Die Alin Coen Band: Eine zierliche Frontfrau spielt Gitarre, singt Geschichten, die das idealistische und verträumte Herz berühren und den verzauberten Zuhörer vor der Bühne zum Mitsingen zwingen. Das alles wird begleitet von einem einfallsreichen und männlichen Fundament, der Band um Alin Coen. Klare Entscheidung für Publikum und Kritiker - davon will man mehr.
Und das gibt es auch, auf dem zweiten Album der Band. Doch "We are not the ones we thought we were" ist anders, als wir erwartet haben.
Schon beim ersten Song der Platte ist klar: Die Schublade, in die man die Band hineingepackt hat, muss wieder geöffnet werden.
"Na das ist ja schon eine sehr neue Richtung, die wir da eingeschlagen haben. Es ist ne Entwicklung gewesen, also es gab nicht irgendwann den Beschluss - jetzt machen wir was anderes. Und ich glaube, so als Gruppe haben wir ganz große Lust uns auf sphärische Klänge einzulassen."
Sphärisch und elektronisch, statt akustisch reduziert - nicht nur im titelgebenden Song "The Ones" so klingen die zwölf neuen Songs. Kein Konzept, sondern eine Entwicklung im Proberaum, aus dem der alte Alin-Coen-Sound zunächst einmal verbannt wurde, wie Gitarrist Jan Frisch berichtet:
Jan:
"Also wir sind auf die Suche gegangen, wie wir eigentlich klingen, wenn wir einfach loslegen, Musik zu machen. Und das ist dabei rausgekommen. Und dann in der Albumentstehungsphase wurde es noch flächiger und noch, also symphonischer kann man nicht sagen, aber sehr groß, sodass wir gedacht haben – wir brauchen vielleicht noch nen Keyboarder, um das auch live hinzubekommen."
Und so steht mit Ali Krause auch ein neues Bandmitglied auf der Bühne. Doch nicht nur er klingt, neben weiteren Gastmusikern, mit im neuen und anderen Kosmos der Alin Coen Band:
Alin:
"Und zum Teil hab ich auch mit Co-Autoren gearbeitet. "Du drehst dich" zum Beispiel kommt von Lennart Schilgen. Ich hab ihm die Musik geschickt und hab ihm da gesagt – fällt dir da was ein? Und er hat mir ne Woche später nen Text zugeschickt und ich hab diesen Text gelesen und gedacht – fantastisch! Wie wunderbar, der passt so gut dazu!"
Auf das eigene Songwriting hat Alin nicht verzichtet. Denn nicht alles ist anders auf "We are not the ones we thought we were". Alin schreibt nach wie vor starke Texte, nun aber überwiegend auf Englisch. Es sind subtile Geschichten, denen man wie bei "A No is a no", trotz eingängigem Refrain, genauer zuhören muss:
Alin:
"Ich habe das Lied geschrieben, nachdem ich hörte von der Anklage gegen Assange, der wegen Vergewaltigung von zwei Schwedinnen angeklagt wurde. Ich habe einen Professor gekannt, der diese beiden Frauen als Studentinnen bei sich hatte. Und in der Zeit hab ich mich viel mit dem Thema auseinandergesetzt. Und das war kurz bevor ich eine Schreibphase hatte. Also ich war zu einer Schreibsession mit einem anderen Songwriter da verabredet und habe dieses Ereignis dort verarbeitet. Und ich habe das nicht in dieser Krassheit erlebt, aber ich kenne Situationen, in denen man sich einfach bedrängt fühlt - und das ist nicht cool. Und ich glaube, so viel Empathie kann auch jeder aufbringen, dass man sich da reinversetzen kann."
Und das wird man bei "A No is a No" auch, kann sich nicht so recht von den schweren Beats zum Tanzen verführen lassen.
Und obwohl einige der neuen Stücke keinen aufgerauten Indie-Charme mehr tragen, sondern in einen unüberhörbaren Popmantel gehüllt sind, lohnt es sich, sich auf diese Reise einzulassen. Denn jeder Titel ist anders. Die dazugehörige Geschichte erfährt man am besten live, auf einem der Konzerte. Hier zeigt sich das Potenzial der Songs und vor allem der Band. Denn die ist kein schmückendes Beiwerk mehr.
