In den 60er und 70er Jahren noch war die Mühle nur ein 2-Mann-Betrieb, mittlerweile aber ist sie zu einem der größten Mühlenstandorte in Norddeutschland herangewachsen mit immerhin 100 Beschäftigten. Das Korn, das hier gemahlen wird, bauen Biobauern aus der Region ökologisch an.
Volker Krause ist ein Mann der Taten. Vor 25 Jahren sollte der gelernte Volkswirt die Mühle seines Vaters Helmut in Bohlsen abwickeln. Die intensivierte Landwirtschaft forderte damals größere Mühlen, viele Kleine gaben auf. Aber das alte, rot geklinkerte Bohlsener Mühlengebäude und der süßliche Geruch frischgemahlenen Mehls hatten es Volker Krause angetan. Auf sein Diplom als Volkswirt sattelte er noch die Ausbildung zum Müllermeister. Steht der 52-Jährige heute in seinem Turbinenhaus und die Gischt des Heideflusses Gerdau rauscht unter ihm vorbei, weiß er, dass er damals die richtige Entscheidung getroffen hat:
Hier kann man mal reinhorchen, hier läuft die Wasserkraft bzw. die Turbinenanlage, die erzeugt hier 24 Kilowatt Leistung, die mechanisch direkt auf die Transmissionswelle gelenkt wird und über die Transmissionsriemen, die letzten, die in diesem Betrieb noch vorhanden sind, die Weizenstühle also, die die Mehlmühle antreiben.
Aus dem Turbinenhaus wandern die langen schlaufenartigen Gummiriemen ins nächste Stockwerk zu den Weizenstühlen. 6 nebeneinander stehende Walzen, in denen die Getreidekörner zu Mehl gemahlen werden:
Das ist das Herz der Feinmühle, der Mehlmühle. Ist ja auch nur ein Teil der gesamten Mühle. Die Mühle besteht aus der Reinigung, dann der Mehlmühle, dann der Schroterei. Die beiden Abteilungen unterscheiden sich dadurch, dass eine Schroterei sich dadurch auszeichnet, dass sie einen Zerkleinerungsvorgang beinhaltet. Während die Mehlmühle 14 verschiedene aber zusammengeschaltete Vermahlungsdurchgänge beinhaltet.
Einen dieser Vermahlungsvorgänge überprüft Krauses Müllerkollege Matthias Cohn. Dafür öffnet Müller Cohn eine der silbernen Walzen. Grobe, bräunlich beige Körner rasseln über seine Hand:
Das nennt sich Dunst, der hier anfällt. Die Walze muss so eingestellt werden, dass sie eine handwarme Temperatur hat. Wenn der dann zu warm wird, müller ich das Produkt tot. Das ist viel dunkler als das hier. Da ist dann schon Mehlanfall und das sagt mir, dass ich den Weizenstuhl richtig eingestellt habe.
Ob die Weizenstühle in der Bohlsener Mühle die Mineralstoffe des Mehls zu Typ 1050 oder 550 ausmahlen, eines ist allen Sorten gleich: sie entstehen aus Ökogetreide. Dabei liegt eine Kornsorte Müllermeister Krause besonders am Herzen, der Dinkel. Wurde der bisher nur in Süddeutschland angebaut, hat Krause ihn nach Niedersachsen geholt, lässt Dinkel unter anderem von seinem Nachbarn Biolandwirt Arnold Kröger unter Vertrag anbauen:
Es ist eigentlich sehr unproblematisch anzubauen, ist von den Nährstoffansprüchen auch eher mit Roggen zu vergleichen als mit Weizen, also mit geringen Nährstoffansprüchen. Das sind überwiegend sandige Böden hier und das ist eine Frucht, die gut anzubauen ist, eher als Weizen. Dinkel ist ein Spezialgetreide, das nur geschält verbacken werden kann.
Ist der Krögersche Dinkel in der Bohlsener Mühle geschält, entstehen daraus in der Mühlenbäckerei Dinkelhaferkekse, Dinkelkäsekräcker oder Dinkelsauerteigbrot. Zur Zeit baut Volker Krause eine neue Backstraße. Investitionssumme 5, 5 Millionen Euro:
Das ist ein Durchlaufofen, das ist ein 24 Meter langer Ofen, der allerdings auch eine Vorlaufstrecke und eine Nachlaufstrecke hat. Die Backwaren, die Kekse, werden in den Ofen, nachdem sie geformt worden sind über ein Förderband, ein Stahlband eingeführt, dann 24 Meter lang gebacken und verlassen am anderen Ende den Ofen. Klassisch ist man es ja gewohnt, dass ein Produkt vorne in den Ofen reingeschoben und hinten wieder rausgeholt wird. Hier ist es ein Band, was ermöglicht, dass man kontinuierlich backen kann.
Im Juni soll die lange Hightech- Ökobackstraße fertig sein. Dann werden die Bohlsener Mühlenmitarbeiter unter anderem Haferkekse und Paprikakräcker für den gesamten europäischen Markt backen. Mit dieser betrieblichen Expansion verspricht Volker Krause einige neue Arbeitsplätze im strukturschwachen ländlichen Raum Uelzens:
Innovativ ist es nicht dort zu tun, wo alle anderen hingehen, in die neuen Bundesländer mit hohen Fördermitteln, sondern dort zu bleiben, wo ein Betrieb gewachsen ist, wo er seine Wurzeln hat, wo er seine Identität herhat, wo er sie verstärken kann, wo er Mitarbeiter findet, die auch ein besonderes Verhältnis zu dem Betrieb haben. Aus dem Grunde haben wir das auch gemacht.
