
Besonders akut sei die Bedrohung der Korallen im Golf von Mexiko, wo die Temperaturen der Oberflächenwasser deutlich über 30 Grad liegen, warnen Wissenschaftler der Universität Bremen sowie Forschende aus den USA und den Niederlanden. Seit Monaten seien die Meerestemperaturen in vielen Regionen weltweit viel zu hoch, im Schnitt zwei bis drei Grad höher als gewöhnlich um diese Jahreszeit. Zwei Gründe seien vor allem dafür verantwortlich: Die Erwärmung durch den Klimawandel und der sich aufbauende El Niño, der für höhere Temperaturen im Pazifik sorgt.
Für Korallen sind die hohen Temperaturen problematisch: Sie leben in einer Symbiose mit Mikroalgen, die Photosynthese betreiben und die Koralle mit Nährstoffen versorgen. Ist die Wassertemperatur für längere Zeit höher als in dem Gebiet üblich, können die Mikroalgen die Fähigkeit zur Photosynthese verlieren und von der Koralle abgestoßen werden. Es kommt zur Bleiche: Die Koralle lebt weiter, verliert jedoch ihre Färbung. Kehren die Mikroalgen innerhalb einiger Wochen zurück, kann sich die Koralle erholen, andernfalls stirbt sie.
Diese Nachricht wurde am 18.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.