Artenvielfalt
Immer weniger Schweinswale in der deutschen Ostsee

Die Zahl der Schweinswale vor der deutschen Ostseeküste sinkt weiter. Die Leiterin der Landesstelle Ostseeschutz des Nabu, Struß, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Population gehe stark zurück. Allein von 2016 bis 2022 sei die Anzahl der Gewöhnlichen Schweinswale in der westlichen Ostsee von rund 42.000 auf etwa 14.000 Exemplare geschrumpft.

    Ein Gewöhnlicher Schweinswal (Phocoena phocoena) taucht auf und zeigt die dreieckige Rückenflosse.
    Ein Schweinswal (IMAGO / imagebroker / IMAGO / imageBROKER / alimdi / Arterra)
    Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund teilte mit, ein weiterer Bestand in der inneren Ostsee sei akut von Aussterben bedroht. Dort lebten nur noch etwa 100 bis 1.000 dieser Schweinswale.
    Struß zufolge hat der Rückgang des Schweinswals in der Ostsee mehrere Gründe: Ein Grund seien Stellnetze. Darin verhedderten sich die Tiere oftmals und ertränken. Zudem schwinde in der Ostsee der Fischbestand. Die Tiere müssten rund um die Uhr nach Nahrung suchen und seien dabei sehr anfällig für Störungen. Gerade in Regionen, wo es viel Lärm im Meer gebe - etwa durch Schiffe oder andere menschliche Aktivitäten - seien die Tiere schlechter ernährt, so Struß. Denn bei der kleinsten Störung würden Schweinswale, anstatt nach Nahrung zu suchen, sich am Meeresboden still verhalten und abwarten, bis die Störquelle wieder verschwunden sei.
    Diese Nachricht wurde am 19.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.