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In Europa auf Einkaufstour

Wenn chinesische Unternehmen deutsche Firmen übernehmen, setzen sie nicht unbedingt auf einen Technologienabfluss, sondern auch auf das Label "Made in Germany". Und auch die deutschen Teilhaber sind zufrieden mit dem Zugang zu neuen Märkten.

Von Silke Ballweg | 10.08.2011
    Zwei langhaarige Frauen stehen auf der Bühne eines großen, chic dekorierten Zeltes. In romantischen Posen spielen sie auf ihren Geigen. Mit einer poppigen Show und rund 600 Gästen hat der chinesische Baumaschinenhersteller Sany vor einigen Wochen in dem kleinen Städtchen Bedburg bei Köln seine neu gebaute Europazentrale eröffnet. Die Kommunalpolitiker der angrenzenden Gemeinden sind überglücklich: Mit Sany haben sie einen dicken Fisch aus China an Land gezogen; sie erhoffen sich Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Maria Pfort, die Bürgermeisterin von Bergheim:

    "Gemeinsam erleben wir heute einen Tag der Superlative. Der weltweit größte Betonmaschinenhersteller Sany eröffnet seine Europamanufaktur im Industriegebiet. Mit Sany konnten wir die größte Investition, die China in Europa tätigt, in unsere Region holen."

    Der Maschinenhersteller Sany aus der chinesischen Provinz Hunan ist vor allem für seine Betonspritzpumpen bekannt und hat sich während der vergangenen Jahre auf dem internationalen Markt nach vorne gekämpft. In Deutschland kennt man Sany bislang nur innerhalb der Branche, doch das soll sich bald ändern. Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen 2011 bereits einen Vorsteuergewinn von zwei Milliarden Euro verbucht. Mit einem geschätzten Privatvermögen von sechs Milliarden Euro gilt Unternehmenschef Liang Wengen als einer der reichsten Männer Chinas. Zur Eröffnungsfeier in Bedburg ist Liang Wengen höchstpersönlich angereist. Er hat Großes vor.

    "Der Standort Bedburg ist ein Meilenstein in der Internationalisierung von Sany. Wir wollen künftig die Vorteile der beiden Standorte China und Deutschland kombinieren, und so die Synergien von beiden Orten nutzen."

    Sany hat seine Produkte bisher vor allem in China verkauft, will jedoch auf den europäischen Markt expandieren. Für die Kunden im Westen müssen die Sany-Produkte jedoch höchste Qualitätsstandards haben. In China selbst kann das Unternehmen diese nicht erreichen. Deswegen sollen deutsche Ingenieure am Standort Bedburg nachhelfen. Konkret bedeutet das: Sany will auch weiterhin Chinas billige Arbeitskräfte nutzen und einfache Bauteile in China fertigen. Die technisch aufwändigen Komponenten sollen jedoch in Bedburg hergestellt werden. Sany-Chef Liang Wengen will so allmählich auch das Image chinesischer Marken verbessern:

    "Bislang werden chinesische Produkte weltweit als Waren zweiter Klasse wahrgenommen, aber ich will das schwache Image chinesischer Produkte verbessern. Wir möchten von den Deutschen lernen, wie wir als chinesisches Unternehmen deutsche Qualität hinbekommen können. Deutsche Qualität, das ist unser Vorbild."

    Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China sind seit Jahren eng verflochten. Und sie könnten noch enger werden. Denn chinesische Unternehmen gehen international vermehrt auf Einkaufstour. China sorgt sich wegen der erneut aufkommenden Finanzkrise um seine Dollarreserven - das Land besitzt US-Staatsanleihen im Wert von fast einer Billion Euro - und fürchtet, angesichts der Herabstufung der US-Bonität, einen Teil dieses Geldes zu verlieren. Statt weiterhin US-Staatsanleihen zu kaufen, ermuntert die Pekinger Regierung die Unternehmen im Land, weltweit zu investieren. Deutschland ist für chinesische Investoren durchaus interessant.

