Alle wissen, dass sie wenig wissen, die Diskussion um diese winzig kleinen Nanopartikel ist geprägt von vielen Fragezeichen. Man muss wissen: Nanoteilchen entstehen im Prinzip, indem man bekannte Materialen wie Gold oder Silber in unvorstellbar kleine Stücke zermalt: Ein Nanoteilchen neben einen Fußball gelegt, ist so große wie dieser Fußball neben unseren Planet Erde gelegt. Obwohl sie eigentlich nur zerkleinert sind, haben diese Nanoteilchen aber interessanter Weise völlig andere physikalische Eigenschaften als der Stoff, aus dem sie entstanden sind. Das macht sie so interessant: Silberpartikel etwa versiegeln und imprägnieren heute schon Oberflächen in Kühlschränken, Waschmaschinen, sie finden sich Reinigungssprays, Socken und Zahnpasta. Schon heute enthalten 600 Produkte angeblich Nanopartikel, sagt der Verbraucherzentrale Bundesverband. Problem Nummer Eins: Niemand weiß genau, welche Produkte das sind. Noch wichtiger: Niemand weiß genau, was diese Nanopartikel machen, in Flüssen, in Tieren, in unserem Körper, sagt Rolf Buschmann, Leiter der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen:
"Wirkliche Schäden bei Menschen hatten wir bisher noch nicht, sonst hätten wir die Ampel nicht mehr auf gelb, sondern auf rot. Was wir aber nicht wissen ist: Wenn ich jetzt ein Nanopartikel Titandioxyd als Sonneschutzmittel auf die Haut tue, dann wissen wir relativ sicher, auch das ist durch Forschung untersucht, dass es durch gesunde Haut nicht kommt. Wir wissen aber auch, dass durch beschädigte Haut diese Nanopartikel schon einige Schichten tiefer dringen. Was passiert, wenn sie noch tiefer eindringen und diese Titandioxyd-Partikel frei durch den Organismus wandern? Wo können sie hinkommen? Und können sie dann ähnliche Effekte verursachen, wie wir sie in Tierversuchen bereits beobachtet haben? Das ist alles noch offen."
Um die vielen offenen Fragen zu klären, hat die Bundesregierung eine Forschungsstrategie verabschiedet. Das begrüßte Gerd Billen, der Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbandes.
"Deswegen mahnen wir an, dass die Bundesregierung ihren Ankündigungen Taten folgen lässt und diese Forschungsstrategie jetzt ganz entschieden umsetzt. Wenn das nicht geschieht, da bedarf es keiner großen Prophetie, wird die hohe Akzeptanz, die der Begriff "Nano" und die Technologie in der Öffentlichkeit heute bei Verbrauchern hat, möglicherweise umschlagen. "
Die meisten Verbraucher hätten zwar keine Ahnung von Nanopartikeln. Die Technik sei aber noch positiv besetzt - auch wegen der in der Tat großen Chancen der Nanotechnonologie, etwa für die Medizin oder den Umweltschutz, so Billen. Dennoch könne der Verbraucher kein Testballon sein bei der Erforschung neuer Produkte und möglicher Risiken. Trotz der vielen Fragezeichen - einen Verzicht auf Nanotechnik in verbrauchernahen Produkten forderte Deutschlands oberster Verbraucherschützer nicht:
"Wir wollen noch keine Ängste schüren. Aber sollte sich der Zustand nicht ändern, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als ein Moratorium oder einen generellen Verzicht einzufordern. Ich sehe den Zeitpunkt noch nicht gekommen. Wir haben ja noch verschiedene Dialogprozesse, aber es muss sich eben auch etwas tun."
Im Herbst soll die gesellschaftlich breit besetzte Nano-Kommission des Umweltministeriums Maßnahmen für den Umgang Nano-Technik vorlegen. Eine zentrale Forderung wird sein: Mehr Transparenz. Gerd Billen forderte etwa eine klare Kennzeichnung von Nano-Produkten. Einige Industrien seien da sehr vorbildlich, etwa die Kosmetikindustrie, die sehr klar beschreibe, welche Nanopartikel in ihren Produkten, etwa in Sonnencremes, enthalten sind, sagt Rolf Buschmann, Leiter der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen:
"Wir haben leider auch Dialogbereiche, die nicht dialogbereit sind bisher, die uns im Dunkeln tappen lassen, das ist leider die Lebensmittelindustrie, die eigentlich auch der Vergangenheit hätte lernen sollen. Da ist mehr Transparenz gefordert, denn ob der Ketchup nun Nanopartikel enthält oder nicht, wäre schon gut zu wissen."