Volker Krause ist ein Mann der Taten. Vor 25 Jahren sollte der gelernte Volkswirt die Mühle seines Vaters Helmut in Bohlsen abwickeln. Die intensivierte Landwirtschaft forderte damals größere Mühlen, viele Kleine gaben auf. Aber das alte, rot geklinkerte Bohlsener Mühlengebäude und der süßliche Geruch frischgemahlenen Mehls hatten es Volker Krause angetan. Auf sein Diplom als Volkswirt sattelte er noch die Ausbildung zum Müllermeister. Steht der 52-Jährige heute in seinem Turbinenhaus und die Gischt des Heideflusses Gerdau rauscht unter ihm vorbei, weiß er, dass er damals die richtige Entscheidung getroffen hat:
Hier kann man mal reinhorchen, hier läuft die Wasserkraft bzw. die Turbinenanlage, die erzeugt hier 24 Kilowatt Leistung, die mechanisch direkt auf die Transmissionswelle gelenkt wird und über die Transmissionsriemen, die letzten, die in diesem Betrieb noch vorhanden sind, die Weizenstühle also, die die Mehlmühle antreiben.
Aus dem Turbinenhaus wandern die langen schlaufenartigen Gummiriemen ins nächste Stockwerk zu den Weizenstühlen. 6 nebeneinander stehende Walzen, in denen die Getreidekörner zu Mehl gemahlen werden:
Das ist das Herz der Feinmühle, der Mehlmühle. Ist ja auch nur ein Teil der gesamten Mühle. Die Mühle besteht aus der Reinigung, dann der Mehlmühle, dann der Schroterei. Die beiden Abteilungen unterscheiden sich dadurch, dass eine Schroterei sich dadurch auszeichnet, dass sie einen Zerkleinerungsvorgang beinhaltet. Während die Mehlmühle 14 verschiedene aber zusammengeschaltete Vermahlungsdurchgänge beinhaltet.
Einen dieser Vermahlungsvorgänge überprüft Krauses Müllerkollege Matthias Cohn. Dafür öffnet Müller Cohn eine der silbernen Walzen. Grobe, bräunlich beige Körner rasseln über seine Hand:
Das nennt sich Dunst, der hier anfällt. Die Walze muss so eingestellt werden, dass sie eine handwarme Temperatur hat. Wenn der dann zu warm wird, müller ich das Produkt tot. Das ist viel dunkler als das hier. Da ist dann schon Mehlanfall und das sagt mir, dass ich den Weizenstuhl richtig eingestellt habe.
Ob die Weizenstühle in der Bohlsener Mühle die Mineralstoffe des Mehls zu Typ 1050 oder 550 ausmahlen, eines ist allen Sorten gleich: sie entstehen aus Ökogetreide. Dabei liegt eine Kornsorte Müllermeister Krause besonders am Herzen, der Dinkel. Wurde der bisher nur in Süddeutschland angebaut, hat Krause ihn nach Niedersachsen geholt, lässt Dinkel unter anderem von seinem Nachbarn Biolandwirt Arnold Kröger unter Vertrag anbauen:
Es ist eigentlich sehr unproblematisch anzubauen, ist von den Nährstoffansprüchen auch eher mit Roggen zu vergleichen als mit Weizen, also mit geringen Nährstoffansprüchen. Das sind überwiegend sandige Böden hier und das ist eine Frucht, die gut anzubauen ist, eher als Weizen. Dinkel ist ein Spezialgetreide, das nur geschält verbacken werden kann.
Ist der Krögersche Dinkel in der Bohlsener Mühle geschält, entstehen daraus in der Mühlenbäckerei Dinkelhaferkekse, Dinkelkäsekräcker oder Dinkelsauerteigbrot. Zur Zeit baut Volker Krause eine neue Backstraße. Investitionssumme 5, 5 Millionen Euro:
Das ist ein Durchlaufofen, das ist ein 24 Meter langer Ofen, der allerdings auch eine Vorlaufstrecke und eine Nachlaufstrecke hat. Die Backwaren, die Kekse, werden in den Ofen, nachdem sie geformt worden sind über ein Förderband, ein Stahlband eingeführt, dann 24 Meter lang gebacken und verlassen am anderen Ende den Ofen. Klassisch ist man es ja gewohnt, dass ein Produkt vorne in den Ofen reingeschoben und hinten wieder rausgeholt wird. Hier ist es ein Band, was ermöglicht, dass man kontinuierlich backen kann.
Im Juni soll die lange Hightech- Ökobackstraße fertig sein. Dann werden die Bohlsener Mühlenmitarbeiter unter anderem Haferkekse und Paprikakräcker für den gesamten europäischen Markt backen. Mit dieser betrieblichen Expansion verspricht Volker Krause einige neue Arbeitsplätze im strukturschwachen ländlichen Raum Uelzens:
Innovativ ist es nicht dort zu tun, wo alle anderen hingehen, in die neuen Bundesländer mit hohen Fördermitteln, sondern dort zu bleiben, wo ein Betrieb gewachsen ist, wo er seine Wurzeln hat, wo er seine Identität herhat, wo er sie verstärken kann, wo er Mitarbeiter findet, die auch ein besonderes Verhältnis zu dem Betrieb haben. Aus dem Grunde haben wir das auch gemacht.