    Bereits heute ist China zu Deutschlands drittwichtigstem Handelspartner aufgestiegen. Im vergangenen Jahr betrug die Handelsbilanz 130 Milliarden Euro. Um weiter wachsen zu können, brauchen die beiden Volkswirtschaften auch künftig einander. Und so spielten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine wesentliche Rolle, als Premierminister Wen Jiaobao vor einigen Wochen in Berlin mit Angela Merkel zusammentraf. Die Bundeskanzlerin betonte damals:

    "China und Deutschland, beide Länder, sind auf den Weltmärkten zuhause. Als exportorientierte Länder eint uns das Interesse an einer offenen und einer stabilen Weltwirtschaft. Chinesische wie deutsche Unternehmen sind gleichermaßen auf verlässliche Regelwerke und auf faire Wettbewerbsbedingungen angewiesen."

    Die Kanzlerin sprach das Thema Fairness an, denn deutsche Unternehmen in China haben jüngst immer wieder über Benachteiligungen auf dem chinesischen Markt geklagt. Und so äußerte auch Wirtschaftsminister Philip Rösler vor einigen Wochen gegenüber den Gästen aus Asien den Wunsch nach Chancengleichheit.

    "Fairer Wettbewerb heißt, dass unsere deutschen Unternehmen bei ihren Investitionen in China die gleichen Möglichkeiten, Voraussetzungen haben wie chinesische Unternehmer in Deutschland. Die sind nämlich sehr willkommen."

    Rösler warb trotz aller ungelösten Schwierigkeiten ganz offen um mehr chinesische Investitionen. Denn die sind noch immer gering. Während deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr rund 20 Milliarden Euro in China investierten, kam China einer Bundesbankstudie zufolge im Jahr zuvor gerade einmal auf 630 Millionen Euro an Investitionsvolumen in Deutschland. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Zahl in den kommenden Jahren gewaltig ansteigen wird, dass Chinas Investitionen dann die gesamte Weltwirtschaft umkrempeln könnten.

    Denn die Kassen chinesischer Unternehmer sind durch die jahrelang erwirtschafteten Handelsüberschüsse prall gefüllt, US-Staatsanleihen nicht mehr attraktiv. Chinas Unternehmer wollen ihr Geld nun im europäischen Ausland anlegen. Denn, mittel- bis langfristig will China zu den führenden Wirtschaftsnationen aufschließen, sagt Cao Yi von der deutschen Standortmarketinggesellschaft Germany Trade and Invest:

    "Die chinesischen Unternehmen sind nicht mehr mit dem chinesischen Binnenmarkt zufrieden. Sie möchten nach außen expandieren. Deswegen ist Europa natürlich interessant, und Deutschland ist der größte Markt in Europa, das ist die beste Variante für chinesische Unternehmen."

    "Germany Trade and Invest" vermarktet im Auftrag der Bundesrepublik den Wirtschaftsstandort Deutschland. Cao Yi ist vor allem für die asiatischen Interessenten zuständig. Daher weiß sie: Deutschland steht bei chinesischen Investoren hoch im Kurs, denn mit Deutschland verbinden sie erstklassige Qualität und hervorragende Ingenieure.

    "Deutschland hat so einen guten Ruf bei dem Label "Made in Germany. Das bedeutet hohe Qualität. Die Chinesen schätzen dieses Label sehr und das ist auch der Grund, warum die Chinesen gerne in Deutschland investieren möchten."

    China will nicht länger nur Werkbank der Welt sein, sondern mittel- bis langfristig höherwertige Produkte herstellen, sagt auch der China-Experte Eberhard Sandschneider von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Statt in China Ingenieure auf hohem Niveau auszubilden - ein Prozess, der mehrere Jahre dauern würde - kaufen sich chinesische Unternehmen das Know-how direkt im Ausland. So erreichen sie den gewünschten Technologiesprung am Schnellsten:

    "In ganz einfachen Worten suchen chinesische Investoren und Unternehmen in Deutschland Hochtechnologie. Das gilt für den Maschinenbau, das gilt für viele andere Bereiche auch. Das Interesse an Deutschland ist deshalb so hoch, weil man glaubt, durch den Zugang zu deutschen Unternehmen auch Zugang zu westlicher Hochtechnologie zu bekommen. Und das ist eines der Kerninteressen."

