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"In meinem Herzen läutet ein heller Regen"

"Wenn ich hie und da in den Tiergarten nach Schönbrunn gehe, habe ich wirklich das Gefühl, das sind wahrhaftig Brüder und Schwestern von mir, der Rüssel des Elefanten, das ist mein Rüssel, die Traurigkeit des Äffchens, das ist meine Traurigkeit ...", sagt Friederike Mayröcker in einem Interview.

Von Eva Schobel | 20.12.2014
    Die österreichische Schriftstellerin vor einer Bücherwand Friederike Mayröcker am 9. Dezember 1999.
    Die österreichische Schriftstellerin Friederike Mayröcker am 9. Dezember 1999. (picture-alliance / dpa / apa Klaus Techt)
    Unterschiedslos wandelt sich die Dichterin den Wesen ihrer näheren und ferneren Umgebung an, ob es sich um den legendären Literaturwissenschaftler Hans Mayer oder um den türkischen Änderungsschneider Aslan Gültekin handelt, der in Wien gleich bei ihr um die Ecke wohnt. Menschen, Tiere, Pflanzen, Landschaften, Gegenstände, Farben, Gerüche, Musik, Bilder, Alltag, Angst und Peinlichkeiten: Alles ist gleichermaßen poesiewürdig und findet seinen Platz im Kosmos der Dichterin.
    Friederike Mayröcker ist eine Ikone der Poesie und trotz ihres hohen Alters eine Vertreterin der Popgeneration, aus deren Sprache die Jugend als Geisteshaltung spricht. Eine Sendung mit der Dichterin, die ihre Texte liest und ihren Freunden, denen sie gewidmet sind. Eine Hommage zum 90. Geburtstag der Autorin, die Geburtstage hasst und ihr Leben lang gegen den Tod anschreibt.
    (Wdh. vom 19./20.12.2009)