"Keine Ahnung. Ich habe noch nie an einer Fachhochschule studiert."
"Da kenne ich mich in den bürokratischen Untiefen zwischen Fachhochschule und Uni zu wenig aus um eine eigene Meinung haben zu können."
"Ich kann auch nicht viel dazu sagen, weil ich mich da nicht wirklich auskenne."
Ratlosigkeit auf dem Campus. Seit heute können sich Masterabsolventen von Fachhochschulen und Universitäten zu gleichen Bedingungen beim Öffentlichen Dienst anstellen lassen. Der Zugang zur Beamtenlaufbahn im höheren Dienst in Bayern sei für Fachhochschüler unmittelbar eröffnet. So lautet zumindest der heutige Beschluss des bayerischen Landtages. Laut einer Kurzumfrage unter Münchner Studierenden ein weitgehend unbekannter Beschluss, der nichtsdestotrotz überwiegend begrüsst wird:
"Ich meine, das ist ja schön für die Fachhochschulabsolventen,"
… sagt dieser Unistudent.
"Im Endeffekt ist es doch wurscht, weil wirklich wichtig ist ja nur, wie der Abschluss anerkannt wird und wie man damit ankommt. Und ob man für sich selber sagt, ich bin jetzt eher ein universitärer oder ein Fachhochschüler, mein Gott, das ist dann doch nur noch begriffliches Rumklauben."
An der Hochschule für angewandte Wissenschaften, der früheren Fachhochschule München gehen die Meinungen eher auseinander:
"Finde ich nicht gut. Sollte noch ein Unterschied gemacht werden. Weil es einfach mehr Aufwand, mehr Arbeit ist an der Uni. Ich weiss das selber, von daher sollte noch ein Unterschied sein.
"Meine Meinung dazu ist, man sollte einfach differenzieren, was bei diesen Studiengängen gefordert wird. Wenn die vom Schwierigkeitsgrad, also was man für Leistung bringen muss, gleich sind, dann sollte man sie auch gleich stellen. Ich gehe aber mal davon aus, dass an den Universitäten der Schwierigkeitsgrad doch höher ist, also sollte da auch differenziert werden."
"Ich habe auch kein Fachabi sondern ein normales Abitur, ich hätte also auch an die TU gehen können, wollte ich aber nicht, weil es hier die zwei Praxissemester gibt. Viele, die mit mir Abi gemacht haben, sind aber auf die TU und die machen genau dasselbe, aber sie kriegen eine besseren Abschluss, in Anführungsstrichen, da finde ich eine Angleichung schon fair."
Barbara Lüddeke ist die Referatsleiterin Bologna im bayerischen Wissenschaftsministerium. Dass Universitäten früher pauschal als für besser befunden wurden und Uniabsolventen per se ein höheres Anfangsgehalt bekamen, ist heute nicht mehr zeitgemäss, so ihre Meinung. Doch Bayern kann erst seit der Föderalismusreform und dem Übergang des Dienstrechts auf die einzelnen Bundesländer derartige überfällige Enscheidungen zu treffen. Der Gedanke dabei: Seit der Studienstrukturreform müssen Master an FH und Uni sowieso die selben Kompetenzniveaus erfüllen:
"Also wenn sie die Voraussetzungen für die Laufbahn erfüllen, das heißt einschlägige Hochschulabschlüsse, das hängt von der Laufbahn ab, ob das jetzt eine technische Laufbahn ist, dann muss das eben ein Ingenieurstudium sein oder eine Laufbahn im Bereich Informatik, aber die können unmittelbar einsteigen."
Und zwar in E13, wie die behördensprachliche Bezeichnung für die Entsoldungsgruppe im Tarifvertrag heisst. Fachhochschulabsolventen bekamen bislang die E9. Dieser Unterschied entfällt jetzt für Absolventen, die beim Freistaat - oder im übrigen auch beim Bund - anfangen zu arbeiten.
"Wir erwarten jetzt, nachdem der Bund das schon gemacht hat und wir das auch so gemacht haben, das die anderen nachfolgen werden, wir erwarten auch, dass das Tarifrecht im öffentlichen Dienst, da ist es auch noch nicht vollzogen, weil wir da ja zwei unterschiedliche Tarifsysteme haben, einerseits den TDL der Länder und andererseits den Tarifvertrag der Kommunen, aber wir erwarten, dass das auch dort nachvollzogen werden wird."
Wovon die Mehrkosten bezahlt werden sollen, steht auf einem anderen Blatt, sagt die Personalchefin im Büro des Personalreferenten der Landeshauptstadt München. Als Vertreterin einer großen Kommune und einer der grössten Arbeitgeber der Stadt sieht sich Isolde Schwarz-Krieger bei der Umsetzung der Gleichstellung vor noch ungelöste Probleme gestellt:
"Also die Stadt München findet auch, dass diese formale Gleichstellung dieser ganzen Ausbildungen, ob jetzt FH oder Universitätsausbildung schon sehr sinnvoll ist, aber die Auswirkungen, finanziell et cetera, die muss man sich dann auch mal vor Augen führen und mit einem kritischen Blick angehen. Jetzt schauen wir mal, was diese Gesetzesnovellierung bringt und dann muss man das aber auch in einen finanziellen Rahmen setzen."
Dass die Angleichung der Master von Fachhochschulen und Universitäten den Personalbüros einen Mehraufwand an Recherche und Bewerbungsgesprächen nach sich zieht, erwähnt Personalchefin Isolde Schwarz-Krieger noch am Rande. Es könnte schwerer werden, die Bewerber richtig einzuschätzen, so ihre Schlussfolgerung.
