Wirtschaft
Inflation im Juni auf 2,0 Prozent gesunken

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juni auf zwei Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit über einem halben Jahr gesunken. Im Mai hatte der Wert bei 2,1 Prozent gelegen. Nicht nur Tanken und Heizen wurde günstiger, auch der Anstieg der Lebensmittelpreise flachte ab.

    Lebensmittel liegen in einem Supermarkt an der Kasse auf dem Band.
    Die Inflationsrate im Juni lag nach vorläufigen Zahlen bei 2,0 Prozent. (Sven Hoppe/dpa)
    Wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte, sanken die Energiekosten um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch der Konflikt zwischen Israel und Iran, der die Preise für Rohöl und Sprit zeitweise kräftig nach oben getrieben hatte, blieb weitgehend folgenlos. Lebensmittel verteuerten sich noch um 2,0 Prozent nach einem Plus von 2,8 Prozent im Mai. 
    Hartnäckig bleibt die Inflation bei Dienstleistungen, zu denen Versicherungen, Pauschalreisen und Autoreparaturen zählen. Im Juni kletterten die Preise für Dienstleistungen um 3,3 Prozent - eine Folge gestiegener Löhne.

    Risikofaktor Zollstreit

    Wie es mit der Inflation weitergeht, ist mit der aggressiven Zollpolitik von US-Präsident Trump ungewisser geworden. Die EU versucht in Verhandlungen mit Washington einen Handelskrieg abzuwenden. 
    Auch die geplanten Milliardenausgaben des Bundes für Verteidigung und Infrastruktur könnten die Inflation in Deutschland beeinflussen. Manche Ökonomen erwarten, dass die Teuerung steigt, weil mit den zusätzlichen Mitteln auch eine zusätzliche Nachfrage geschaffen wird. Dämpfend auf die Preise wirkt hingegen der starke Euro: Er hat zum Dollar kräftig aufgewertet und verbilligt so tendenziell Importe nach Deutschland.

    2,0 Prozent auch im Gesamtjahr? 

    Die Bundesbank geht davon aus, dass die Inflationsrate in Deutschland in den kommenden Monaten um die Zwei-Prozent-Marke schwanken wird. Das würde der Zielmarke der Europäischen Zentralbank entsprechen, die bei diesem Wert eine Preisstabilität annimmt. Ökonomen, darunter der Sachverständigenrat, rechnen damit, dass ein Wert um zwei Prozent auch im Jahresschnitt 2025 herauskommen wird.
    Diese Nachricht wurde am 30.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.