
Dabei zeigten sie knapp 250 Menschen über ein Kamera-Headset sich bewegende Avatare mit menschenähnlichen Gesichtern. Einige davon hatten Anzeichen von Infektionen wie etwa Ausschlag oder Husten. Während die Teilnehmer die Avatare sahen, maß das Team unter anderem ihre Gehirnaktivitäten.
Die Teilnehmer reagierten stärker, wenn die krank aussehenden Avatare ihrem Körper in der virtuellen Realität besonders nahe kamen, wie das Team um die Hauptautoren Camilla Jandus und Andrea Serino schreibt. Daraus schließen die Forschenden, dass das zuständige System im Gehirn in Alarmbereitschaft war.
Erhöhte Aktivität des Immunsystems
Näherten sich die Avatare mit Infektionsanzeichen den Studienteilnehmern, hatten diese andere Gehirnaktivitäten, als wenn die Gestalten entweder weit weg waren oder sich Avatare ohne Krankheitserscheinungen näherten. Zudem enthielten Blutproben jener Probanden, die mit krank aussehenden Avataren konfrontiert waren, eine erhöhte Aktivität von bestimmten Zellen des Immunsystems, sogenannter ILCs (innate lymphoid cells).
Das Gehirn könne eine frühe Reaktion des Körpers auf eine mögliche Infektion in die Wege leiten, schreibt die Gruppe. Das geschehe, noch bevor Krankheitserreger im Körper seien. Das Resultat zeige, wie empfindlich das Immunsystem schon auf bloße Anzeichen für Infektionskrankheiten reagiere.
Diese Nachricht wurde am 28.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.