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Industriemesse im neuen Gewand: 3D-Scanner und Fuß-Maus neben Bagger und Kran

Nicht mehr nur auf der Fachmesse CeBIT, auch auf der diesjährigen Industriemesse in Hannover gaben Computer und elektronische Bauelemente den Ton an. So waren auf der am Samstag zu Ende gegangenen Veranstaltung neben Industriemaschinen auch ein digitaler 3D-Scanner sowie eine Computermaus zu sehen, die statt mit den Händen mit Hilfe der Füße bedient wird.

Gerd Pasch, Wolfgang Noelke, Burkhard Neumann, Victor Tamburay |
    Der von der Märkischen Fachhochschule Iserlohn vorgestellte Flachbettscanner mit aufmontiertem Spiegel und Drehteller kann dreidimensionale Bilder von beliebigen Gegenständen erzeugen. "Die Technologie ist ausgerichtet auf Anwendungsbereiche wie das 'Reverse Engineering'. Um die 3D-Form zu rekonstruieren, wird das Objekt auf dem computergesteuerten Teller positioniert und über einen Spiegel aus zwei verschiedenen Perspektiven eingescannt", erklärt der Entwickler Professor Burkhard Neumann.

    Kein lästiges Umgreifen mehr von der Tastatur verspricht eine Computermaus, die nicht per Hand, sondern mit den Füßen gesteuert wird. Während der linke Fuß den Tastenklick übernimmt, steuert der recht die Bewegungen des Eingabegerätes. Allerdings macht die im Vergleich zur Hand geringere Feinmotorik des menschlichen Fußes nach Angaben des Konstrukteurs Holger Lehmann bis zur Marktreife noch Verbesserungen nötig.

    Eine Alternative zum Fieldbus, der etwa bei Bandförderanlagen mit automatischer Bestückung zum Einsatz kommt, stellt das sogenannte Local Operating Network (LON-WORKS) dar. Das aus der Internet-Technologie hervorgegangene "Infranet" arbeitet mit aktiven Knoten, die dezentral und mit eigener Intelligenz elf Ein-/Ausgabe-Punkte verwalten. Die daumennagelgroße Hardware kann in Schaltern oder Reglern untergebracht werden. "Dieser Baustein verfügt über alle nötigen Komponenten wie CPU, acht Kilobyte RAM, A/D-Wandler und Reset-Logik", erläutert Victor Tamburay, Geschäftsführer des schwäbischen Unternehmens Telon, das Steuerungssysteme für dezentrale, intelligente Automation entwickelt. Die Knoten sind im Infranet mit Zwei-Draht-Leitungen verbunden, ihre digitalen Informationen lassen sich aber auch "huckepack" über Stromkabel oder drahtlos per Infrarot übertragen.