Da werden in längeren Instrumentalstrecken, Instrumente und Ideen auf der Bühne getauscht und experimentierfreudige Klangflächen erzeugt. Auch Alin ist am Keyboard dabei. Davon will man mehr hören. Auch, wenn es anders ist, als wir dachten, dass es sein würde.
Und das gibt es auch, auf dem zweiten Album der Band. Doch "We are not the ones we thought we were" ist anders, als wir erwartet haben.
Schon beim ersten Song der Platte ist klar: Die Schublade, in die man die Band hineingepackt hat, muss wieder geöffnet werden.
"Na das ist ja schon eine sehr neue Richtung, die wir da eingeschlagen haben. Es ist ne Entwicklung gewesen, also es gab nicht irgendwann den Beschluss - jetzt machen wir was anderes. Und ich glaube, so als Gruppe haben wir ganz große Lust uns auf sphärische Klänge einzulassen."
Sphärisch und elektronisch, statt akustisch reduziert - nicht nur im titelgebenden Song "The Ones" so klingen die zwölf neuen Songs. Kein Konzept, sondern eine Entwicklung im Proberaum, aus dem der alte Alin-Coen-Sound zunächst einmal verbannt wurde, wie Gitarrist Jan Frisch berichtet:
Jan:
"Also wir sind auf die Suche gegangen, wie wir eigentlich klingen, wenn wir einfach loslegen, Musik zu machen. Und das ist dabei rausgekommen. Und dann in der Albumentstehungsphase wurde es noch flächiger und noch, also symphonischer kann man nicht sagen, aber sehr groß, sodass wir gedacht haben – wir brauchen vielleicht noch nen Keyboarder, um das auch live hinzubekommen."
Und so steht mit Ali Krause auch ein neues Bandmitglied auf der Bühne. Doch nicht nur er klingt, neben weiteren Gastmusikern, mit im neuen und anderen Kosmos der Alin Coen Band:
Alin:
"Und zum Teil hab ich auch mit Co-Autoren gearbeitet. "Du drehst dich" zum Beispiel kommt von Lennart Schilgen. Ich hab ihm die Musik geschickt und hab ihm da gesagt – fällt dir da was ein? Und er hat mir ne Woche später nen Text zugeschickt und ich hab diesen Text gelesen und gedacht – fantastisch! Wie wunderbar, der passt so gut dazu!"
Auf das eigene Songwriting hat Alin nicht verzichtet. Denn nicht alles ist anders auf "We are not the ones we thought we were". Alin schreibt nach wie vor starke Texte, nun aber überwiegend auf Englisch. Es sind subtile Geschichten, denen man wie bei "A No is a no", trotz eingängigem Refrain, genauer zuhören muss:
Alin:
"Ich habe das Lied geschrieben, nachdem ich hörte von der Anklage gegen Assange, der wegen Vergewaltigung von zwei Schwedinnen angeklagt wurde. Ich habe einen Professor gekannt, der diese beiden Frauen als Studentinnen bei sich hatte. Und in der Zeit hab ich mich viel mit dem Thema auseinandergesetzt. Und das war kurz bevor ich eine Schreibphase hatte. Also ich war zu einer Schreibsession mit einem anderen Songwriter da verabredet und habe dieses Ereignis dort verarbeitet. Und ich habe das nicht in dieser Krassheit erlebt, aber ich kenne Situationen, in denen man sich einfach bedrängt fühlt - und das ist nicht cool. Und ich glaube, so viel Empathie kann auch jeder aufbringen, dass man sich da reinversetzen kann."
Und das wird man bei "A No is a No" auch, kann sich nicht so recht von den schweren Beats zum Tanzen verführen lassen.
Und obwohl einige der neuen Stücke keinen aufgerauten Indie-Charme mehr tragen, sondern in einen unüberhörbaren Popmantel gehüllt sind, lohnt es sich, sich auf diese Reise einzulassen. Denn jeder Titel ist anders. Die dazugehörige Geschichte erfährt man am besten live, auf einem der Konzerte. Hier zeigt sich das Potenzial der Songs und vor allem der Band. Denn die ist kein schmückendes Beiwerk mehr.
Da werden in längeren Instrumentalstrecken, Instrumente und Ideen auf der Bühne getauscht und experimentierfreudige Klangflächen erzeugt. Auch Alin ist am Keyboard dabei. Davon will man mehr hören. Auch, wenn es anders ist, als wir dachten, dass es sein würde.