    Der klassische Maschinenbau, die Autoindustrie, Erneuerbare Energien und die Kommunikationsbranche, das sind Wirtschaftszweige, die Chinesen in Deutschland bevorzugen. Beispiele für erfolgreiche Vertragsabschlüsse gab es in jüngster Zeit einige: Der chinesische Staatskonzern CQLT übernahm im Juni den mittelständischen Automobilzulieferer Saargummi. Der Windanlagenhersteller Goldwind kaufte sich beim deutschen Windradentwickler Vensys ein.

    Und der chinesische Computerriese Lenovo hat die Mehrheit beim deutschen Elektronikhersteller Medion erworben, der unter anderem die Computer für Aldi produziert. Chinesische Unternehmen sichern sich den Zugang zu wichtigen Branchen. Droht Europa damit der Ausverkauf von Schlüsselindustrien? Wandert die Hochtechnologie nach China ab? China-Experte Eberhard Sandschneider meint: nein.

    "Wenn amerikanische oder europäische Unternehmen so etwas tun, dann empfinden wir das als viel normaler. Im Falle Chinas gibt es immer noch diesen automatischen Angstreflex, dass ein kommunistisches System vielleicht darauf aus sein könnte, uns ökonomisch zu unterwandern und damit auch politisch erpressbar zu machen. Bislang lässt sich das bei dem wirtschaftlichen Verhalten chinesischer Unternehmen nicht beobachten. Das ist keine Garantie, dass das es nicht passiert, aber was chinesische Unternehmen tun, ist: Sie suchen tatsächlich Marktzugänge, Technologiezugang und Renditemaximierung, so wie jedes andere marktwirtschaftlich orientierte Unternehmen des Westens es auch tun würde."

    Beim Werkzeugmaschinen-Hersteller Waldrich Coburg stehen Arbeiter im Blaumann an Werkbänken und Maschinen. Der Hallenboden ist blitzblank, an manchen Stellen riecht es leicht nach Schmieröl.

    "Das hier ist eine Drehmaschine, die ist bestimmt für Kanada, die hier für Russland."

    Erklärt Sven Grosch, der bei Waldrich Coburg für das Marketing zuständig ist. In den Verwaltungsgebäuden und Produktionshallen am Fuße der imposanten Burg arbeiten rund 750 Mitarbeiter. Gebaut werden große Werkzeugmaschinen für den Kraftwerks- oder Dieselmotorenbau. Jede einzelne Maschine ist eine Sonderanfertigung und wird genau auf die Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet. Sie kann bis zu zehn Meter hoch und breit sein, und doch arbeitet sie bis auf ein Mü, also ein tausendstel Millimeter genau. Mit dieser Präzision hat es Waldrich Coburg in seiner Branche zum Weltmarktführer gebracht.

    "Wir haben Maschinen im Einsatz draußen, die sind 20, 30 Jahre alt, ohne dass sie eine Überholung benötigen; sie sind für die Qualität, für die Genauigkeit und Langlebigkeit bekannt."

    Waldrich Coburg wurde vor mehr als 90 Jahren gegründet und war lange Jahre in Familienbesitz. Seit den achtziger Jahren wurde das oberfränkische Unternehmen mehrmals von anderen Firmen übernommen. Zuletzt im Jahr 2004, von dem chinesischen Staatsunternehmen Beijing Number One Machine Tool Plant.

    "Beijing No 1 wollte sich weiter entwickeln, deswegen haben wir Waldrich Coburg übernommen."

