Tigermücke überträgt Chikungunya-Virus
Infektionen in Frankreich - Stiko empfiehlt Reiseimpfung

Nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt hat sich in Frankreich ein Mensch mit dem Chikungunya-Virus angesteckt. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, wurde die insbesondere von der asiatischen Tigermücke übertragene Infektion bei einem Menschen im Elsass nachgewiesen.

    Eine Asiatische Tigermücke, Tropische Tigermücke, Dengue-Mücke
    Die asiatische Tigermücke überträgt das Chikungunya-Virus. (imago / blickwinkel )
    Dieser habe sich ausschließlich südlich von Straßburg in den Gemeinden Lipsheim und Fegersheim aufgehalten - etwa sechs bis sieben Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, erklärte ein Sprecher. Dort habe er sich offenbar durch den Stich einer Mücke mit dem Virus infiziert. 

    Gefahr für Schwangere und chronisch Kranke

    In den vergangenen Wochen waren bereits sechs weitere lokale inländische Chikungunya-Fälle in Frankreich entdeckt worden, die meisten davon nahe der Mittelmeerküste.
    Das Virus löst das Chikungunya-Fieber aus, das mit grippetypischen Symptomen wie hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen einhergeht. Die meisten Infizierten erholen sich vollständig, oft schon nach einer Woche. Gefährlicher ist das Virus für chronisch Kranke sowie für Schwangere und Säuglinge. Todesfälle sind aber äußerst selten. Bisher wurden Infektionen lediglich nach Reisen gemeldet.

    Stiko empfiehlt Impfung bei Reisen

    Lange Zeit gab es keinen Impfstoff gegen Chikungunya. Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland der Impfstoff Ixchiq zugelassen, im Februar 2025 folgte der Impfstoff Vimkunya. Wegen vereinzelter Berichte über schwere Nebenwirkungen bei älteren Menschen wird Ixchiq aber derzeit von der Europäischen Arzneimittelagentur überprüft.
    Jetzt empfiehlt die Ständige Impfkommission - Stiko - zum ersten Mal eine Reiseimpfung gegen das Virus: Und zwar für alle ab zwölf Jahren, wenn sie in Gebiete reisen, wo es gerade einen Chikungunya-Ausbruch gibt. Das Gleiche gilt für über 60-Jährige oder chronisch Kranke, die länger als vier Wochen oder regelmäßig in Gebieten unterwegs sind, wo das Virus öfter vorkommt.

    Tigermücken inzwischen weit verbreitet

    Die ursprünglich aus Asien stammenden Tigermücken kommen mittlerweile auch in Deutschland vor. Sie sind beispielsweise in Baden-Württemberg und im Rhein-Main-Gebiet in Hessen und Rheinland-Pfalz weit verbreitet, wie das Robert Koch-Institut mitteilte.
    Darüber hinaus kommen die Mücken punktuell in Bayern, Thüringen, Berlin und Nordrhein-Westfalen vor.
    Diese Nachricht wurde am 11.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.