James Nickel, Hirnforscher von der Universität Southampton, gehört zu den wenigen, die selbst das Material aus der Autopsie eines der bei der Alzheimer-Impfung verstorbenen Patienten begutachten durfte. Die Präparate des Gehirns der verstorbenen Patientin überraschten den Hirnforscher, denn ihm bot sich durchaus nicht das typische Bild des degenerativen Altersleidens. Schon dem Entdecker und Namensgeber der Krankheit, Alois Alzheimer, waren zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts jene charakteristischen Plaques aufgefallen, die sich im Gehirngewebe der Patienten finden. Dabei handelt es sich um Ablagerungen eines bestimmten Eiweißes, das so genannte Amyloid. Doch genau diese Eiweißansammlungen fanden sich im Gehirn der Verstorbenen nicht. Offenbar, so meint Nickel, habe der Impfstoff eine bemerkenswerte Wirkung auf die Entwicklung der Krankheit gehabt und konnte die Bildung der Plaques wesentlich vermindern. Möglicherweise habe das Vakzin sogar das Immunsystem so modulieren können, dass es bestehende Amyloid-Ablagerungen zerstören und abbauen konnte.
Zwar werten Experten diesen - angesichts der Todesfälle - zweifelhaften Erfolg nicht als Sieg über die Alzheimer Erkrankung. Dennoch stellt der Impfversuch einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die Überproduktion und vor allem die Ablagerung des Proteins dar. Doch gegen die Prozesse, die zur Entstehung des Morbus Alzheimer führen, stellt der Impfstoff indes keine Therapie dar. So weisen die Nervenzellen der Betroffenen beispielsweise auch ein Übermaß an Bündeln aus Zellskelettstrukturen auf. Sie basieren ebenfalls auf einem Eiweiß, das so genannte Tau-Protein, und geben den Zellen normalerweise eine stabile Form. Auch treten Beeinträchtigungen an Kontaktstellen zwischen Nervenzellen auf, wodurch ganze zusammenhängende Zellgruppen nicht mehr korrekt arbeiten, da durch die intakten Schleusen Signale von Zelle zu Zelle geleitet werden. Insgesamt gehen derart viele Neurone unter, dass das gesamte Gehirn in seinem Volumen zusammenschrumpft. Wie aber diese verschiedenen komplexen Phänomene zusammenhängen und wie sie vor allem zu jenem charakteristischen Gedächtnisverlust bei den Patienten führen, ist noch immer ein ungelöstes Rätsel.
Auf der Suche nach den Ursachen der unerwartet heftigen Komplikationen, die den Tod einiger Studienteilnehmer nach sich zogen, stießen die Mediziner auf eigenartige Ansammlungen von Entzündungszellen in der weißen Hirnsubstanz. Diese Herde scheinen sich vor allem auf jene Bereiche zu konzentrieren, wo Amyloid verstärkt in Blutgefäßen auftritt. Weil derartige Entzündungen, wenn auch eher selten, im natürlichen Verlauf der Alzheimer Erkrankung auftreten, ziehen die Wissenschaftler Parallelen zu dem außergewöhnlichen Entzündungsgeschehen nach der Impfung. Über die zugrunde liegenden physiologischen Mechanismen herrscht dagegen noch weitgehende Unklarheit.
[Quelle: Kristin Raabe]
Zwar werten Experten diesen - angesichts der Todesfälle - zweifelhaften Erfolg nicht als Sieg über die Alzheimer Erkrankung. Dennoch stellt der Impfversuch einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die Überproduktion und vor allem die Ablagerung des Proteins dar. Doch gegen die Prozesse, die zur Entstehung des Morbus Alzheimer führen, stellt der Impfstoff indes keine Therapie dar. So weisen die Nervenzellen der Betroffenen beispielsweise auch ein Übermaß an Bündeln aus Zellskelettstrukturen auf. Sie basieren ebenfalls auf einem Eiweiß, das so genannte Tau-Protein, und geben den Zellen normalerweise eine stabile Form. Auch treten Beeinträchtigungen an Kontaktstellen zwischen Nervenzellen auf, wodurch ganze zusammenhängende Zellgruppen nicht mehr korrekt arbeiten, da durch die intakten Schleusen Signale von Zelle zu Zelle geleitet werden. Insgesamt gehen derart viele Neurone unter, dass das gesamte Gehirn in seinem Volumen zusammenschrumpft. Wie aber diese verschiedenen komplexen Phänomene zusammenhängen und wie sie vor allem zu jenem charakteristischen Gedächtnisverlust bei den Patienten führen, ist noch immer ein ungelöstes Rätsel.
Auf der Suche nach den Ursachen der unerwartet heftigen Komplikationen, die den Tod einiger Studienteilnehmer nach sich zogen, stießen die Mediziner auf eigenartige Ansammlungen von Entzündungszellen in der weißen Hirnsubstanz. Diese Herde scheinen sich vor allem auf jene Bereiche zu konzentrieren, wo Amyloid verstärkt in Blutgefäßen auftritt. Weil derartige Entzündungen, wenn auch eher selten, im natürlichen Verlauf der Alzheimer Erkrankung auftreten, ziehen die Wissenschaftler Parallelen zu dem außergewöhnlichen Entzündungsgeschehen nach der Impfung. Über die zugrunde liegenden physiologischen Mechanismen herrscht dagegen noch weitgehende Unklarheit.
[Quelle: Kristin Raabe]