Von einer tickenden Zeitbombe sprechen Experten schon seit längerem. Und auch die internationale Politik ist sich seit Beginn der neunziger Jahre des Problems sehr wohl bewusst. Nuklearer Schrott aus der ehemaligen Sowjetunion stellt aus zwei Gründen eine Gefahr dar. Natürlich bedroht diese veraltete Technologie die Umwelt, doch die Gefahr, dass Atomabfall auch in falsche Hände geraten könnte, macht das Problem noch größer. Ökologische und nukleare Sanierungsprojekte im kleinen Rahmen gibt es deshalb schon seit ein Jahren – doch erst jetzt ermöglicht eine neues Abkommen ein gezielteres Vorgehen – Sicherheitsaspekte wie auch die Finanzierung wurden geklärt. So können im Rahmen der G8-Partnerschaften Projekte angegangen werden, ebenso durch Engagement der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Deren Abteilungsleiter für Nukleare Sicherheit, Vince Novak, ist derzeit in Berlin, um mit Experten weitere Schritte zu erörtern. Er warnt vor allem vor einer möglichen Strahlenbelastung:
Das wird nicht einfach. Denn die Radiation ist ähnlich wie in Tschernobyl. Das sind sehr schlechte Konditionen. Und es gibt wahrscheinlich 25 bis 30.000 Brennstäbe, die zum Beispiel an der Küste sind.
Das neue internationale Rahmenabkommen soll sich vor allem um die Entsorgung von Nuklearmaterial ausrangierter Atom-U-Boote kümmern. Deutschland ist mit einem eigenen Abkommen derzeit in Russland engagiert. Das Projekt entsteht derzeit in der Nähe von Murmansk, sagt Hans-Jörg Hinsdorf aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
Wir führen im Rahmen dieses Abkommens ein Projekt durch, dass sich damit befasst, ein Zwischenlager für die Reaktorsektionen stillgelegter Atom-U-Boote zu errichten. Insgesamt soll dieses Zwischenlager mal die Reaktoren von 120 Atom-U-Booten aufnehmen.
Vor Ort ein durchaus schwieriges Unterfangen, nicht nur technologisch, sondern auch deswegen, weil Russland Experten aus fremden Ländern in militärisches Sperrgebiet hineinlassen muss. Auch deshalb haben sich die Verhandlungen lange hingezogen. Russlands stellvertretender Atomenergieminister Sergei Antipov betont dennoch, dass ohne internationale Hilfe das Problem nicht gelöst werden kann.
Denn durch die derzeitige wirtschaftliche Situation des Landes könne die Entsorgung und Sicherung von Nuklearabfall nicht von Russland allein geleistet werden. Zudem sei das Problem durch den 11. September 2001 deutlich verschärft worden. Dies habe gezeigt, dass man nur unzureichend gegen Terroristen geschützt sei - die Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen in falschen Händen sei einmal mehr bewusst geworden.
Was konkret passieren wird in den nächsten Jahren zeigt das deutsch-russische Projekt in der Nähe von Murmansk. Hans-Jörg Hinsdorf:
Die Entsorgung eines Atom-U-Bootes besteht darin, dass zunächst der Kernbrennstoff aus den Reaktoren entfernt wird. Das macht die russische Seite, darum kümmern wir uns nicht. Und dann wird dieses U-Boot zerlegt. Der Vorderteil des Bootes praktisch abgeschnitten und konventionell entsorgt. Der hintere und somit nukleare Teil muss dagegen sicher verwahrt werden. Da Russland kein Endlager hat, brauchen wir eine relativ komplizierte Technologie, man muss ja mit bestimmten Maßnahmen einen Strahlenschutz herstellen. Es muss ja sichergestellt sein, dass später diese Reaktoren in dem Zwischenlager für immerhin rund 70 Jahre gelagert werden können und sollen. Das Lager muss wirklich dicht sein und es dürfen keinerlei Probleme auftreten.
Bis zu 1,5 Milliarden Euro wird Deutschland für Projekte dieser Art in den nächsten Jahren aufbringen. Deutsches Geld und Deutsches Know-how für ein gravierendes Umwelt- wie auch Sicherheitsproblem.
Das wird nicht einfach. Denn die Radiation ist ähnlich wie in Tschernobyl. Das sind sehr schlechte Konditionen. Und es gibt wahrscheinlich 25 bis 30.000 Brennstäbe, die zum Beispiel an der Küste sind.
Das neue internationale Rahmenabkommen soll sich vor allem um die Entsorgung von Nuklearmaterial ausrangierter Atom-U-Boote kümmern. Deutschland ist mit einem eigenen Abkommen derzeit in Russland engagiert. Das Projekt entsteht derzeit in der Nähe von Murmansk, sagt Hans-Jörg Hinsdorf aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
Wir führen im Rahmen dieses Abkommens ein Projekt durch, dass sich damit befasst, ein Zwischenlager für die Reaktorsektionen stillgelegter Atom-U-Boote zu errichten. Insgesamt soll dieses Zwischenlager mal die Reaktoren von 120 Atom-U-Booten aufnehmen.
Vor Ort ein durchaus schwieriges Unterfangen, nicht nur technologisch, sondern auch deswegen, weil Russland Experten aus fremden Ländern in militärisches Sperrgebiet hineinlassen muss. Auch deshalb haben sich die Verhandlungen lange hingezogen. Russlands stellvertretender Atomenergieminister Sergei Antipov betont dennoch, dass ohne internationale Hilfe das Problem nicht gelöst werden kann.
Denn durch die derzeitige wirtschaftliche Situation des Landes könne die Entsorgung und Sicherung von Nuklearabfall nicht von Russland allein geleistet werden. Zudem sei das Problem durch den 11. September 2001 deutlich verschärft worden. Dies habe gezeigt, dass man nur unzureichend gegen Terroristen geschützt sei - die Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen in falschen Händen sei einmal mehr bewusst geworden.
Was konkret passieren wird in den nächsten Jahren zeigt das deutsch-russische Projekt in der Nähe von Murmansk. Hans-Jörg Hinsdorf:
Die Entsorgung eines Atom-U-Bootes besteht darin, dass zunächst der Kernbrennstoff aus den Reaktoren entfernt wird. Das macht die russische Seite, darum kümmern wir uns nicht. Und dann wird dieses U-Boot zerlegt. Der Vorderteil des Bootes praktisch abgeschnitten und konventionell entsorgt. Der hintere und somit nukleare Teil muss dagegen sicher verwahrt werden. Da Russland kein Endlager hat, brauchen wir eine relativ komplizierte Technologie, man muss ja mit bestimmten Maßnahmen einen Strahlenschutz herstellen. Es muss ja sichergestellt sein, dass später diese Reaktoren in dem Zwischenlager für immerhin rund 70 Jahre gelagert werden können und sollen. Das Lager muss wirklich dicht sein und es dürfen keinerlei Probleme auftreten.
Bis zu 1,5 Milliarden Euro wird Deutschland für Projekte dieser Art in den nächsten Jahren aufbringen. Deutsches Geld und Deutsches Know-how für ein gravierendes Umwelt- wie auch Sicherheitsproblem.