Ein Computer steht neben dem anderen, ein Riesenbildschirm grenzt an den nächsten, für über zwei Dutzend hoch konzentrierte Spezialisten und Programmierer ist von der Glamourwelt des Films nur wenig zu spüren. Lebendig wird der Waisenjunge Hugo hier in der Kreuzberger Fabriketage direkt an der Spree nur, wenn er in den Rechnern zum Leben erweckt wird:
"Nach dem Tod meines Vaters bin ich oft hier raufgekommen. Ich habe mir dann vorgestellt, die ganze Welt wäre eine einzige große Maschine. In Maschinen gibt es keine überflüssigen teile, sie bestehen immer aus exakt so vielen teilen wie nötig sind. Also dachte ich, wenn die Welt wirklich eine riesige Maschine ist, dann wäre ich wohl nicht überflüssig, dann wäre ich aus einem ganz bestimmten Grund auf der Welt."
854 Einstellungen sind digital von Pixomondo bearbeitet worden - wie in einer riesigen Maschine – Teilchen für Teilchen, Bild für Bild, fast die Hälfte des gesamten Films. Das Paris der 30er-Jahre, die Uhren im gigantischen Bahnhof, der Roboter, fahrende Züge, fliegendes Papier, Hugo und seine Freundin Isabelle - kaum etwas kommt im Film "Hugo Cabret" ohne visuelle Effekte aus.
Pixomondo hat elf Standorte in der ganzen Welt – alle sind miteinander vernetzt. Wenn Regisseur Martin Scorsese am Nachmittag in Los Angeles einen Auftrag gibt, legen die Kollegen in Peking mit vollem Elan los, weil es dort Morgen ist, übergeben Stunden später an die Europäer, die dann erst aufwachen.
480 Mitarbeiter von Pixomondo waren über ein Jahr lang mit "Hugo Cabret" beschäftigt. In Berlin arbeiteten allein 20 Spezialisten acht Monate lang an den aufwendigsten anderthalb Filmminuten, sagt Jan Adamczik, der bereits bei "Harry Potter" für die visuellen Effekte zuständig war:
"Es gibt eine Albtraumsequenz, wo der Zug durch den Bahnhof durchrast und alles mitnimmt dabei, alles zerstört, und das war die Sequenz, um die wir uns am meisten gekümmert haben."
Die am echten Filmset gedrehten Bilder werden mit den Bildern vom Computer überlagert. Die allerersten Bilder werden manchmal noch von Hand gezeichnet, dann passiert alles im Rechner. Zuerst besteht zum Beispiel der Zug nur aus Strichen, dann wird die Bewegung simuliert, der Zug bekommt eine Oberfläche, Licht und Schatten werden gesetzt. Damit die Computerbilder möglichst echt wirken ist viel Fingerspitzengefühl nötig.
"Der Zug, wenn er durch den Bahnhof durchrast, zerbricht auch die ganze großen Pfeiler und Säulen, die in dem Bahnhof drinstehen, und es kann auf viele verschiedene Arten zerbrechen, vor allem wenn man es sich real nicht anschauen kann, wie das denn aussehen würde. Fliegt es weiter, fällt es in sich zusammen, hat es viele kleine Brösel, die wir hier dargestellt haben. Es ging sehr viel um Atmosphäre bei dem Film, dass der ganze Bahnhof voller Rauch ist, und da müssen wir erst mal schauen, wie können wir Rauch darstellen, wie kreieren wir den Rauch, so könnte sich ein Rauch aufbauen, so könnte der entwickelt aussehen, gefällt Euch das oder gefällt Euch das nicht?"
Den Oscar-Juroren hat es gefallen. Mit der Auszeichnung für die besten visuellen Effekte hat sich Pixomondo – Jahresumsatz 50 Millionen Dollar - auf einen Schlag in die Liga der ganz Großen katapultiert. In eine Reihe mit ILM aus San Francisco, die zum Beispiel an "Krieg der Sterne" mitgewirkt haben, einem Unternehmen aus Neuseeland, das "Herr der Ringe" gemacht hat und den Londoner Firmen, die die Effekte für "Harry Potter" geliefert haben.
