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Intel ohne Konkurrenz

Marktführer Intel besitzt auf dem Gebiet der Prozessorherstellung eine kaum angefochtene Vormachtstellung. Rund 80 Prozent aller PCs basieren heute auf Intel-Chips. Lediglich im unteren Preissegment existiert noch nennenswerte Konkurrenz. Neben der Preisgestaltung spielen neue Befehlssätze eine entscheidende Rolle für den Erfolg der alternativen Produkte.

Achim Killer, Joe Salvador |
    Der wohl bekannteste unter den Intel-Clonern ist wohl "AMD". Technologisch ist das Unternehmen dem Chip-Riesen immer knapp auf den Fersen - und preislich liegen "AMD"-Produkte meist 20 Prozent günstiger. Das neueste Produkt ist der mit rund 600 Megahertz getaktete "Athlon". Das neue Flagschiff braucht den Vergleich mit Produkten des Marktriesen "Intel" nicht zu scheuen, kostet aber mit rund 700 Dollar jetzt allerdings nahezu genausoviel. Anders sieht es in jenen Bereichen aus, in denen die anderen Intelkonkurrenten erbittert um Marktanteile kämpfen. Die "M2"-CPUs von "Cyrix", die "Winchips" von "IDT" und die "MP6"-Prozessoren des Newcomers "Rise" sind für deutlich unter 100 Dollar erhältlich. Sie stehen in Konkurrenz zu "Intels" "Celeron" und sind diesem überlegen - wenn man die Leistung so mißt, daß das gewünschte Ergebnis dabei herauskommt. "Rise" etwa vergleicht dabei einen 266 Megahertz-Celeron mit seinem 266- Megahertz-MP6. Schnellere Chips hat die Schmiede nicht zu bieten. "Wir liegen mit unseren Taktzahlen sicherlich im unteren Bereich", räumt Joe Salvador, Produktmanager für den "MP6" bei Rise, ein. Für Home-PCs reiche das allerdings allemal aus. Überdies werde "Rise" im Laufe diesen Jahres auf 0,18 Mikron-Strukturen umstellen und damit die Leistung in die Höhe treiben. Leistungsmessende Programme fahre man gegen gleich schnell getaktete Konkurrenzprozessoren, um die Überlegenheit der eigenen Architektur zu demonstrieren. Ebenso verfahren die anderen Mitstreiter gegen den Marktführer. Allerdings werkeln "Winchip", "MP6" und "M2" im Gesamtbild heutiger Leistungsmaßstäbe recht gemütlich vor sich hin. 366 Millionen mal in der Sekunde kann beim "M2" Prozessor ein Zwischenergebnis seiner Arbeit abgerufen werden. "IDTs" "Winchip" erreicht sogar nur 266 Megahertz. Intels "Celeron" existiert dagegen in Versionen mit bis zu 400 Megahertz. Der große Vorteil der Intelkonkurrenten ist vor allem ein unschlagbarer Preis. Dagegen steht neben der teilweise niedrigen Leistung ein weiteres Defizit der Herausforderer: Zwar verstehen die Billig-Chips inzwischen alle die Befehle der Multimediaerweiterung "MMX", nicht aber jene des Nachfolger-Befehlssatzes "KNI" von Intel. AMD, Cyrix und IDT setzen dagegen auf den Alternativentwurf "3Dnow". In der Folge verweigern für Intel geschriebene Programme auf den Konkurrenzchips ihre Tätigkeit. "Nach Gesprächen mit unseren Kunden haben wir uns gegen 3Dnow entschieden - zukünftig werden unsere Prozessoren KNI von Intel unterstützen", so Joe Salvador über das Umschwenken von "Rise" auf die vom Marktführer vorgegebene Linie. Die Kompatibilität soll auch weiterhin den Absatz der preiswerten Produkte sichern.