneren Raum zu haben, wo ich in mir daheim bin, wo das Geheimnis in mir wohnt. Und für mich ist die Sehnsucht nach Heimat eben nicht nach einer romantischen Heimat, sondern daheim sein kann man nur, wo das Geheimnis wohnt, und Heim und Geheimnis und Heimat, das hängt ja zusammen, und ich denke, nur wo etwas rüber geht, wo ich eine Ahnung habe, da ist etwas in mir, über das die Welt keine Macht hat. Das ist für mich die Sehnsucht. Danach sehnen sich sowohl die Manager im Betrieb wie die Priester, die auch oft von anderen nur bewertet werden.

    O-Ton Umfrage:

    Die Frage: Was ist Heimat?



    Na, Heimat ist für mich meine Heimat, wo ich wohne, aber natürlich auch Heimat im Glauben, zum Beispiel in Gott.



    Ich bin nicht in der Kirche beheimatet, in Körperarbeit. Es hat zu tun mit Yoga, Qigon, Tai-Chi, solche Sachen.



    Ich bin ein spezieller Fall, weil ich durch die ganze Welt gerauscht bin mit meiner Familie, und deshalb fühle ich mich in der Kirche eigentlich überall wohl.



    Da, wo man mit Menschen zusammen ist, mit denen man vertraut ist, wo man sich wohl fühlt und offen sprechen kann.

    "Ihr sollt ein Segen sein" steht auf dem sonnengelben Schal, den jeder Kirchentagsbesucher fröhlich schwenkt. Über 100.000 wurden verteilt, ob sie am Montag noch ausgepackt werden, wird sich zeigen. Die Kirchentagsverantwortlichen gehen allerdings davon aus, dass es nicht das letzte Treffen war.