Jürgen Oberst, Planetengeologe am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, ist auch Herr über das so genannte "Feuerkugelnetz": "Diese Spezialkameras für die Meteoritenbeobachtung stehen in einem Abstand von ungefähr 100 Kilometern und beobachten nachts den Himmel. Dazu nehmen sie jede Nacht genau ein Bild auf, auf dem festgehalten wird, was sich am Himmel ereignet." So entsteht ein Puzzle, aus dem das gesamte Himmelszelt über Deutschland zusammengesetzt und auch die Flugbahn herabstürzender Felsbrocken exakt nachgezeichnet werden kann. Auch lassen sich so mögliche Einschlagsorte bestimmen. Daher fiel es Astronomen denn auch leichter, jene Areale festzulegen, in denen sich Teile jenes Meteors, der am 6. April vergangenen Jahres nahe dem bayrischen Schloss Neuschwanstein niederging, finden lassen könnten.
"Dieser Meteorit besaß bei seinem Eintritt in die Atmosphäre eine Masse von rund 300 Kilogramm. Davon verlor er jedoch durch die Reibungshitze den Großteil während seines Fluges in der Atmosphäre und schmolz schließlich auf etwa 20 Kilogramm zusammen", berichtet Oberst. Dank des "Feuerkugelnetzes" konnten die DLR-Wissenschaftler seine Einprallstelle auf rund einen Quadratkilometer genau einkreisen. "Wir vermaßen die Aufnahmen jener Nacht und errechneten aus den verschiedenen Perspektiven die Flugbahn des Meteors in der Atmosphäre." Schnellstmöglich wollten die Planetenforscher jetzt das wertvolle Objekt bergen, allerdings war das Gelände des Niedergangs denkbar ungünstig für eine systematische Suche nach einem derart kleinen Flugkörper aus dem All. Dennoch spürten die Forscher schließlich im Juni 2002 ein fast zwei Kilogramm schweres Fragment auf. Doch damit wollten sich die Forscher nicht begnügen. Die Ausdauer wurde belohnt, denn im Mai dieses Jahres stießen sie auf ein weiteres Bruchstück des inzwischen auf "Neuschwanstein" getauften Meteors.
Dass beide Teile zueinander gehören, ist sich Jürgen Oberst sicher: "Dafür spricht schon der optische Eindruck. So sind beide Bruchstücke nahezu identisch und etwa gleich groß. Laboruntersuchungen ergaben dann, dass sowohl die Zusammensetzung beider Teile als auch ihre radioaktive Strahlung übereinstimmen." Derart beglaubigt steht auch dem zweiten Fundstück jetzt ein regelrechter Parcours durch verschiedene Institute bevor. Aus den Ergebnissen erhoffen sich Jürgen Oberst und seine Kollegen näheren Aufschluss über die chemische und mineralogische Zusammensetzung des Meteoriten "Neuschwanstein".
[Quelle: Gerd Pasch]
"Dieser Meteorit besaß bei seinem Eintritt in die Atmosphäre eine Masse von rund 300 Kilogramm. Davon verlor er jedoch durch die Reibungshitze den Großteil während seines Fluges in der Atmosphäre und schmolz schließlich auf etwa 20 Kilogramm zusammen", berichtet Oberst. Dank des "Feuerkugelnetzes" konnten die DLR-Wissenschaftler seine Einprallstelle auf rund einen Quadratkilometer genau einkreisen. "Wir vermaßen die Aufnahmen jener Nacht und errechneten aus den verschiedenen Perspektiven die Flugbahn des Meteors in der Atmosphäre." Schnellstmöglich wollten die Planetenforscher jetzt das wertvolle Objekt bergen, allerdings war das Gelände des Niedergangs denkbar ungünstig für eine systematische Suche nach einem derart kleinen Flugkörper aus dem All. Dennoch spürten die Forscher schließlich im Juni 2002 ein fast zwei Kilogramm schweres Fragment auf. Doch damit wollten sich die Forscher nicht begnügen. Die Ausdauer wurde belohnt, denn im Mai dieses Jahres stießen sie auf ein weiteres Bruchstück des inzwischen auf "Neuschwanstein" getauften Meteors.
Dass beide Teile zueinander gehören, ist sich Jürgen Oberst sicher: "Dafür spricht schon der optische Eindruck. So sind beide Bruchstücke nahezu identisch und etwa gleich groß. Laboruntersuchungen ergaben dann, dass sowohl die Zusammensetzung beider Teile als auch ihre radioaktive Strahlung übereinstimmen." Derart beglaubigt steht auch dem zweiten Fundstück jetzt ein regelrechter Parcours durch verschiedene Institute bevor. Aus den Ergebnissen erhoffen sich Jürgen Oberst und seine Kollegen näheren Aufschluss über die chemische und mineralogische Zusammensetzung des Meteoriten "Neuschwanstein".
[Quelle: Gerd Pasch]