"Da kenne ich mich in den bürokratischen Untiefen zwischen Fachhochschule und Uni zu wenig aus um eine eigene Meinung haben zu können."
"Ich kann auch nicht viel dazu sagen, weil ich mich da nicht wirklich auskenne."
Ratlosigkeit auf dem Campus. Seit heute können sich Masterabsolventen von Fachhochschulen und Universitäten zu gleichen Bedingungen beim Öffentlichen Dienst anstellen lassen. Der Zugang zur Beamtenlaufbahn im höheren Dienst in Bayern sei für Fachhochschüler unmittelbar eröffnet. So lautet zumindest der heutige Beschluss des bayerischen Landtages. Laut einer Kurzumfrage unter Münchner Studierenden ein weitgehend unbekannter Beschluss, der nichtsdestotrotz überwiegend begrüsst wird:
"Ich meine, das ist ja schön für die Fachhochschulabsolventen,"
… sagt dieser Unistudent.
"Im Endeffekt ist es doch wurscht, weil wirklich wichtig ist ja nur, wie der Abschluss anerkannt wird und wie man damit ankommt. Und ob man für sich selber sagt, ich bin jetzt eher ein universitärer oder ein Fachhochschüler, mein Gott, das ist dann doch nur noch begriffliches Rumklauben."
An der Hochschule für angewandte Wissenschaften, der früheren Fachhochschule München gehen die Meinungen eher auseinander:
"Finde ich nicht gut. Sollte noch ein Unterschied gemacht werden. Weil es einfach mehr Aufwand, mehr Arbeit ist an der Uni. Ich weiss das selber, von daher sollte noch ein Unterschied sein.
"Meine Meinung dazu ist, man sollte einfach differenzieren, was bei diesen Studiengängen gefordert wird. Wenn die vom Schwierigkeitsgrad, also was man für Leistung bringen muss, gleich sind, dann sollte man sie auch gleich stellen. Ich gehe aber mal davon aus, dass an den Universitäten der Schwierigkeitsgrad doch höher ist, also sollte da auch differenziert werden."
"Ich habe auch kein Fachabi sondern ein normales Abitur, ich hätte also auch an die TU gehen können, wollte ich aber nicht, weil es hier die zwei Praxissemester gibt. Viele, die mit mir Abi gemacht haben, sind aber auf die TU und die machen genau dasselbe, aber sie kriegen eine besseren Abschluss, in Anführungsstrichen, da finde ich eine Angleichung schon fair."
Barbara Lüddeke ist die Referatsleiterin Bologna im bayerischen Wissenschaftsministerium. Dass Universitäten früher pauschal als für besser befunden wurden und Uniabsolventen per se ein höheres Anfangsgehalt bekamen, ist heute nicht mehr zeitgemäss, so ihre Meinung. Doch Bayern kann erst seit der Föderalismusreform und dem Übergang des Dienstrechts auf die einzelnen Bundesländer derartige überfällige Enscheidungen zu treffen. Der Gedanke dabei: Seit der Studienstrukturreform müssen Master an FH und Uni sowieso die selben Kompetenzniveaus erfüllen:
"Also wenn sie die Voraussetzungen für die Laufbahn erfüllen, das heißt einschlägige Hochschulabschlüsse, das hängt von der Laufbahn ab, ob das jetzt eine technische Laufbahn ist, dann muss das eben ein Ingenieurstudium sein oder eine Laufbahn im Bereich Informatik, aber die können unmittelbar einsteigen."
Und zwar in E13, wie die behördensprachliche Bezeichnung für die Entsoldungsgruppe im Tarifvertrag heisst. Fachhochschulabsolventen bekamen bislang die E9. Dieser Unterschied entfällt jetzt für Absolventen, die beim Freistaat - oder im übrigen auch beim Bund - anfangen zu arbeiten.
"Wir erwarten jetzt, nachdem der Bund das schon gemacht hat und wir das auch so gemacht haben, das die anderen nachfolgen werden, wir erwarten auch, dass das Tarifrecht im öffentlichen Dienst, da ist es auch noch nicht vollzogen, weil wir da ja zwei unterschiedliche Tarifsysteme haben, einerseits den TDL der Länder und andererseits den Tarifvertrag der Kommunen, aber wir erwarten, dass das auch dort nachvollzogen werden wird."
Wovon die Mehrkosten bezahlt werden sollen, steht auf einem anderen Blatt, sagt die Personalchefin im Büro des Personalreferenten der Landeshauptstadt München. Als Vertreterin einer großen Kommune und einer der grössten Arbeitgeber der Stadt sieht sich Isolde Schwarz-Krieger bei der Umsetzung der Gleichstellung vor noch ungelöste Probleme gestellt:
"Also die Stadt München findet auch, dass diese formale Gleichstellung dieser ganzen Ausbildungen, ob jetzt FH oder Universitätsausbildung schon sehr sinnvoll ist, aber die Auswirkungen, finanziell et cetera, die muss man sich dann auch mal vor Augen führen und mit einem kritischen Blick angehen. Jetzt schauen wir mal, was diese Gesetzesnovellierung bringt und dann muss man das aber auch in einen finanziellen Rahmen setzen."
Dass die Angleichung der Master von Fachhochschulen und Universitäten den Personalbüros einen Mehraufwand an Recherche und Bewerbungsgesprächen nach sich zieht, erwähnt Personalchefin Isolde Schwarz-Krieger noch am Rande. Es könnte schwerer werden, die Bewerber richtig einzuschätzen, so ihre Schlussfolgerung.