
Auch die Reichweite von Nachrichten insgesamt ist in der Langzeitbetrachtung leicht rückläufig: 89 Prozent der erwachsenen Internetnutzenden in Deutschland lesen, hören oder schauen mehr als einmal pro Woche Nachrichten, 2022 waren es noch 92 Prozent.
Meldungen über Ukraine-Krieg, Prominente und Sport werden häufig gemieden
Wie bereits im Vorjahr versucht der Umfrage zufolge 2023 jeder zehnte Internetnutzende im Alter ab 18 Jahren oftmals aktiv, Nachrichten zu vermeiden; 65 Prozent versuchen dies mindestens gelegentlich. 29 Prozent der Befragten, die zumindest gelegentlich Nachrichten vermeiden, gehen gezielt bestimmten Themen aus dem Weg. Am häufigsten werden Meldungen zum Ukraine-Krieg gemieden, gefolgt von Nachrichten zum Thema Unterhaltung beziehungsweise Prominente, Gesundheit und Sport.
Positive Nachrichten gewünscht
Eine Mehrheit interessiert sich stattdessen für positive Nachrichten (58 Prozent) und für solche, die Lösungen für Probleme vorschlagen (53 Prozent) und die helfen, komplexe Themen zu verstehen (50 Prozent). 43 Prozent sind der Ansicht, man könne dem Großteil der Nachrichten in der Regel vertrauen. Das sind sieben Prozentpunkte weniger und gleichzeitig der niedrigste Wert, seitdem die Frage 2015 erstmals gestellt wurde.
Die Teilstudie des "Reuters Institute Digital News Report 2023" wurde vom Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg durchgeführt. Insgesamt basiert die Studie auf den Aussagen von fast 94.000 Teilnehmern aus 46 Ländern auf sechs Kontinenten. Die Befragung wurde im Januar 2023 durchgeführt.
Diese Nachricht wurde am 15.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.