Archiv


Im Hinterhof des Sonnensystems

Bis ins 18. Jahrhundert hinein galt Saturn als der sonnenfernste Planet. Er ist etwa zehnmal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Erst mit dem Fernrohr, das auch lichtschwache, für das bloße Auge unsichtbare Objekte zeigt, wurden Uranus, Neptun und Pluto entdeckt, der im Mittel viermal weiter entfernt ist als Saturn.

    Mit fortschreitender Größe der Teleskope und empfindlicheren Detektoren konnten die Außenbezirke des Sonnensystems weiter durchforstet werden. Die Entdeckung zahlreicher Objekte jenseits der Neptunbahn kostete Pluto schließlich den Planetenstatus. Er wird seit 2006 nur noch als Zwergplanet geführt.

    Mittlerweile sind über 1250 solcher Transneptune bekannt, die sich im Wesentlichen auf zwei Hauptzonen verteilen.

    Der sogenannte Kuipergürtel reicht bis in knapp 50-fache Entfernung Sonne-Erde. In diesem Bereich ist Pluto mit einem Durchmesser von rund 2300 Kilometern das größte bislang bekannte Objekt.

    Aber auch weiter draußen bewegen sich noch zahlreiche Brocken. Sie wurden offenbar durch äußere Störeinflüsse auf ihre zumeist stark elliptischen Bahnen gebracht. Es sind verstreute Mitglieder einer anfangs scheibenähnlichen Struktur.

    Unter ihnen ist Eris mit einem geschätzten Durchmesser von 2320 Kilometern und derzeit rund dreifachem Pluto-Abstand das bislang größte bekannte Objekt jenseits der Neptunbahn.

    Morgen steht Eris der Sonne am Himmel gegenüber. Er steht im Sternbild Walfisch, ist für das bloße Auge aber leider unsichtbar.

    gewünscht von Bernd Lehle

    Informationen rund um den Kuiper-Gürtel

    Mehr über den Kleinplaneten Eris