
Die Preise für Dienstleistungen fielen hingegen überdurchschnittlich hoch aus. Wegen hoher Tarifabschlüsse stiegen die Gehälter zuletzt um durchschnittlich 5,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt ebenfalls heute mitteilte.
Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel ging um 0,1 Punkte auf 2,8 Prozent zurück. Ökonomen hatten bereits mit einem Trend zu stabilen Preisen im Sommer gerechnet. So erwartet das Münchner Ifo-Institut auch für die kommenden Monate eine Inflationsrate unter zwei Prozent in Deutschland. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank für den Währungsraum liegt bei zwei Prozent.
Im Jahresschnitt erwarteten führende Wirtschaftsforschungsinstitute eine deutliche Abschwächung der Inflation in Deutschland auf 2,3 Prozent - nach 5,9 Prozent im Jahr 2023.
Konsum der Verbraucher springt nicht an
Doch die Inflation lastet bislang auf der Kauflaune der Verbraucher. Trotz gestiegener Löhne halten viele Menschen ihr Geld weiter zusammen. Im zweiten Quartal gab der private Konsum nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 0,2 Prozent zum Vorquartal nach. Zudem trübte sich im August die Stimmung der Verbraucher ein, wie die Konsumklimastudie der Nürnberger Institute GfK und NIM zeigt. Die Erwartungen zu Einkommen und Konjunktur sind demnach gefallen. Die Folge: Es wird weniger angeschafft und mehr gespart.
Lohnanstieg deutlich über der Inflationsrate
Die Löhne in Deutschland sind im zweiten Quartal dieses Jahres so stark gestiegen, dass viele Arbeitnehmer unter dem Strich wieder mehr Geld zur Verfügung haben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag der Lohnanstieg deutlich über der Inflationsrate. Im Schnitt seien die Reallöhne dadurch im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent gestiegen.
Während die Gehälter zwischen April und Juni nominal 5,4 Prozent höher waren als ein Jahr zuvor, hat die Inflation in dieser Zeitspanne lediglich 2,3 Prozent betragen. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Reallöhne damit zum fünften Mal in Folge. Grund dafür seien unter anderem Inflationsprämien und die in Tarifverträgen ausgehandelten Lohnsteigerungen. Besonders profitieren konnten Menschen mit vergleichsweise geringen Verdiensten. Bei ihnen gab es im Schnitt ein Einkommensplus von 7,6 Prozent.
Diese Nachricht wurde am 29.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.