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Statistik
Inflation verliert an Tempo - mit 7,4 Prozent aber weiterhin hoch

Die Inflationsrate in Deutschland sinkt erstmals seit August wieder unter die Marke von acht Prozent. Auf eine durchgreifende Entspannung bei den Preisen können Verbraucherinnen und Verbraucher aber vorerst nicht hoffen.

    Gemüse und andere Produkte liegen in einem Einkaufswagen in einem Supermarkt. Der Wagen ist von oben und mit einem fischauge-ähnlichen Effekt zu sehen.
    Preistreiber Nummer Eins bleiben Nahrungsmittel. (dpa)
    Die Inflation in Deutschland verharrt trotz einer Abschwächung im März auf hohem Niveau. Die Verbraucherpreise stiegen um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt anhand erster Berechnungen mitteilte. Im Februar war noch eine Jahresteuerungsrate von 8,7 Prozent verzeichnet worden. Erstmals seit vergangenem August lag die Inflationsrate im März damit wieder unter der Acht-Prozent-Marke. Damals waren sieben Prozent gemessen worden.
    Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet die Entwicklung allerdings keine Entlastung. Die Preise werden mit dem Niveau des Vorjahresmonats verglichen. Im März vergangenen Jahres waren die Verbraucherpreise um 5,9 Prozent gestiegen. Gemessen daran fällt der aktuelle Anstieg noch höher aus.

    Inflationstreiber Nummer Eins sind Nahrungsmittel

    Der Anstieg der Energiepreise, die im März 2022 nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sprunghaft gestiegen waren, verlangsamte sich nun mit plus 3,5 Prozent deutlich. Dämpfend dürften dabei auch die staatlichen Preisbremsen für Gas und Strom wirken, die vom 1. März an rückwirkend zum 1. Januar 2023 gelten. Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen überdurchschnittlich stark um 22,3 Prozent. Angeschoben wurde die Inflation lange Zeit vor allem von hohen Energie- und Lebensmittelpreisen. Inzwischen erfassen Preissteigerungen immer weitere Teile des täglichen Lebens.

    Höhepunkt der Inflation wahrscheinlich überschritten

    Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft den Höhepunkt überschritten haben. Mit einer durchgreifenden Entspannung bei den Preisen rechnen sie im laufenden Jahr jedoch nicht. Die Bundesregierung geht im Jahresschnitt von einer Teuerungsrate von 6,0 Prozent aus. Im vergangenen Jahr waren die Verbraucherpreise hierzulande nach überarbeiteten Daten des Bundesamtes im Schnitt um 6,9 Prozent gestiegen.
    Diese Nachricht wurde am 30.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.