    Sagt der Chinese Lu Xianfu, der seit vergangenem Jahr bei Waldrich Coburg für die Koordination zwischen Deutschland und China verantwortlich ist. Beijing Number One ist ein chinesischer Staatsbetrieb, der der Pekinger Stadtregierung gehört. Das chinesische Unternehmen war bei der Übernahme vor allem am Know-how der deutschen Ingenieure interessiert. Das weiß auch Hubert Becker, Geschäftsführer bei Waldrich-Coburg. Über einen Technologieklau in Richtung China macht er sich dennoch keine Sorgen. Der studierte Maschinenbauer arbeitet schon seit vierzig Jahren in dem Unternehmen. Er kennt jede Maschine in- und auswendig. Und bleibt selbstbewusst. Denn:

    "Wenn ich sehe, wie wir uns weiterentwickelt haben und welche Detailentwicklung gemacht wurde in unseren Maschinen, wo die Erfahrung von über 20 Jahren eingeflossen ist, das kann heute kein Wettbewerber nachbauen und schon gar kein Chinese von heute auf morgen nachbauen. Ich sage immer, ich kann ihnen die tollste Konstruktion geben, die können das bauen, das sieht dann so aus, nur funktionieren wird es nicht."

    Dass sie die Hochtechnologie gar nicht so leicht kopieren könnten - selbst wenn sie es wollten - das haben mittlerweile auch viele chinesische Unternehmer erkannt, meint Moritz von Schenck: Er arbeitet bei der Unternehmensberatung KPMG und betreut chinesische Kunden bei ihrem Eintritt in den deutschen Markt. Aus seinem Berufsalltag weiß er:

    "Technologie und Kompetenz steckt zwar in einem Produkt, aber ist nicht so leicht transportierbar. Das steckt in den Köpfen von Ingenieuren, die nicht so leicht nach China verpflanzbar sind. Das hat man bei vielen chinesischen Unternehmen schon erkannt, dass das wesentliche Asset eines Unternehmens eben die Köpfe sind, und man die auch weiter erhalten möchte."

    Von Schenck betrachtet Übernahmen durch Chinesen deswegen vor allem als Chance für deutsche Betriebe. Auch Waldrich-Geschäftsführer Hubert Becker sieht die Vorteile: Denn China wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich zu einer technologischen Aufholjagd ansetzen und westliche Firmen mächtig unter Druck setzen. Mit einer chinesischen Muttergesellschaft im Rücken fühlt sich Becker für diese Herausforderung hervorragend gewappnet.

    "Da kann man nicht sagen: Hilfe, die dürfen das nicht. Das funktioniert nicht. Man muss sich über eines im Klaren sein: In Asien wird es in den nächsten zehn, 20, 30 Jahren zwei Milliarden Menschen geben, die auf einem ähnlichen Niveau leben werden wie wir. Das heißt, es ist ein riesiger Markt, und für uns ist die Aufgabe, wie können wir es gestalten, an diesem Markt zu partizipieren. Ich persönlich sage, ich bin glücklich darüber, dass wir einen chinesischen Gesellschafter haben, dass wir vor Ort sind, dass wir den Bereich China und Asien sehr gut bearbeiten können."

    Bislang schienen die Interessen von Beijing Number One nicht renditegetrieben. Das Pekinger Unternehmen hat bei dem deutschen Werkzeugmaschinen-Hersteller weder Arbeitsplätze eingespart noch einen harten Sparkurs vorgeschrieben. Im Gegenteil: Die Coburger können auch weiterhin im Wesentlichen alleine entscheiden. Ein Hauptgrund dafür mag sein, dass der Betrieb dem Staat gehört und kein Privatunternehmen ist, meint Eberhard Sandschneider. Denn Chinas Politikern geht es bei ihrer Expansion auf die Auslandsmärkte nicht um schnelle Gewinne. Sie wollen Technologie erwerben, um die Wirtschaft ihres Landes an die Weltspitze zu bringen. Und sie wissen, dass es dafür einen langen Atem braucht. Eberhard Sandschneider:

    "Chinesische Eliten, sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik, denken sehr, sehr langfristig. Sie lassen sich nicht von Quartalszahlen treiben, sondern sie denken sehr langfristig. Letztlich wird es um Jahrzehnte gehen, bis China diesen Aufholprozess erfolgreich abgeschlossen hat, aber Schritt für Schritt, sehr pragmatisch bereitet man heute diese Politik, die vielleicht erst in 20, 30, oder 50 Jahren zum Erfolg führen wird, vor."

