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In Deckung gehen

Das philippinische Verteidigungsministerium riet seinen Bürgern, im Haus zu bleiben. Eine Zeitung in San Francisco bot seinen Lesern eine Versicherung bis zu 100 000 Dollar für den Fall, dass jemand zu Schaden kommen würde. Und das US-Verteidigungsministerium bereitete sich darauf vor, Hilfe in die Welt zu schicken, wo immer sie gebraucht würde. Der Grund für diese Aufregung? Heute vor 25 Jahren sollte Skylab auf die Erde stürzen.

Von Damond Benningfield |
    Skylab war die erste amerikanische Raumstation. 1973 schickte man die knapp 100 Tonnen schwere Konstruktion ins All. Drei Astronauten konnten an Bord forschen. Die letzte Mannschaft blieb 12 Wochen im All. An Bord der Skylab fotografierten die Raumfahrer die Erde, beobachteten ihre Körper in der Schwerelosigkeit und schossen fast 170 000 Bilder von der Sonne.

    Die NASA hatte gehofft, dass Skylab lange genug im All bleiben könne, damit eine Raumfähre sie in noch größere Höhen manövrieren kann. Doch dann tauchten Ende der 70er Jahre ungewöhnlich viele Sonnenflecken auf der Sonne auf. Bei sehr vielen Sonnenflecken setzt die Sonne mehr Energie frei als gewöhnlich. Dadurch erwärmt sich die äußere Erdatmosphäre und dehnt sich aus. Diese Luftbewegungen drückten Skylab nach unten.

    Damals machte man sich Sorgen, dass die Station auf eine Stadt stürzen könne. Doch schaffte es die NASA, für ihren Wiedereintritt über dem Indischen Ozean zu sorgen. Der größte Teil der Skylab verglühte. Reste fielen ins Meer oder in den australischen Outback. Niemand wurde verletzt. Noch heute kann man Teile der Raumstation kaufen – 25 Jahre, nachdem sie auf die Erde gefallen ist.