
Landesinnenminister Reul sagte in einer Sondersitzung des Innenausschusses im Landtag in Düsseldorf, Auslöser war vermutlich die leichte Verletzung des Kindes einer Familie beim Spielen mit anderen Kindern, die dann offenbar gerächt werden sollte. Die Auseinandersetzungen in Essen und Castrop-Rauxel könnten zudem zusammenhängen und einen Bezug zur Clankriminalität haben. Die Kriminalität, die aus Familienstrukturen heraus begangen werde, finde nicht immer nur als organisierte Kriminalität im Hinterzimmer statt. Laut Reul gehören auch spontane Gewaltausbrüche auf der Straße zum Phänomen dazu. Der im Fall Castrop-Rauxel zuständige Dortmunder Oberstaatsanwalt Carsten Dombert hatte das in den vergangenen Tagen noch anders eingeschätzt. Er sehe keine Hinweise für einen entsprechenden Hintergrund. Auch zur Schlägerei im 30 Kilometer entfernten Essen sehe er keinen Zusammenhang.
Reul dagegen verwies im Innenausschuss auf Hinweise in den sozialen Netzwerken, bei denen nach dem Vorfall in Castrop-Rauxel die Konfliktparteien gezielt dazu aufgerufen wurden, nach Gelsenkirchen oder Essen zu kommen.
In den beiden Städten hatte es in der vergangenen Woche Massenschlägereien zwischen Syrern und Libanesen mit zehn Verletzten gegeben. Die im Fall Castrop-Rauxel zuständige Staaatsanwaltschaft hatte kürzlich erklärt, sie sehe weder einen Bezug zu den Auseinandersetzungen in Essen noch zur Clankriminalität.
Diese Nachricht wurde am 21.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.