    Chinas wirtschaftlicher Aufstieg scheint trotz aller Unsicherheiten unaufhaltsam zu sein. Viele wollen davon profitieren. Und so buhlen die deutschen Bundesländer offen um chinesische Investoren:

    "Nüshimen, xianshengmen, nimen hao, meine sehr verehrten Damen und Herren, herzlich willkommen in der IHK Potsdam zur Kooperationsbörse mit Unternehmen aus China mit Brandenburger Unternehmen."

    Termine wie die Potsdamer Kontaktbörse finden derzeit in der gesamten Bundesrepublik statt. Bei dem Treffen vor einigen Wochen wurden chinesische und Brandenburger Unternehmer um einen Tisch versammelt. Man wollte beiden Seiten die Möglichkeit geben, in persönlichen Gesprächen eventuelle Kooperationen zu sondieren. Denn, so Kirstin Wenk von der Potsdamer Zukunftsagentur, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes Brandenburg.

    "Wir begreifen China nicht als Feind oder als Bedrohung, sondern auch als Chance. Man muss natürlich wissen, und das weiß auch jeder, der mit China in Kontakt steht, dass es natürlich Risiken gibt wie unkontrollierten Technologieabfluss oder Markenmissbrauch. Man trifft sich auf einer Messe in Deutschland oder sonst wo auf der Welt und schon findet man seine eigenen Produkte in China wieder. Das kann ganz schnell gehen und diese gefahren bestehen natürlich. Aber auf der anderen Seite steht ein riesiger Markt, eine wachsende Mittelschicht und auch ein zunehmend kompetenter Technologiepartner, der eigene Innovationen entwickelt, der eigene Patente besitzt und der wiederum auf den Markt in Deutschland schielt. Und da liegt es nahe, dass sich deutsche und chinesische Interessen miteinander verbinden und man muss sehen, was man gibt und was man nimmt."

    Rund 20 chinesische Unternehmer waren nach Brandenburg gekommen. In China beschäftigen sie heute teils mehrere Hundert Arbeiter. Viele von ihnen haben jedoch klein angefangen, sagt Moritz von Schenck, der viel mit chinesischen Interessenten zu tun hat:

    "Das sind Unternehmer, die sehr häufig aus der Garage heraus ein großes Unternehmen aufgebaut haben und auch mit diesem Unternehmergeist nach Deutschland kommen, das sind absolute Entrepreneurs, das sind echte Macher. Die sind offen und interessiert, ihr Unternehmen weiterzuentwickeln, also das sind Unternehmer, die mit einem sehr großen Interesse der deutschen Industrielandschaft und Wirtschaft gegenüberstehen."

    Die Finanzschwäche der USA macht China als größten Gläubiger Amerikas nervös. Zumal die chinesische Wirtschaft auf die Exporte in die USA angewiesen ist. Aber: Das Straucheln des Westens erfüllt einige chinesische Politiker möglicherweise auch mit Zufriedenheit. Denn die Strategie der chinesischen Politik lautet nun mal: zurück an die Weltspitze.

    "China möchte auf Dauer vom Westen nicht als ebenbürtig, sondern letztendlich sogar als überlegen wahrgenommen werden. Kein chinesischer Gesprächspartner würde das im Augenblick zugeben. Für die derzeit laufende Phase ist Ebenbürtigkeit sicherlich etwas, was China anstrebt, aber langfristig wird es darüber hinausgehen. China will dahin zurück, wo es vor 600 Jahren schon einmal war, nämlich als die international führende Technologie- und Wirtschaftsmacht."