
Die zivilgesellschaftliche Initiative plädiert dafür, über alle Ebenen und Ressorts hinweg zusammenzuarbeiten. Das betrifft nicht nur die Kooperation der Länder untereinander sowie mit dem Bund, sondern auch eine Zusammenarbeit mit den Kommunen, den Bildungsträgern und jungen Menschen. Lösungen gelängen nur gemeinsam.
Der Bildungsexperte Dirk Zorn von der Bertelsmann-Stiftung sagte dazu im Deutschlandfunk, man setze sich für einen Schulterschluss zwischen Politik und Zivilgesellschaft ein - vor allem dafür, dass die Praxis stärker als bisher berücksichtigt werde. Auch sei geplant, Kinder und Jugendliche mit einzubeziehen, ebenso wie Fachkräfte an der Basis.
"Reformen häufig nicht an der Praxis orientiert"
Zorn sagte, die bisherigen Verfahren, um Reformen im Bildungssystem voranzubringen, funktionierten nicht mehr. Man sehe, dass Bildungschancen fehlten, dass Leistungen schlechter würden und das Wohlbefinden junger Menschen in den letzten Jahren stark gelitten habe. Er kritisierte, die Reformen seien zu häufig nicht an der Praxis orientiert. Als Beispiel nannte er die Anschaffung von Laptops für Lehrkräfte in Berlin. Die rund 40.000 vom Land angeschafften Geräte hätten sich in der Praxis als untauglich erwiesen, da sie beispielsweise auf der Rückseite keine Kamera hätten, um schnell Fotos von Schülerarbeiten zu machen.
Keine inhaltlichen Forderungen
Konkret empfehlen sie, zu Fachforen einzurichten und deren Ergebnisse bei Spitzentreffen zusammenzuführen. Dabei könnten alle Beteiligten angeben, welche Beiträge sie selbst zur Umsetzung leisten. Inhaltliche Festlegungen finden sich in dem Papier nicht. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die Bertelsmann-Stiftung, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.
Diese Nachricht wurde am 16.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.