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Indien soll Journalisten per Software überwachen

Die indische Regierung hat nach gemeinsamen Recherchen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und der Zeitung "Washington Post" Journalisten mit der Überwachungssoftware Pegasus überwachen lassen. Zuletzt seien zwei Journalisten von der Überwachungssoftware auf ihren iPhones betroffen gewesen.

    Zwei Hände halten ein Smartphone.
    Ein Schutz vor der Spionage-Software Pegasus ist kaum möglich (dpa/picture alliance/Larry W. Smith)
    Die Pegasus-Software des israelischen Herstellers NSO ist in der Lage, sämtliche Daten von damit angegriffenen Mobiltelefonen auszulesen. Außerdem kann Pegasus unbemerkt Kamera und Mikrofon des jeweiligen Gerätes anschalten. Die Software wurde an Regierungen überall auf der Welt verkauft.

    Erste Vorwürfe gegen indische Regierung schon 2021

    Eine Sprecherin von Amnesty International sagte, die jüngsten Erkentnisse ihrer Organisation zeigten, dass Medienschaffende in Indien zunehmend von der Gefahr rechtswidriger Überwachung bedroht seien, nur weil sie ihre Arbeit machten. Daneben gebe es andere Mittel der Unterdrückung wie Inhaftierung, Verleumdungskampagnen, Belästigung und Einschüchterung.
    Indische Medien hatten im vergangenen Monat berichtet, dass die indische Einheit für Cybersicherheit Vorwürfe untersucht, wonach die Mobiltelefone von Oppositionspolitikern abgehört wurden. Die Vorwürfe wurden erhoben, nachdem Oppositionspolitiker Warnungen auf ihren iPhones vor "staatlich unterstützten Angreifern" erhalten hatten.
    Bereits 2021 war der indischen Regierung vorgeworfen worden, mithilfe von Pegasus politische Gegner, Aktivisten und Journalisten ausspioniert zu haben. Die Regierung wies dies zurück.