Denn ausgerechnet in Lebensmitteln wollen Verbraucher nach ersten Erkenntnissen tendenziell lieber keine Nanopartikel sehen.
"Wirkliche Schäden bei Menschen hatten wir bisher noch nicht, sonst hätten wir die Ampel nicht mehr auf gelb, sondern auf rot. Was wir aber nicht wissen ist: Wenn ich jetzt ein Nanopartikel Titandioxyd als Sonneschutzmittel auf die Haut tue, dann wissen wir relativ sicher, auch das ist durch Forschung untersucht, dass es durch gesunde Haut nicht kommt. Wir wissen aber auch, dass durch beschädigte Haut diese Nanopartikel schon einige Schichten tiefer dringen. Was passiert, wenn sie noch tiefer eindringen und diese Titandioxyd-Partikel frei durch den Organismus wandern? Wo können sie hinkommen? Und können sie dann ähnliche Effekte verursachen, wie wir sie in Tierversuchen bereits beobachtet haben? Das ist alles noch offen."
Um die vielen offenen Fragen zu klären, hat die Bundesregierung eine Forschungsstrategie verabschiedet. Das begrüßte Gerd Billen, der Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbandes.
"Deswegen mahnen wir an, dass die Bundesregierung ihren Ankündigungen Taten folgen lässt und diese Forschungsstrategie jetzt ganz entschieden umsetzt. Wenn das nicht geschieht, da bedarf es keiner großen Prophetie, wird die hohe Akzeptanz, die der Begriff "Nano" und die Technologie in der Öffentlichkeit heute bei Verbrauchern hat, möglicherweise umschlagen. "
Die meisten Verbraucher hätten zwar keine Ahnung von Nanopartikeln. Die Technik sei aber noch positiv besetzt - auch wegen der in der Tat großen Chancen der Nanotechnonologie, etwa für die Medizin oder den Umweltschutz, so Billen. Dennoch könne der Verbraucher kein Testballon sein bei der Erforschung neuer Produkte und möglicher Risiken. Trotz der vielen Fragezeichen - einen Verzicht auf Nanotechnik in verbrauchernahen Produkten forderte Deutschlands oberster Verbraucherschützer nicht:
"Wir wollen noch keine Ängste schüren. Aber sollte sich der Zustand nicht ändern, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als ein Moratorium oder einen generellen Verzicht einzufordern. Ich sehe den Zeitpunkt noch nicht gekommen. Wir haben ja noch verschiedene Dialogprozesse, aber es muss sich eben auch etwas tun."
Im Herbst soll die gesellschaftlich breit besetzte Nano-Kommission des Umweltministeriums Maßnahmen für den Umgang Nano-Technik vorlegen. Eine zentrale Forderung wird sein: Mehr Transparenz. Gerd Billen forderte etwa eine klare Kennzeichnung von Nano-Produkten. Einige Industrien seien da sehr vorbildlich, etwa die Kosmetikindustrie, die sehr klar beschreibe, welche Nanopartikel in ihren Produkten, etwa in Sonnencremes, enthalten sind, sagt Rolf Buschmann, Leiter der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen:
"Wir haben leider auch Dialogbereiche, die nicht dialogbereit sind bisher, die uns im Dunkeln tappen lassen, das ist leider die Lebensmittelindustrie, die eigentlich auch der Vergangenheit hätte lernen sollen. Da ist mehr Transparenz gefordert, denn ob der Ketchup nun Nanopartikel enthält oder nicht, wäre schon gut zu wissen."
Denn ausgerechnet in Lebensmitteln wollen Verbraucher nach ersten Erkenntnissen tendenziell lieber keine Nanopartikel sehen.