Bonn, Freitag Nachmittag, 17 Uhr: Keine Zeit, in der Angestellte einer Behörde noch arbeiten, oder? Denkste, sagt Dirk Trawinski. Er und seine Kollegen haben schließlich größtes Interesse daran, so viele Menschen wie möglich an ausländische Arbeitgeber zu vermitteln - wenn man sie schon nicht innerhalb Deutschlands vermitteln kann. Bis 18 Uhr kann man bei der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung ZAV anrufen.Dirk Trawinski nennt die Nummer:
" Die Europa- und Auslandshotline, das ist die 01805-22 20 23."
Die Berater klopfen erst mal ab, welche berufliche Qualifikation man hat, und ob man überhaupt eine Fremdsprache spricht - denn das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, es sei denn, man kann sich auch vorstellen, in der Schweiz oder in Österreich zu arbeiten. Wer nach Kanada oder Marokko will, dem kann die ZAV allerdings nur bedingt weiterhelfen, indem sie auf entsprechende Stellenangebote und andere Beratungsstellen hinweist. Die Vermittlung von Arbeit, das heißt eine umfangreiche Hilfe, leistet die ZAV nur innerhalb Europas. Was diese Hilfe umfasst, steht auch auf der Internet-Seite der Zentralstelle:
" Die nennt sich www.europaserviceba.de. Dort haben wir aufgeschlüsselt auf jedes europäische Land eine ganze Menge Informationen eingestellt, man kann jedem empfehlen, der sich für eine Tätigkeit im Ausland interessiert, sich dort mal umzuschauen."
"Europaservice": so nennen sich auch die bundesweit 15 Stellen der Bundesagentur für Arbeit. Hierhin werden die Jobsucher verwiesen und persönlich beraten. Andrea Barg sitzt in einer solchen Stelle, und zwar in Köln. Ihr erster Hinweis: Mindestens ein halbes Jahr Ausdauer mitbringen, um zu prüfen, ob eine Arbeit im Ausland wirklich zu einem passt, und um sämtliche Punkte auf der Check-Liste abzuarbeiten. Vor Spontanentschlüssen rät sie ab. Zu riskant.
" Sie müssen sich halt überlegen, inwieweit gibt es eine Probezeit? Breche ich hier direkt alle Segel ab, kündige meine Wohnung, habe ich genug Eigenkapital, um dort vielleicht erst mal finanziell über die Runden zu kommen?"
Man sollte sich vorher klar darüber sein, ob man dauerhaft ins Ausland will oder nur befristet. Schließlich hängt davon ab, wie Versicherungen und Steuer weiter laufen. In jedem Fall sollte man sich rechtzeitig mit den jeweiligen Beratern treffen: Von Sozialversicherung, Kranken- und Rentenversicherung und Finanzamt. Alle müssen informiert werden. Parallel muss man prüfen: Ist der eigene Beruf oder Studienabschluss auch im Wunschland anerkannt? Die Prüfung machen staatliche Stellen des entsprechenden Landes - und lassen sich damit schon mal vier Monate Zeit.
" Bei manchen Berufsgruppen wie beispielsweise Anwälten, Lehrern, Ingenieuren oder Ärzten ist es so, dass dort die Berufsausübung im Ausland an den Besitz eines bestimmten Befähigungsnachweises gebunden ist."
Manchmal werden offizielle Berufsbeschreibungen verlangt - wer die vergibt und übersetzt, auch diese Adressen haben die Beratungsstellen vom Europaservice. Hier weiß man auch, welche Länder Wert legen auf eine umfangreiche Bewerbungsmappe, und welche eher unbürokratisch vorgehen. Überall aber wird eines verlangt: Dass sämtliche Belege übersetzt sind.
" Die Zeugnisse müssen in der jeweiligen Landessprache sein und die müssen dann auch entsprechend beglaubigt sein, damit sicher gestellt ist, dass der Inhalt auch überein stimmt - in der Berufsausübung gibt es ja von Land zu Land Unterschiede -, dass da dargestellt ist, was in Deutschland gearbeitet wurde."
