
Offizielle Ergebnisse werden nicht vor März erwartet, die Schnellauszählungen hatten sich in der Vergangenheit jedoch als zuverlässig erwiesen. Um in Indonesien Präsident zu werden, muss sich ein Kandidat landesweit mehr als 50 Prozent der Stimmen sichern - und in mehr als der Hälfte der 38 indonesischen Provinzen jeweils mindestens 20 Prozent.
Subianto hatte im Wahlkampf versprochen, die Politik des bisherigen Präsidenten Widodo fortzusetzen, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte. Der seit 2014 amtierende Widodo ist in Indonesien äußerst beliebt. Seit seinem Amtstritt ist die Wirtschaft im Land beständig gewachsen - zuletzt um rund fünf Prozent im Jahr 2023.
Subianto diente unter Suharto in der Armee
Der 72-jährige Subianto zählt zur politischen Elite des Landes und kandidiert bereits zum dritten Mal. Er hatte unter der bis 1998 andauernden Herrschaft von Militärmachthaber Suharto in der Armee gedient. 1998 wurde er entlassen - aufgrund von Vorwürfen, er habe die Entführung von Demokratieaktivisten angeordnet. Subianto hat die Vorwürfe stets bestritten, er wurde nie juristisch belangt.
Das südostasiatische Indonesien ist heute die drittgrößte Demokratie der Welt, die Wahlen waren ein gigantisches logistisches Unterfangen: Etwa 205 Millionen Indonesier, verstreut über tausende Inseln, wählten in rund 800.000 Wahllokalen nicht nur einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament, sondern auch die Regionalvertretungen. Die Wahlzettel wurden unter anderem per Flugzeug, Hubschrauber und Schnellboot verteilt.
Mehrere Zeitzonen in Indonesien
Der indonesische Archipel erstreckt sich von der von Aufständen geprägten Region Papua bis zur Insel Sumatra über mehrere Zeitzonen. Die Regenzeit und drohende Überschwemmungen erschwerten die Wahlen zusätzlich. In der Hauptstadt Jakarta waren einige Gebiete nach einem Gewitter überschwemmt, so dass sich die Öffnung einiger Wahllokale um Stunden verzögerte.
Diese Nachricht wurde am 15.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.