
Das so genannte Bundeslagebild für das Jahr 2024 erfasst unter anderem Daten zu sexuellem Missbrauch, Kinder- und Jugendpornographie sowie Menschenhandel und Zwangsprostitution Minderjähriger. Ebenso geht es darin um Straftaten im Internet wie die gezielte Kontaktaufnahme über soziale Medien und das Live-Streaming von Sexualstraftaten.
Im vorangegangenen Jahr waren in verschiedenen Bereichen Höchstwerte bei den Fallzahlen registriert worden. So wurden mehr als 45.000 Fälle von Herstellung, Verbreitung, Erwerb und Besitz von Kinderpornos gemeldet. Zudem gab es mehr als 16.000 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern. Das ist fast keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
Familienministerin verlangt mehr Schutz
Bundesfamilienministerin Prien verlangte einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt. Das sei eine der dringendsten Aufgaben unserer Zeit, sagte die CDU-Politikerin der "Rheinischen Post". Junge Menschen seien einem stetigen Risiko ausgesetzt. Die rasanten digitalen Entwicklungen eröffneten neue Räume der Gefahr, etwa in Chats oder auf Social-Media-Kanälen.
Kinder und Jugendliche seien jedoch nicht nur im digitalen Raum gefährdet. Sexualisierte Gewalt geschehe auch im sozialen Nahraum, dort, wo Kinder sich eigentlich sicher fühlen sollten - bei Verwandten, Nachbarn oder anderen vertrauten Bezugspersonen. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu schützen, betonte Prien.
Die Gewerkschaft der Polizei fordert mehr Ermittlungsbefugnisse und Investitionen in Technik und Personal, um in Zukunft möglichst viele Fälle zu verhindern und aufzuklären. Ziel sollte ein Zusammenspiel aus Prävention und effektiver Strafverfolgung sein, um das Entdeckungsrisiko für potenzielle Täter enorm zu erhöhen, sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Poitz.
Die Präsidentin des Kinderschutzbundes, Andresen, meinte, betroffenen Kindern müsse Glauben geschenkt werden. Präventionsprogramme und Schutzkonzepte in Kitas, Schulen und Sportvereinen seien wichtig, reichten aber nicht aus.
Diese Nachricht wurde am 21.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.