Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) sieht seine Forderung als notwendige Maßnahme: "Am Ende ist Gefängnis natürlich der richtige Weg, wenn einer nachhaltig sich der Ordnung verweigert und gefährlich ist für sein Umfeld." sagte er im Dlf.
"Ich finde, dass wir das nicht dulden und dass wir das als Staat nicht ertragen können. Die Menschen wollen ein friedliches Fußballerlebnis haben und wollen nicht sich in eine Gefahr begeben, wenn sie in ein Stadion gehen. Und deswegen müssen wir, wenn so etwas stattfindet, eben auch sehr, sehr hart bestrafen."
Bislang ist das Abbrennen von Pyrotechnik, wie es häufig in Fußballstadien geschieht, eine Ordnungswidrigkeit. Die Innenministerkonferenz beschloss in Magdeburg, dass eine Arbeitsgruppe ein höheres Strafmaß auch nach dem Sprengstoffgesetz prüfen soll. Ideengeber war Peter beuth (CDU), Innenminister von Hessen.
Gegen den Vorwurf der Effekthascherei und des Populismus wehrt sich Beuth, es gehe ihm darum die Gefahr durch die Pyrotechnik zu verhindern. Mehrfach weist Beuth dabei auf die Temperatur solcher Brandsätze hin: 1.000 Grad. Dennoch sieht er die sogenannte "kalte Pyrotechnik" nicht als Lösung. Sie erzeugt ähnliche optische Effekte bei einer Temperatur von 200 bis 300 Grad. Beuths Urteil: Kein Unterschied, auch das sei noch heiß und damit gefährlich.
"Am Werkzeugkasten herumstricken"
Die Debatte um eine mögliche Eskalation durch eine Strafverschärfung könne er nicht nachvollziehen, erklärt Beuth. Den Zeitpunkt des Vorstoßes begründet er damit, dass die Diskussionen und bisher genutzten Maßnahmen keine Wirkung erzielt hätten. "Aber es ist so, dass wir tatsächlich keine Verbesserung bekommen. Und dann muss ich eben an dem Werkzeugkasten herumstricken, der einem zur Verfügung steht, um das Problem in den Griff zu bekommen. Und dazu gehört unter anderem eben auch eine Strafschärfung."
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