Zum Beispiel Jürgen Rüttgers, der für ein paar Tage eine alleinerziehende Mutter von fünf Kindern vertreten muss. Wahnsinn – welcher Herausforderung sich der Chef der nordrhein-westfälischen CDU vor laufenden Kameras stellt. Ja, mögen sich manche fragen, wer ist denn dieser Teufelskerl überhaupt, der in der Sendereihe "Willkommen im Leben" ein derart hohes Risiko eingeht. Nun: Jürgen Rüttgers ist erstens Mensch, zweitens praktizierender Familienvater und drittens Berufspolitiker, so dass sich letztlich die Frage stellt, ob der Mann im richtigen Leben noch zurechtkommt und weiß, was ein Pfund Butter kostet. Zumindest weiß der CDU-Politiker, dass ihm nicht einmal bei zig Parteiveranstaltungen so viele Menschen zuschauen wie im Fernsehen, wenn er für seine Gastfamilie Pfannekuchen backt. Und dann zeigt er, was er wirtschaftlich drauf hat, indem er beim Großeinkauf mit 30 statt der eingeplanten 60 Euro auskommt, ohne dass eins der fünf Kinder Kohldampf schieben muss.
Unfassbar, was Politiker alles können, wenn die Kamera dabei ist – und was die Sender so alles ausstrahlen. Nur damit bei anderen Parteien kein Neid aufkommt, quartiert das ZDF aus der SPD den ehemaligen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel bei einer Familie ein. Von den Grünen darf deren Wirtschaftsexperte Fritz Kuhn als Reality-Akteur ran. Vielleicht baut er im Vorgarten ein Windrad auf und bestreitet den Lebensunterhalt seiner Gastgeber vom Dosenpfand. Wenn das so weitergeht, herrscht im Bundestag bald gähnende Leere, weil die meisten Politiker gerade irgendwo in Deutschland bei irgendwem kochen oder Rasen mähen. Und wer weiß, ob nicht eines Tages CDU-Chefin Angela Merkel bei einer Kleinfamilie in deren Reihenhaus in Hannover einzieht und dort den Haushalt schmeißt, da Familienvorstand Gerhard Schröder so viel in Berlin zu tun hat. Das wäre wirklich die Krönung des neuen Reality-TV-Trends.
Unfassbar, was Politiker alles können, wenn die Kamera dabei ist – und was die Sender so alles ausstrahlen. Nur damit bei anderen Parteien kein Neid aufkommt, quartiert das ZDF aus der SPD den ehemaligen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel bei einer Familie ein. Von den Grünen darf deren Wirtschaftsexperte Fritz Kuhn als Reality-Akteur ran. Vielleicht baut er im Vorgarten ein Windrad auf und bestreitet den Lebensunterhalt seiner Gastgeber vom Dosenpfand. Wenn das so weitergeht, herrscht im Bundestag bald gähnende Leere, weil die meisten Politiker gerade irgendwo in Deutschland bei irgendwem kochen oder Rasen mähen. Und wer weiß, ob nicht eines Tages CDU-Chefin Angela Merkel bei einer Kleinfamilie in deren Reihenhaus in Hannover einzieht und dort den Haushalt schmeißt, da Familienvorstand Gerhard Schröder so viel in Berlin zu tun hat. Das wäre wirklich die Krönung des neuen Reality-TV-Trends.