Manchmal hängt es auch schlicht vom jeweiligen Arbeitgeber ab, was man beachten muss. Deshalb ist ganz wichtig: Vor der Bewerbung mit dem Stellenanbieter sprechen und sich erkundigen, was er erwartet. Was die Chancen auf einen Job erhöht - wie hierzulande auch: möglichst viel Berufserfahrung. Und Auslandserfahrung.
" Zum Beispiel während des Studiums ein Praktikum im Ausland oder ein Semester im Ausland studiert, die Diplomarbeit im Ausland geschrieben, das sind wirklich Pluspunkte, mit denen man dann auch auf eine Stelle hoffen kann."
Wer darf denn nun zurzeit wirklich auf eine Stelle hoffen? Andrea Barg nennt die Branchen:
" Bei den Akademikern ist es so, dass gerade die Ärzte, also Fachärzte, Zahnärzte, wie auch Allgemeinmediziner gesucht werden, Lehrer werden gesucht, Pharmazeuten, Informatiker, allerdings auf dem wirklich oberen Level, aber auch Ingenieure im Kfz-Bereich, im Flugzeugbereich, in der Elektrobranche und Sozialpädagogen. Gerade in Großbritannien werden sehr viel Sozialpädagogen gesucht."
Übrigens: in manchen Ländern lohnt es sich, direkt vor Ort zu suchen. Zum Beispiel in Großbritannien. Arbeitslosengeld-Empfänger haben dazu die Möglichkeit, ihre finanzielle Leistung für drei Monate mit ins Ausland zu nehmen. Auch dazu hat die Auslands-Hotline der ZAV die Infos.
" Die Europa- und Auslandshotline, das ist die 01805-22 20 23."
Die Berater klopfen erst mal ab, welche berufliche Qualifikation man hat, und ob man überhaupt eine Fremdsprache spricht - denn das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, es sei denn, man kann sich auch vorstellen, in der Schweiz oder in Österreich zu arbeiten. Wer nach Kanada oder Marokko will, dem kann die ZAV allerdings nur bedingt weiterhelfen, indem sie auf entsprechende Stellenangebote und andere Beratungsstellen hinweist. Die Vermittlung von Arbeit, das heißt eine umfangreiche Hilfe, leistet die ZAV nur innerhalb Europas. Was diese Hilfe umfasst, steht auch auf der Internet-Seite der Zentralstelle:
" Die nennt sich www.europaserviceba.de. Dort haben wir aufgeschlüsselt auf jedes europäische Land eine ganze Menge Informationen eingestellt, man kann jedem empfehlen, der sich für eine Tätigkeit im Ausland interessiert, sich dort mal umzuschauen."
"Europaservice": so nennen sich auch die bundesweit 15 Stellen der Bundesagentur für Arbeit. Hierhin werden die Jobsucher verwiesen und persönlich beraten. Andrea Barg sitzt in einer solchen Stelle, und zwar in Köln. Ihr erster Hinweis: Mindestens ein halbes Jahr Ausdauer mitbringen, um zu prüfen, ob eine Arbeit im Ausland wirklich zu einem passt, und um sämtliche Punkte auf der Check-Liste abzuarbeiten. Vor Spontanentschlüssen rät sie ab. Zu riskant.
" Sie müssen sich halt überlegen, inwieweit gibt es eine Probezeit? Breche ich hier direkt alle Segel ab, kündige meine Wohnung, habe ich genug Eigenkapital, um dort vielleicht erst mal finanziell über die Runden zu kommen?"
Man sollte sich vorher klar darüber sein, ob man dauerhaft ins Ausland will oder nur befristet. Schließlich hängt davon ab, wie Versicherungen und Steuer weiter laufen. In jedem Fall sollte man sich rechtzeitig mit den jeweiligen Beratern treffen: Von Sozialversicherung, Kranken- und Rentenversicherung und Finanzamt. Alle müssen informiert werden. Parallel muss man prüfen: Ist der eigene Beruf oder Studienabschluss auch im Wunschland anerkannt? Die Prüfung machen staatliche Stellen des entsprechenden Landes - und lassen sich damit schon mal vier Monate Zeit.
" Bei manchen Berufsgruppen wie beispielsweise Anwälten, Lehrern, Ingenieuren oder Ärzten ist es so, dass dort die Berufsausübung im Ausland an den Besitz eines bestimmten Befähigungsnachweises gebunden ist."
