Als Hendrik Schug vor vier Jahren sein Studium der Elektrotechnik angefangen hat, hätte er sich noch nicht träumen lassen, dass die Chancen auf einen Job zum Ende seines Studiums so gut sein würden. Er ist im 8. Semester kurz vor dem Abschluss an der TU Dresden und wird wie viele seiner Kommilitonen von Unternehmen umworben:
"Es gibt Unternehmen, die recht stark bestehende Netzwerke nutzen, um dadurch an die Studenten ran zu kommen und das auch ein bisschen ausnutzen, aber es gibt auch auf der anderen Seite Unternehmen, die wirklich interessiert sind, die Studenten kennen zu lernen, aber wo dann auch was zurückkommt, also wo dann wirklich direkt Jobangebote kommen, beziehungsweise Einladungen zum Bewerbungsgespräch."
Die kleinen und mittelständischen Betriebe ziehen da meist den Kürzeren. Sie haben die meisten Probleme, Fachkräfte zu bekommen. Die Summer School in Dortmund will dem Abhilfe schaffen. Dr. Jan Albers, Dozent an der Fachhochschule Dortmund kennt die Problematik, weiß aber dass ein großes Unternehmen nicht nur Vorteile bietet, er rät seinen Studierenden sogar bei einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen zu starten:
"Denn die Arbeit ist doch sehr abwechslungsreich, man kommt sehr viel schneller in irgendwelche verantwortlichen Positionen, als das in irgendeinem großen Unternehmen möglich ist. Man wird in einem großen Unternehmen nur ein kleines Rädchen drehen können. In einem kleinen Unternehmen kann man da eventuell schon sehr viel mehr bewegen."
Jobs für Ingenieure gibt es deutschlandweit im Überfluss. Ganze 18.000 Stellen sind offen, Tendenz steigend. Nach Angaben des Vereins Deutscher Ingenieure liegt das daran, dass der Arbeitsmarkt für Ingenieure anzieht, aber die Zahl der Absolventen in den vergangenen Jahren rückläufig war. Zum Beispiel haben zehn Prozent weniger als bisher im vergangenen Wintersemester ein Studium der Elektrotechnik begonnen. Professor Hans-Joachim Lilienhof für Mikrotechnologie von der Fachhochschule Gelsenkirchen begründet das so:
"Das sind zwei Tendenzen, das eine ist, dass die Innovation in den Unternehmen immer mehr zunimmt, das heißt die Komplexität der entwickelten Apparate, Anlagen wird immer größer, so dass da ein sehr hoher Bedarf an Ingenieuren ist. Auf der anderen Seite ist es so, dass in den Schulen heute die klassischen ingenieurwissenschafltichen Fächer, wie Physik, Chemie oder Mathematik immer noch als sehr schwer angesehen werden und das dort nicht genügend Schüler sind, die sich dann für ein ingenieurwissenschaftliches Studium interessieren, so dass die Anzahl der Studienanfänger relativ gering ist, das ist eine Schere natürlich…"
Vor allem Doktoranden gibt es kaum noch. An den Universitäten gehen nicht nur die Zahlen zurück. Die Universität Duisburg Essen hat außerdem das Problem, dass Forschungsvorhaben nicht so schnell durchgeführt werden können wie das früher der Fall war, weil sich keine Doktoranden melden. Laut Angaben des Fachbereichs ist es auch schon vorgekommen, dass Studierende aufgrund eines verlockenden Jobangebots die Promotion abgelehnt oder nicht zu Ende gebracht haben. Die Plätze werden dann in der Praxis oft mit ausländischen Bewerbern gefüllt, die sogar aus dem entfernten China kommen. Jörn Weber ist allen Jobangeboten zum Trotz Doktorand. Er hat Maschinenbau in Stuttgart studiert und promoviert jetzt beim Fraunhoferinstitut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik in Dresden im zweiten Jahr.
