Doch diese Strukturen verfallen immer mehr. Scheidungen, finanzielle Probleme, soziale Deklassierung durch Sitzenbleiben in der Schule, Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von der Elterngeneration, Suchtproblematik – das ist die Gemengelage, in der Jugendliche leicht abrutschen können und dann ohne professionelle Hilfe von außen nicht mehr zurück in einen normalen Alltag finden. Ein Fall für die Jugendhilfe.
Mögliche Maßnahmen sind zum Beispiel die Zuweisung von Betreuungshelfern, die sozialpädagogische Unterstützung für Familien, eine intensive Einzelbetreuung, soziale Gruppenarbeit, Gespräche oder Trainingskurse. Das alles geht jedoch nur, wenn vom Jugendamt ein echter Bedarf festgestellt wird und zusätzlich der Antrag eines Erziehungsberechtigten vorliegt. Oder wenn nach einer Straftat ein Jugendrichter eine entsprechende Anordnung erlässt.
In einer aktuellen Studie zur Jugendhilfe in Bremen wurde festgestellt, dass zu den klassischen Zielgruppen der Erziehungshilfe, die häufig aus sozial benachteiligten und verarmten Schichten stammen, in den letzten Jahren eine neue Klientel hinzu gekommen ist. Bis in die Mittelschicht hinein werden mittlerweile Betreuungsangebote benötigt. Drei Gründe seien dafür ausschlaggebend: Erstens verarmt ein Teil bisher abgesicherter Familien durch Trennung und Scheidung, die Probleme schlagen sich in Erziehungsschwierigkeiten nieder. Faktisch hängen mehr als 40 Prozent der Beratungsfälle der Erziehungsberatung in Bremen mit den Folgen von Trennung und Scheidung zusammen.
Zweitens gibt es zunehmend heftige Ablösekonflikte zwischen Jugendlichen und ihren Eltern, in deren Verlauf Jugendliche den Kontakt nach Hause abbrechen und die Hilfe der Jugendämter in Anspruch nehmen. Diese jugendlichen Aussteiger werden immer jünger und sind oft erst 14, 15 Jahre alt. Damit werden in der Jugendhilfe neue Wohn- und Betreuungsangebote notwendig.
Der dritte große Faktor sind schlechte Bildungs- und Schulleistungen. Aktuell werden allein in Bremen 1700 Kindergarten- und Hortkinder und über 300 lese- und rechtschreibschwache Kinder als Einzelfälle betreut. Und von den rund 2000 so genannten Schulvermeidern in Bremen, also den regelmäßig schwänzenden Kindern, landen viele ebenfalls irgendwann bei der Jugendhilfe.
Experten kritisieren, die Maßnahmen der Jugendhilfe seien zu wenig flexibel gestaltet und werden nicht ausreichend aufeinander abgestimmt. Es gebe Familie, die im Zusammenleben scheitern, obwohl häufig verschiedener Hilfestellungen über Jahre hinweg geleistet wurden. Oft werden die Ergebnisse der einzelnen Helfer und Programme nicht ausgetauscht. Darüber hinaus, so die Kritik, gewöhnen sich die Familien daran, die elterliche Verantwortung zum Teil an Sozialpädagogen und andere Helfer weiter zu geben. Das führt zu einer fatalen Konsequenz: Was gute Erziehung heißt, wird damit gerade wegen der Jugendhilfe letztlich verlernt.
Mögliche Maßnahmen sind zum Beispiel die Zuweisung von Betreuungshelfern, die sozialpädagogische Unterstützung für Familien, eine intensive Einzelbetreuung, soziale Gruppenarbeit, Gespräche oder Trainingskurse. Das alles geht jedoch nur, wenn vom Jugendamt ein echter Bedarf festgestellt wird und zusätzlich der Antrag eines Erziehungsberechtigten vorliegt. Oder wenn nach einer Straftat ein Jugendrichter eine entsprechende Anordnung erlässt.
In einer aktuellen Studie zur Jugendhilfe in Bremen wurde festgestellt, dass zu den klassischen Zielgruppen der Erziehungshilfe, die häufig aus sozial benachteiligten und verarmten Schichten stammen, in den letzten Jahren eine neue Klientel hinzu gekommen ist. Bis in die Mittelschicht hinein werden mittlerweile Betreuungsangebote benötigt. Drei Gründe seien dafür ausschlaggebend: Erstens verarmt ein Teil bisher abgesicherter Familien durch Trennung und Scheidung, die Probleme schlagen sich in Erziehungsschwierigkeiten nieder. Faktisch hängen mehr als 40 Prozent der Beratungsfälle der Erziehungsberatung in Bremen mit den Folgen von Trennung und Scheidung zusammen.
Zweitens gibt es zunehmend heftige Ablösekonflikte zwischen Jugendlichen und ihren Eltern, in deren Verlauf Jugendliche den Kontakt nach Hause abbrechen und die Hilfe der Jugendämter in Anspruch nehmen. Diese jugendlichen Aussteiger werden immer jünger und sind oft erst 14, 15 Jahre alt. Damit werden in der Jugendhilfe neue Wohn- und Betreuungsangebote notwendig.
Der dritte große Faktor sind schlechte Bildungs- und Schulleistungen. Aktuell werden allein in Bremen 1700 Kindergarten- und Hortkinder und über 300 lese- und rechtschreibschwache Kinder als Einzelfälle betreut. Und von den rund 2000 so genannten Schulvermeidern in Bremen, also den regelmäßig schwänzenden Kindern, landen viele ebenfalls irgendwann bei der Jugendhilfe.
Experten kritisieren, die Maßnahmen der Jugendhilfe seien zu wenig flexibel gestaltet und werden nicht ausreichend aufeinander abgestimmt. Es gebe Familie, die im Zusammenleben scheitern, obwohl häufig verschiedener Hilfestellungen über Jahre hinweg geleistet wurden. Oft werden die Ergebnisse der einzelnen Helfer und Programme nicht ausgetauscht. Darüber hinaus, so die Kritik, gewöhnen sich die Familien daran, die elterliche Verantwortung zum Teil an Sozialpädagogen und andere Helfer weiter zu geben. Das führt zu einer fatalen Konsequenz: Was gute Erziehung heißt, wird damit gerade wegen der Jugendhilfe letztlich verlernt.