Ein Beitrag von Susanne Lettenbauer
Das Forschungsfeld von Dialektelogen beschränkt sich zumeist auf das Erstellen von Sprachatlanten, die nach wenigen Jahren in den Archiven verschwinden. Das soll an die Universität Würzburg nicht passieren. Deshalb gibt es jetzt dort, an der sprachwissenschaftlich interessanten Apfel-Appel-Grenze, das Unterfränkische Dialektinstitut.
Die Schränke mit den Tonbandaufnahmen und Kassetten bestätigen auf den ersten Blick das Klischee. So stellen sich Außenstehende die Dialektforscher üblicherweise vor: Mit Mikrofonen und überdimensionalen Tonbandgeräten beladen bestürmen sie die alten Bewohner eines unterfränkischen Dorfes, damit diese noch ein letztes Mal von der Ernte erzählen, vom Schlachten und den dörflichen Feiern. All das was es heute nicht mehr gibt.
Dass alte Begriffe aus der Landwirtschaft langsam aussterben, war für die sechs angestellten Wissenschaftler und vier Doktoranden auch vor der Gründung des Institutes kein Grund, der Dialektologie den Rücken zu kehren. Sie verstanden sich von Anfang an nicht als Bewahrer eines Dialektes, sondern ihr wissenschaftliches Interesse galt der Veränderung eines Dialektes. Sie fühlten sich auch als eine Art Dienstleister der Vermittlung von alten Begriffen, so Sabine Krämer:
Wir haben sehr viele Anfragen. Es wird zum Beispiel gefragt, wie bestimmte Laute in Lautschrift ausgedrückt werden, wenn ein Wörterbuch geschrieben wird. Dann können wir die Leute auf unsere Homepage verweisen, auf der zur Zeit eine Mundartlautschrift entsteht und Anweisungen für Hobbyforscher, wie sie ihre Mundart verschriften können.
Im Mittelpunkt der Arbeit von Sabine Krämer-Neubert steht,wie der Name des Instituts schon sagt, das Unterfränkische - ein Dialekt, der an einer deutschen Sprachgrenze liegt. Durch den Spessart schlängelt sich die sogenannte Apfel-Appel-Grenze, die für Germanisten besonders interessant ist. Nicht umsonst ist die Uni Würzburg für Germanisten aus Finnland, Russland oder Schweden Anlaufstelle wenn sie Landeskunde studieren oder Dialektologie.
Im Unterfränkischen zwischen Bad Kissingen, Schweinfurt und Sulzbach wird im Gegensatz zu anderen deutschen Regionen noch immer Dialekt gesprochen, oftmals um sich vom Nachbardorf abzugrenzen. Das war auch der Grund für den Doktoranden Roland Baumann ein Seminar für Dialektologie an der Uni Würzburg zu belegen:
Mich hat vor allem die Lexikografie interessiert am Anfang. Mich hat aber auch schon immer der eigene Dialekt interessiert, ganz unwissenschaftlich damals, ich komm selbst aus Unterfranken. Und als ich dann Germanistik studiert habe, hat sich das irgendwie zusammengefügt.
Finanzielle Sorgen braucht sich das Institut nicht zu machen, der Bezirksdirektion Unterfranken sei Dank. Durch Aktienverkäufe stehen der Kulturarbeit im Jahr 208 Millionen Euro zur Verfügung, 69 000 Euro pro Jahr bekommt davon das Dialektinstitut. Davon kann unter anderem ein Dialekttelefon betrieben werden, dass bei der Erstellung von mundartlichen Texten helfen soll. Das Interesse an diesem Notruf ist riesig, auf dem Tisch von Sabine Krämer-Neubert stapeln sich unübersehbar Videobänder, kleine Wörterbücher einzelner Dörfer und selbsteingesprochene Kassetten. Natürlich soll die wissenschaftliche Arbeit unter diesem Andrang nicht leiden, deshalb haben sich die Forscher einem anderen Gebiet zugewandt, das die Zukunft des Instituts werden soll, berichtet Sabine Krämer-Neubert.
Und dann wollen wir noch die Jugendsprache erforschen. Das wäre wieder ein Punkt an dem wir sagen, da gehen wir wieder raus unter die Leute. Der Sprachatlas hat den Dialekt der älteren Menschen erhoben, den Dialekt, der sich stark verändert und bei dem einzelne Formen vielleicht auch wirklich aussterben. Und wir wollen jetzt erheben: Was spricht die Jugend, wie spricht die Jugend, wann spricht sie Dialekt und mit wem spricht sie Dialekt und was ist das für ein Dialekt?. Das wollen wir erheben und beschreiben und vielleicht auch mal vergleichen.
