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In eigener Sache
Warum wir nicht über den Stuttgarter "Macheten-Mord" berichten

In Stuttgart ist gestern ein Mann mit einem schwertähnlichen Gegenstand getötet worden.

01.08.2019
    Zu sehen ist mit weißer Schrift auf blauem Hintergrund: "Die Nachrichten".
    Aus der Nachrichten-Redaktion (Deutschlandfunk )
    Die Polizei hat einen syrischen Staatsbürger als Verdächtigen festgenommen. Täter und Opfer kannten sich nach den Angaben der Ermittler gut.
    In den Sozialen Medien wurde an uns die Frage herangetragen, warum wir bislang nicht über dieses Verbrechen berichtet haben, das im Netz auch als "Macheten-Mord" bezeichnet wird.
    In den Nachrichten des Deutschlandfunks spielen einzelne Kriminalfälle nur selten eine Rolle. Voraussetzung für die Berichterstattung ist eine bundesweite und gesamtgesellschaftliche Bedeutung, so wie in dieser Woche bei der Tat vom Frankfurter Hauptbahnhof.
    Das Verbrechen von Stuttgart ist grausam und erfüllt auch unsere Redaktion mit Trauer und Fassungslosigkeit. Die bundesweite und gesamtgesellschaftliche Relevanz sehen wir aber derzeit nicht. Die Staatsangehörigkeit eines Menschen begründet diese Bedeutung für sich genommen noch nicht. Das gilt auch für die Intensität der Debatte in Sozialen Medien.
    Zahlreiche Medien berichteten über die Tat von Stuttgart, insbesondere lokale und regionale. Das finden wir angemessen. Diese Berichte sind im Internet und in den Sozialen Medien für jedermann verfügbar.