Im Fadenkreuz der Rasterfahndung
Wenige Tage nach den Terroranschlägen in den USA hatten die Ermittler eine Spur der mutmaßlichen Täter gefunden, die an eine deutsche Universität führte: nach Hamburg. Bald darauf griff die Sonderkommission "USA" zum Werkzeug Rasterfahndung und suchte anhand von Verdachtsmerkmalen nach Komplizen oder Zeugen der mutmaßlichen Hamburger Attentäter. Als ein Ergebnis der Rasterfahndung sollen nun in den kommenden Tagen 140 meist ausländische Studenten von Soko-Fahndern vernommen werden, berichtet das Hamburger Abendblatt. Ralf Kunz, Sprecher der Hamburger Polizei, bestätigt das: "Wir haben ein Raster angelegt und unter anderem männliche Personen zwischen 20 und 40 Jahren mit einer Meldeanschrift in Hamburg gesucht, die Studenten oder ehemalige Studenten in Hamburg sind und einer islamischen Religion angehören." Kunz betont, dass die angeschriebenen Personen nicht verdächtigt werden, sondern als Zeugen vernommen werden: "Wir bitten die Adressaten um Mithilfe. Es handelt sich um eine freiwillige Aufforderung, das heißt, die Personen müssen nicht ins Polizeipräsidium kommen." Auch gebe es keine Hinweise, ob jemand unter den 140 Studenten Kontakt zu den mutmaßlichen Terrorpiloten hatte. "Es besteht keinerlei Verdachtsmoment", so Kunz. Wer nicht ins Präsidium kommt, muss von den Beamten anderweitig überprüft werden. "Wir würden an verschiedene Behörden herantreten, gegebenenfalls auch an den Arbeitnehmer", erklärt Kunz. "Wir werden die Personen aber nicht vorladen."