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Innerparteiliche Kritik an Merz-Äußerung zu AfD dauert an

In der Union dauert die Kritik an den Äußerungen des CDU-Vorsitzende Merz über das Verhältnis zur AfD an.

    Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz beim Sommerinterview des ZDF
    Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz beim Sommerinterview des ZDF (Dominik Asbach / ZDF / dpa)
    Der CSU-Vorsitzende Söder sagte nach einer Vorstandssitzung in München, man sei klar gegen jede Form der Kooperation mit der AfD - egal ob auf europäischer, auf Bundes-, auf Landes- oder auf kommunaler Ebene. Hier dürfe es keine Relativierung und kein Aufweichen geben. Ähnlich äußerten sich mehrere CDU-Spitzenpolitiker, darunter auch solche aus ostdeutschen Bundesländern.
    Merz hatte gestern im ZDF mit Blick auf die jüngsten Wahlerfolge der AfD in Thüringen und Sachsen-Anhalt gesagt, in den Kommunalparlamenten müsse nach Wegen gesucht werden, wie man gemeinsam die Stadt, das Land, den Landkreis gestalte. Heute schrieb er hingegen auf Twitter, es gelte die Beschlusslage in der CDU, dass es auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit mit der AfD gebe.
    In anderen Parteien dauerte die Kritik an diesen Äußerungen ebenfalls an: Vizekanzler Habeck von den Grünen sagte, er mache sich große Sorgen um die stabilisierende Rolle der Union in der Republik. Der Linken-Vorsitzende Schirdewan kritisierte, Merz öffne den Feinden der Demokratie die Tür. Die AfD-Vorsitzende Weidel sagte dagegen der "Süddeutschen Zeitung", die CDU werde nicht umhin kommen, das unsinnige Kontaktverbot zur AfD aufzuheben.
    Diese Nachricht wurde am 24.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.