Samstag, 27. April 2024

Tag gegen Genitalverstümmelung
In vielen Ländern immer noch Tradition

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung hat mehr Engagement im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung angemahnt. Die schädliche Praxis sei inzwischen zwar in fast allen Ländern gesetzlich verboten, werde aber trotzdem vielfach praktiziert, teilte die stellvertretende Geschäftsführerin Bähr anlässlich des heutigen internationalen Aktionstags mit.

06.02.2024
    Eine Zeichnung zeigt drei Frauen, die ein Mädchen festhalten und zwischen den Beinen beschneiden.
    Ausschnitt aus einem Poster, das in Benin vor weiblicher Genitalverstümmelung warnt. (imago / Alida Latham / Danita Delimont)
    Es handele sich um eine tief verwurzelte Tradition. Dagegen müsse mehr getan werden - vor allem mittels Aufklärung und mittels Kooperation aller gesellschaftlicher Sektoren. Genitalverstümmelung gelte in vielen Regionen immer noch als Voraussetzung für Eheschließungen. Laut Bähr gibt es nur wenige positive Entwicklungen. Sie verwies auf Kenia. Dort sei der Anteil der 15- bis 49-Jährigen, die eine Genitalverstümmelung erleiden mussten, von 38 Prozent im Jahr 1998 auf 15 Prozent 2022 gesunken sei.
    Gegenwärtig sind den Angaben zufolge mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen an ihren Genitalien verstümmelt. 12.000 drohten pro Tag Opfer der gewaltsamen Prozedur zu werden.
    Diese Nachricht wurde am 06.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.