"Ich hätte sicher ohne große Schwierigkeiten einen Job bekommen, habe mich aber für das Doktorandenstudium entschieden, weil ich da noch ein bisschen tiefer in die Materie eindringen kann. Ich habe es eigentlich vorher schon entschieden, dass ich noch eine Doktorarbeit an mein Studium dranhängen möchte, weil ich einfach noch den Forschungsbetrieb näher kennen lernen wollte. Wenn man jetzt nicht all zu lange braucht verschlechtern sich die Chancen mit Sicherheit nicht."
Der Ingenieurmangel ist inzwischen sogar eine Chance für Studienabbrecher, weiß Dr. Jan Albers der gleichzeitig Mitarbeiter der Elmos AG für Mikrotechnik ist:
"Wenn Sie vorher in dem Bereich Elektrotechnik, Chemie, Physik studiert haben, das dann nicht geschafft haben und sich bei uns bewerben, haben sie immer noch die Möglichkeit sich zum Mikrotechnologen bei uns ausbilden zu lassen. Und das sind dann die Facharbeiter in der Produktion, die die Produktion der Mikrostrukturen letztendlich durchführen."
Heiko Stahl ist Mitarbeiter bei der Robert Bosch GmbH. Er nutzt die Summer School in Dortmund um ganz gezielt Werbung für sein Unternehmen zu machen.
"Wir suchen immer Ingenieure aus den verschiedensten Bereichen, also wir konzentrieren uns jetzt nicht nur auf Physiker oder Techniker, die Ausbildung kann man bei uns dann auch machen, wir brauchen eine Grundausbildung der Leute. An sich ist der Bedarf in der Industrie so hoch, dass man kaum noch mit der Ausbildung nachkommt. Das liegt nicht daran, dass irgendein Bereich besonders hinterher hinkt, der Bedarf ist einfach hoch."
Hendrik Schug jedenfalls hat seinen Entschluss schon gefasst. Er möchte nach dem Studium lieber zu einem großen Betrieb:
"Ich für mich würde aber trotzdem ein Unternehmen bevorzugen, wo ich, wenn ich auch mal eine andere Richtung gehen will die Möglichkeiten habe, also auch schon Mittelstand, aber so ab 200 Mitarbeitern oder so, ist es dann meistens auch möglich die Abteilung zu wechseln oder die haben auch Außenstellen im Ausland, wo man auch sagen kann ich gehe mal ein Jahr ins Ausland, das sollte schon möglich sein."
"Es gibt Unternehmen, die recht stark bestehende Netzwerke nutzen, um dadurch an die Studenten ran zu kommen und das auch ein bisschen ausnutzen, aber es gibt auch auf der anderen Seite Unternehmen, die wirklich interessiert sind, die Studenten kennen zu lernen, aber wo dann auch was zurückkommt, also wo dann wirklich direkt Jobangebote kommen, beziehungsweise Einladungen zum Bewerbungsgespräch."
Die kleinen und mittelständischen Betriebe ziehen da meist den Kürzeren. Sie haben die meisten Probleme, Fachkräfte zu bekommen. Die Summer School in Dortmund will dem Abhilfe schaffen. Dr. Jan Albers, Dozent an der Fachhochschule Dortmund kennt die Problematik, weiß aber dass ein großes Unternehmen nicht nur Vorteile bietet, er rät seinen Studierenden sogar bei einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen zu starten:
"Denn die Arbeit ist doch sehr abwechslungsreich, man kommt sehr viel schneller in irgendwelche verantwortlichen Positionen, als das in irgendeinem großen Unternehmen möglich ist. Man wird in einem großen Unternehmen nur ein kleines Rädchen drehen können. In einem kleinen Unternehmen kann man da eventuell schon sehr viel mehr bewegen."
