Gewalt und Pyrotechnik im Stadion
Innenminister beraten über Sicherheitsmaßnahmen in Stadien - Fanorganisation warnt vor Eingriffen

Die Innenminister von Bund und Ländern beraten auf ihrer heute in Bremen beginnenden Konferenz über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in Fußballstadien. In der Diskussion waren zuletzt die Einführung einer zentralen Stadionverbotskommission, personalisierte Tickets und ein strikteres Vorgehen gegen Pyrotechnik.

    Blick auf den Fanblock des HSV. An mehreren Stellen zünden Fans Pyrotechnik.
    In den Stadien wird immer mehr Pyrotechnik gezündet wie hier beim Spiel HSV gegen Köln. (picture alliance / nordphoto GmbH / Witke)
    Der Sprecher der Fanorganisation ”Unsere Kurve”, Kessen, sprach von einer ”Gespensterdebatte”. Jedes Volksfest sei deutlich gefährlicher als die deutschen Profifußball-Standorte, sagte Kessen im Deutschlandfunk. Außerdem gebe es keine Studien, die belegten, dass die Sicherheit durch personalisierte Tickets höher sei. Er warnte vor Eingriffen in die Grundrechte.
    Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, der Bremer Innensenator Mäurer, mahnte ein maßvolles Vorgehen an. Nicht jede Idee, die auf dem Tisch liege, sei sinnvoll und verhältnismäßig, sagte der SPD-Politiker. Die meisten Stadionbesucher seien friedlich.
    Laut der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei wurden in den ersten drei Ligen in der Saison 2024/25 rund 1.100 Menschen verletzt. Das ist ein Rückgang um mehr als 17 Prozent. Die Anzahl der Pyrotechnik-Verstöße stieg dagegen um 73 Prozent.
    Diese Nachricht wurde am 03.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.