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Nach Brand
In Köln restaurierte Kirchenfenster werden wieder in Notre Dame eingebaut

In der Pariser Kirche Notre Dame hat der Einbau der in Köln restaurierten Fenster begonnen. Sie waren bei dem verheerenden Feuer am 15. April 2019 - wie die Kirche insgesamt - erheblich beschädigt worden.

15.04.2023
    Macron und zahlreiche weitere Personen stehen mit weißen Bauhelmen in der Kathedrale. Im Hintergrund ein Kirchenfester.
    Emmanuel Macron (m.) bei der Besichtigung der Kathedrale. (Sarah Meyssonnier / Reuters / dpa)
    Frankreichs Präsident Macron machte sich heute ein Bild vom Stand der Restaurierungsarbeiten und betonte, man wolle am Ziel festhalten, Notre Dame spätestens im Dezember 2024 wieder zu eröffnen. Dann wäre das Versprechen des Staatschefs eingehalten, die Kirche innerhalb von fünf Jahren wieder herzustellen - "schöner als je zuvor".

    In Köln restauriert

    Vier der riesigen Fenster von Notre Dame waren ein Jahr lang in der Kölner Dombauhütte restauriert worden. Der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet hatte sich damals dafür eingesetzt, dass die deutschen Spenden für die Restaurierung der Kirche in ein vorzeigbares Projekt fließen sollten. Am nun begonnenen Einbau der Fenster ist auch der deutsche Glasveredel-Meister Felix Busse beteiligt, der dies als "große Ehre" bezeichnet.

    Fenster des Glaskünstlers Jacques de Chevalier

    "Die Fenster sind etwa 25 Quadratmeter groß und in je 80 Scheiben aufgeteilt, die nun nach und nach eingesetzt werden", erklärt Busse. Es handelt sich um bunte Fenster des französischen Glaskünstlers Jacques de Chevalier, der sie 1965 geschaffen hatte. Bei dem Brand waren 400 Tonnen Blei geschmolzen und teilweise verdampft. "Die Fenster mussten deshalb vor der eigentlichen Restaurierung erst von Bleistaub befreit werden", sagt Busse. Gemeinsam mit zwei Glasmalern aus dem ostwestfälischen Borchen und einer französischen Restauratorin verbringt er während der nächsten drei Wochen seine Arbeitszeit auf einem Gerüst an der Südwand der Kathedrale.
    Diese Nachricht wurde am 15.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.