Gegründet wurde die Firma 2001 im Keller eines Einfamilienhauses in Pfungstadt. Der erste große Erfolg war 2008 "Der rote Baron" mit Matthias Schweighöfer und Till Schweiger.
In Deutschland ist Pixomondo inzwischen längst Marktführer und hat Standorte in Frankfurt, Berlin, München, Stuttgart und Hamburg. Nun wird weiter expandiert. Der Oscar-Gewinn ist aber auch eine Herausforderung für die Zukunft sagt, Sebastian Leutner von Pixomondo in Berlin:
"Zum einen war es für Pixomondo schon so ein bisschen ein Ritterschlag, um in der weltweiten Elite mitspielen zu dürfen. Auf der anderen Seite ist es ein ganz klarer Druck, weil die Filmemacher jetzt gleich oder ähnliche Vorstellungen haben, aber oftmals nicht über die Budgets verfügen und uns die Konkurrenz natürlich jetzt mehr wahrnimmt, und da müssen wir uns jetzt behaupten, um den nächsten größeren Schritt zu machen."
Bei Pixomondo wird jetzt erst mal wieder in neue Rechner investiert. Das nächste große Projekt ist noch geheim, aber die nächste große Aufgabe ist die Abbildung von fotorealistischen Wasserflächen – eine Herausforderung für die Programmierer und für die Technik. Am Rande der Kapazität war die Infrastruktur in der Berliner Fabriketage nämlich bereits bei "Hugo Cabret":
"Das hat uns hier schon an die Grenzen gebracht, uns hat es hier voll den Strom rausgehauen. Der Strom hat zwischendurch nicht mehr gereicht, wir mussten eine zusätzliche Stromleitung legen, innerhalb einer Woche, um überhaupt weiterarbeiten zu können."
Die Stromleitung fiel im Etat nicht weiter ins Gewicht. 40 Millionen Dollar standen für die visuellen Effekte von "Hugo Cabret" zur Verfügung. Nur selten kann ein Regisseur so aus dem Vollen schöpfen. Den Bildern sieht man das an. Die sind nämlich immer dann besonders gut, wenn man gar nicht sieht, dass sie im Computer bearbeitet wurden, sagen die Macher von Pixomondo.
"Nach dem Tod meines Vaters bin ich oft hier raufgekommen. Ich habe mir dann vorgestellt, die ganze Welt wäre eine einzige große Maschine. In Maschinen gibt es keine überflüssigen teile, sie bestehen immer aus exakt so vielen teilen wie nötig sind. Also dachte ich, wenn die Welt wirklich eine riesige Maschine ist, dann wäre ich wohl nicht überflüssig, dann wäre ich aus einem ganz bestimmten Grund auf der Welt."
854 Einstellungen sind digital von Pixomondo bearbeitet worden - wie in einer riesigen Maschine – Teilchen für Teilchen, Bild für Bild, fast die Hälfte des gesamten Films. Das Paris der 30er-Jahre, die Uhren im gigantischen Bahnhof, der Roboter, fahrende Züge, fliegendes Papier, Hugo und seine Freundin Isabelle - kaum etwas kommt im Film "Hugo Cabret" ohne visuelle Effekte aus.
Pixomondo hat elf Standorte in der ganzen Welt – alle sind miteinander vernetzt. Wenn Regisseur Martin Scorsese am Nachmittag in Los Angeles einen Auftrag gibt, legen die Kollegen in Peking mit vollem Elan los, weil es dort Morgen ist, übergeben Stunden später an die Europäer, die dann erst aufwachen.
480 Mitarbeiter von Pixomondo waren über ein Jahr lang mit "Hugo Cabret" beschäftigt. In Berlin arbeiteten allein 20 Spezialisten acht Monate lang an den aufwendigsten anderthalb Filmminuten, sagt Jan Adamczik, der bereits bei "Harry Potter" für die visuellen Effekte zuständig war:
"Es gibt eine Albtraumsequenz, wo der Zug durch den Bahnhof durchrast und alles mitnimmt dabei, alles zerstört, und das war die Sequenz, um die wir uns am meisten gekümmert haben."