Manchmal werden offizielle Berufsbeschreibungen verlangt - wer die vergibt und übersetzt, auch diese Adressen haben die Beratungsstellen vom Europaservice. Hier weiß man auch, welche Länder Wert legen auf eine umfangreiche Bewerbungsmappe, und welche eher unbürokratisch vorgehen. Überall aber wird eines verlangt: Dass sämtliche Belege übersetzt sind.
" Die Zeugnisse müssen in der jeweiligen Landessprache sein und die müssen dann auch entsprechend beglaubigt sein, damit sicher gestellt ist, dass der Inhalt auch überein stimmt - in der Berufsausübung gibt es ja von Land zu Land Unterschiede -, dass da dargestellt ist, was in Deutschland gearbeitet wurde."
Manchmal hängt es auch schlicht vom jeweiligen Arbeitgeber ab, was man beachten muss. Deshalb ist ganz wichtig: Vor der Bewerbung mit dem Stellenanbieter sprechen und sich erkundigen, was er erwartet. Was die Chancen auf einen Job erhöht - wie hierzulande auch: möglichst viel Berufserfahrung. Und Auslandserfahrung.
" Zum Beispiel während des Studiums ein Praktikum im Ausland oder ein Semester im Ausland studiert, die Diplomarbeit im Ausland geschrieben, das sind wirklich Pluspunkte, mit denen man dann auch auf eine Stelle hoffen kann."
Wer darf denn nun zurzeit wirklich auf eine Stelle hoffen? Andrea Barg nennt die Branchen:
" Bei den Akademikern ist es so, dass gerade die Ärzte, also Fachärzte, Zahnärzte, wie auch Allgemeinmediziner gesucht werden, Lehrer werden gesucht, Pharmazeuten, Informatiker, allerdings auf dem wirklich oberen Level, aber auch Ingenieure im Kfz-Bereich, im Flugzeugbereich, in der Elektrobranche und Sozialpädagogen. Gerade in Großbritannien werden sehr viel Sozialpädagogen gesucht."
Übrigens: in manchen Ländern lohnt es sich, direkt vor Ort zu suchen. Zum Beispiel in Großbritannien. Arbeitslosengeld-Empfänger haben dazu die Möglichkeit, ihre finanzielle Leistung für drei Monate mit ins Ausland zu nehmen. Auch dazu hat die Auslands-Hotline der ZAV die Infos.
Informationen im Netz
Auslandshotline der BA/ZAV:
01805-22 20 23
Stellenangebote: www.arbeitsagentur.de
Europaservice der Bundesagentur für Arbeit
Noch mehr Infos - auch für Pendler: EURES - das europäische Portal zur beruflichen Mobilität
Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung Ausland:
www.dvka.de, Tel.: 0228-9530-0
Rentenversicherung:
www.bfa.de, Hotline: 0800-333 19 19
Offizielle Übersetzungen für Ausbildungsprofile von Ausbildungsberufen ins Englische und Französische bietet die Nationale Referenzstelle beim Bundesinstitut für Berufsbildung an.
Adressen, Kontaktpersonen und weitere Informationen, die im Zusammenhang mit der Anerkennung akademischer Berufe wichtig sein können, finden Sie unter www.enic-naric.net im Gateway to recognition of academic and professional qualifications.
Informationen über Berufe in den Bereichen Gesundheit und Soziales, Tourismus, Informationstechnologie, High-tech, Metall, Elektro sowie über die Anerkennung von Abschlüssen und über Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten erhält man unter: www.european-jobguide.org
Bei Problemen mit der Anerkennung Ihres Diploms hilft die gebührenfreie EU-Hotline 00 800 67 89 10 11 weiter. Die Experten des Wegweiserdienstes können Sie auch über den Internet- Dienst "Dialog mit Bürgern" unter europa.eu.int/citizensrights/ erreichen. Hier sind Details zu den Anerkennungsmodalitäten für "reglementierte" Berufe zu finden.
In Sachen Praktika und Weiterbildung interessant:
InWEnt - Internationale Weiterbildung und Entwicklung GmbH
Tel.: 0221-2098-123
Austausch- und Förderprogramme:
www.ibs.inwent.org