Jobs für Ingenieure gibt es deutschlandweit im Überfluss. Ganze 18.000 Stellen sind offen, Tendenz steigend. Nach Angaben des Vereins Deutscher Ingenieure liegt das daran, dass der Arbeitsmarkt für Ingenieure anzieht, aber die Zahl der Absolventen in den vergangenen Jahren rückläufig war. Zum Beispiel haben zehn Prozent weniger als bisher im vergangenen Wintersemester ein Studium der Elektrotechnik begonnen. Professor Hans-Joachim Lilienhof für Mikrotechnologie von der Fachhochschule Gelsenkirchen begründet das so:
"Das sind zwei Tendenzen, das eine ist, dass die Innovation in den Unternehmen immer mehr zunimmt, das heißt die Komplexität der entwickelten Apparate, Anlagen wird immer größer, so dass da ein sehr hoher Bedarf an Ingenieuren ist. Auf der anderen Seite ist es so, dass in den Schulen heute die klassischen ingenieurwissenschafltichen Fächer, wie Physik, Chemie oder Mathematik immer noch als sehr schwer angesehen werden und das dort nicht genügend Schüler sind, die sich dann für ein ingenieurwissenschaftliches Studium interessieren, so dass die Anzahl der Studienanfänger relativ gering ist, das ist eine Schere natürlich…"
Vor allem Doktoranden gibt es kaum noch. An den Universitäten gehen nicht nur die Zahlen zurück. Die Universität Duisburg Essen hat außerdem das Problem, dass Forschungsvorhaben nicht so schnell durchgeführt werden können wie das früher der Fall war, weil sich keine Doktoranden melden. Laut Angaben des Fachbereichs ist es auch schon vorgekommen, dass Studierende aufgrund eines verlockenden Jobangebots die Promotion abgelehnt oder nicht zu Ende gebracht haben. Die Plätze werden dann in der Praxis oft mit ausländischen Bewerbern gefüllt, die sogar aus dem entfernten China kommen. Jörn Weber ist allen Jobangeboten zum Trotz Doktorand. Er hat Maschinenbau in Stuttgart studiert und promoviert jetzt beim Fraunhoferinstitut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik in Dresden im zweiten Jahr.
"Ich hätte sicher ohne große Schwierigkeiten einen Job bekommen, habe mich aber für das Doktorandenstudium entschieden, weil ich da noch ein bisschen tiefer in die Materie eindringen kann. Ich habe es eigentlich vorher schon entschieden, dass ich noch eine Doktorarbeit an mein Studium dranhängen möchte, weil ich einfach noch den Forschungsbetrieb näher kennen lernen wollte. Wenn man jetzt nicht all zu lange braucht verschlechtern sich die Chancen mit Sicherheit nicht."
Der Ingenieurmangel ist inzwischen sogar eine Chance für Studienabbrecher, weiß Dr. Jan Albers der gleichzeitig Mitarbeiter der Elmos AG für Mikrotechnik ist:
"Wenn Sie vorher in dem Bereich Elektrotechnik, Chemie, Physik studiert haben, das dann nicht geschafft haben und sich bei uns bewerben, haben sie immer noch die Möglichkeit sich zum Mikrotechnologen bei uns ausbilden zu lassen. Und das sind dann die Facharbeiter in der Produktion, die die Produktion der Mikrostrukturen letztendlich durchführen."
Heiko Stahl ist Mitarbeiter bei der Robert Bosch GmbH. Er nutzt die Summer School in Dortmund um ganz gezielt Werbung für sein Unternehmen zu machen.
"Wir suchen immer Ingenieure aus den verschiedensten Bereichen, also wir konzentrieren uns jetzt nicht nur auf Physiker oder Techniker, die Ausbildung kann man bei uns dann auch machen, wir brauchen eine Grundausbildung der Leute. An sich ist der Bedarf in der Industrie so hoch, dass man kaum noch mit der Ausbildung nachkommt. Das liegt nicht daran, dass irgendein Bereich besonders hinterher hinkt, der Bedarf ist einfach hoch."
Hendrik Schug jedenfalls hat seinen Entschluss schon gefasst. Er möchte nach dem Studium lieber zu einem großen Betrieb:
"Ich für mich würde aber trotzdem ein Unternehmen bevorzugen, wo ich, wenn ich auch mal eine andere Richtung gehen will die Möglichkeiten habe, also auch schon Mittelstand, aber so ab 200 Mitarbeitern oder so, ist es dann meistens auch möglich die Abteilung zu wechseln oder die haben auch Außenstellen im Ausland, wo man auch sagen kann ich gehe mal ein Jahr ins Ausland, das sollte schon möglich sein."