Die am echten Filmset gedrehten Bilder werden mit den Bildern vom Computer überlagert. Die allerersten Bilder werden manchmal noch von Hand gezeichnet, dann passiert alles im Rechner. Zuerst besteht zum Beispiel der Zug nur aus Strichen, dann wird die Bewegung simuliert, der Zug bekommt eine Oberfläche, Licht und Schatten werden gesetzt. Damit die Computerbilder möglichst echt wirken ist viel Fingerspitzengefühl nötig.
"Der Zug, wenn er durch den Bahnhof durchrast, zerbricht auch die ganze großen Pfeiler und Säulen, die in dem Bahnhof drinstehen, und es kann auf viele verschiedene Arten zerbrechen, vor allem wenn man es sich real nicht anschauen kann, wie das denn aussehen würde. Fliegt es weiter, fällt es in sich zusammen, hat es viele kleine Brösel, die wir hier dargestellt haben. Es ging sehr viel um Atmosphäre bei dem Film, dass der ganze Bahnhof voller Rauch ist, und da müssen wir erst mal schauen, wie können wir Rauch darstellen, wie kreieren wir den Rauch, so könnte sich ein Rauch aufbauen, so könnte der entwickelt aussehen, gefällt Euch das oder gefällt Euch das nicht?"
Den Oscar-Juroren hat es gefallen. Mit der Auszeichnung für die besten visuellen Effekte hat sich Pixomondo – Jahresumsatz 50 Millionen Dollar - auf einen Schlag in die Liga der ganz Großen katapultiert. In eine Reihe mit ILM aus San Francisco, die zum Beispiel an "Krieg der Sterne" mitgewirkt haben, einem Unternehmen aus Neuseeland, das "Herr der Ringe" gemacht hat und den Londoner Firmen, die die Effekte für "Harry Potter" geliefert haben.
Gegründet wurde die Firma 2001 im Keller eines Einfamilienhauses in Pfungstadt. Der erste große Erfolg war 2008 "Der rote Baron" mit Matthias Schweighöfer und Till Schweiger.
In Deutschland ist Pixomondo inzwischen längst Marktführer und hat Standorte in Frankfurt, Berlin, München, Stuttgart und Hamburg. Nun wird weiter expandiert. Der Oscar-Gewinn ist aber auch eine Herausforderung für die Zukunft sagt, Sebastian Leutner von Pixomondo in Berlin:
"Zum einen war es für Pixomondo schon so ein bisschen ein Ritterschlag, um in der weltweiten Elite mitspielen zu dürfen. Auf der anderen Seite ist es ein ganz klarer Druck, weil die Filmemacher jetzt gleich oder ähnliche Vorstellungen haben, aber oftmals nicht über die Budgets verfügen und uns die Konkurrenz natürlich jetzt mehr wahrnimmt, und da müssen wir uns jetzt behaupten, um den nächsten größeren Schritt zu machen."
Bei Pixomondo wird jetzt erst mal wieder in neue Rechner investiert. Das nächste große Projekt ist noch geheim, aber die nächste große Aufgabe ist die Abbildung von fotorealistischen Wasserflächen – eine Herausforderung für die Programmierer und für die Technik. Am Rande der Kapazität war die Infrastruktur in der Berliner Fabriketage nämlich bereits bei "Hugo Cabret":
"Das hat uns hier schon an die Grenzen gebracht, uns hat es hier voll den Strom rausgehauen. Der Strom hat zwischendurch nicht mehr gereicht, wir mussten eine zusätzliche Stromleitung legen, innerhalb einer Woche, um überhaupt weiterarbeiten zu können."
Die Stromleitung fiel im Etat nicht weiter ins Gewicht. 40 Millionen Dollar standen für die visuellen Effekte von "Hugo Cabret" zur Verfügung. Nur selten kann ein Regisseur so aus dem Vollen schöpfen. Den Bildern sieht man das an. Die sind nämlich immer dann besonders gut, wenn man gar nicht sieht, dass sie im Computer bearbeitet wurden, sagen die Macher von Pixomondo.