Das Forschungsfeld von Dialektelogen beschränkt sich zumeist auf das Erstellen von Sprachatlanten, die nach wenigen Jahren in den Archiven verschwinden. Das soll an die Universität Würzburg nicht passieren. Deshalb gibt es jetzt dort, an der sprachwissenschaftlich interessanten Apfel-Appel-Grenze, das Unterfränkische Dialektinstitut.
Die Schränke mit den Tonbandaufnahmen und Kassetten bestätigen auf den ersten Blick das Klischee. So stellen sich Außenstehende die Dialektforscher üblicherweise vor: Mit Mikrofonen und überdimensionalen Tonbandgeräten beladen bestürmen sie die alten Bewohner eines unterfränkischen Dorfes, damit diese noch ein letztes Mal von der Ernte erzählen, vom Schlachten und den dörflichen Feiern. All das was es heute nicht mehr gibt.
Dass alte Begriffe aus der Landwirtschaft langsam aussterben, war für die sechs angestellten Wissenschaftler und vier Doktoranden auch vor der Gründung des Institutes kein Grund, der Dialektologie den Rücken zu kehren. Sie verstanden sich von Anfang an nicht als Bewahrer eines Dialektes, sondern ihr wissenschaftliches Interesse galt der Veränderung eines Dialektes. Sie fühlten sich auch als eine Art Dienstleister der Vermittlung von alten Begriffen, so Sabine Krämer:
Wir haben sehr viele Anfragen. Es wird zum Beispiel gefragt, wie bestimmte Laute in Lautschrift ausgedrückt werden, wenn ein Wörterbuch geschrieben wird. Dann können wir die Leute auf unsere Homepage verweisen, auf der zur Zeit eine Mundartlautschrift entsteht und Anweisungen für Hobbyforscher, wie sie ihre Mundart verschriften können.
Im Mittelpunkt der Arbeit von Sabine Krämer-Neubert steht,wie der Name des Instituts schon sagt, das Unterfränkische - ein Dialekt, der an einer deutschen Sprachgrenze liegt. Durch den Spessart schlängelt sich die sogenannte Apfel-Appel-Grenze, die für Germanisten besonders interessant ist. Nicht umsonst ist die Uni Würzburg für Germanisten aus Finnland, Russland oder Schweden Anlaufstelle wenn sie Landeskunde studieren oder Dialektologie.
Im Unterfränkischen zwischen Bad Kissingen, Schweinfurt und Sulzbach wird im Gegensatz zu anderen deutschen Regionen noch immer Dialekt gesprochen, oftmals um sich vom Nachbardorf abzugrenzen. Das war auch der Grund für den Doktoranden Roland Baumann ein Seminar für Dialektologie an der Uni Würzburg zu belegen:
Mich hat vor allem die Lexikografie interessiert am Anfang. Mich hat aber auch schon immer der eigene Dialekt interessiert, ganz unwissenschaftlich damals, ich komm selbst aus Unterfranken. Und als ich dann Germanistik studiert habe, hat sich das irgendwie zusammengefügt.
Finanzielle Sorgen braucht sich das Institut nicht zu machen, der Bezirksdirektion Unterfranken sei Dank. Durch Aktienverkäufe stehen der Kulturarbeit im Jahr 208 Millionen Euro zur Verfügung, 69 000 Euro pro Jahr bekommt davon das Dialektinstitut. Davon kann unter anderem ein Dialekttelefon betrieben werden, dass bei der Erstellung von mundartlichen Texten helfen soll. Das Interesse an diesem Notruf ist riesig, auf dem Tisch von Sabine Krämer-Neubert stapeln sich unübersehbar Videobänder, kleine Wörterbücher einzelner Dörfer und selbsteingesprochene Kassetten. Natürlich soll die wissenschaftliche Arbeit unter diesem Andrang nicht leiden, deshalb haben sich die Forscher einem anderen Gebiet zugewandt, das die Zukunft des Instituts werden soll, berichtet Sabine Krämer-Neubert.
Und dann wollen wir noch die Jugendsprache erforschen. Das wäre wieder ein Punkt an dem wir sagen, da gehen wir wieder raus unter die Leute. Der Sprachatlas hat den Dialekt der älteren Menschen erhoben, den Dialekt, der sich stark verändert und bei dem einzelne Formen vielleicht auch wirklich aussterben. Und wir wollen jetzt erheben: Was spricht die Jugend, wie spricht die Jugend, wann spricht sie Dialekt und mit wem spricht sie Dialekt und was ist das für ein Dialekt?. Das wollen wir erheben und beschreiben und vielleicht auch mal vergleichen.