
Wenn unschuldige Kinder stürben, sei das unerträglich. Gestern war das wichtigste Kinderkrankenhaus Kiews von Raketen getroffen worden. Russland bestreitet den Angriff. Ein Sprecher des Kremls erklärte im Anschluss des Gesprächs, Modi und Putin hätten sich konstruktiv neben der Ukraine auch über eine Reihe anderer Themen ausgetauscht. Auch habe Putin dem indischen Premier dafür gedankt, dass dieser einer Lösung des Ukraine-Konflikts seine Aufmerksamkeit widme.
Kritik aus der Ukraine
Der ukrainische Präsident Selenskyj schrieb auf der Online-Plattform X: "Es ist eine große Enttäuschung und ein Tiefschlag für Friedensbemühungen zu sehen, dass der Führer der größten Demokratie der Welt den blutigsten Kriminellen der Welt an einem solchen Tag in Moskau umarmt." Selenskyj spielte damit auf den Beschuss des Kinderkrankenhauses an. Anhänger Modis erklärten in sozialen Netzwerken, der Premier vertrete wie auch westliche Politiker vor allem die Interessen seines Landes. Beim Ukraine-Krieg nimmt Indien eine pragmatische Haltung ein. Weil russisches Öl wegen westlicher Sanktionen billig ist, ist Indien zu einem der größten Abnehmer aufgestiegen.
"Privilegierte strategische Partnerschaft"
Putin und Modi lobten zudem die engen und jahrzehntealten bilateralen Beziehungen beider Länder. Indien und Russland verbinde eine privilegierte strategische Partnerschaft, sagte Putin. Der Handel zwischen beiden Nationen sei im vergangenen Jahr um 60 Prozent gestiegen. Nach Angaben des indischen Handelsministeriums erreichte er umgerechnet 60,5 Milliarden Euro, wobei die indischen Importe von Öl und Dünger aus Russland den größten Teil ausmachen.
Modi war bereits am Montag zu einem Besuch in Moskau eingetroffen. Es ist sein erster in Russland seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Diese Nachricht wurde am 09.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.