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In Eros' Nähe

Eine Sonde, die ihr Ziel beim ersten Mal verpasste, wird im nächsten Monat eine zweite Chance bekommen. Es ist die Sonde Near Earth Asteroid Rendezvous - kurz NEAR. Manöver, die am Mittwoch beginnen, sollen NEAR am 14. Februar in eine Umlaufbahn um den Asteroiden Eros bringen.

Damond Benningfield |
    Eigentlich sollte NEAR den Asteroiden bereits im vergangenen Jahr umkreisen. Die Antriebe drosselten jedoch zu früh, so dass die Sonde an Eros vorbei segelte. Das Bodenpersonal löste das Problem und brachte NEAR auf eine Bahn, von der aus sie eine zweite Chance bekommt. Nur verbrauchte die Korrektur viel vom Treibstoffvorrat. Jetzt gibt es nicht mehr viel Spielraum für Fehler.

    Eros ist ein großer Gesteinsbrocken, der zwischen den Umlaufbahnen von Erde und Mars um die Sonne zieht. Astronomen bezeichnen ihn als S-Asteroiden, wobei das S für steinig steht. Diesen Typ gibt es am häufigsten. Als NEAR an Eros vorbei flog, registrierte sie, dass der Asteroid ca. 40 Kilometer lang ist. Auch zeigte sich, dass er eine größere Dichte als die meisten hat. Das deutet darauf hin, dass es sich hier um einen großen Stein handelt - und nicht um viele kleine Steine, die durch Schwerkraft miteinander verbunden sind.

    Die Umlaufbahn der NEAR soll knapp 32 Kilometer über der Erosoberfläche verlaufen. So kann die Sonde Fotos von der Oberfläche schießen, ihre Zusammensetzung erfassen und die Schwerkraft messen. Diese Informationen könnten die Lebensgeschichte von Eros enthüllen. Vielleicht war er einst Teil eines größeren Asteroiden und wurde durch einen kosmischen Zusammenstoß abgespalten. Oder auch: Er hat sich seit der Entstehung des Sonnensystems nicht wesentlich verändert.