Gutachten
Internationaler Gerichtshof: Israel muss Grundbedürfnisse im Gazastreifen abdecken

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat Israel aufgefordert, die Grundversorgung der Menschen im Gazastreifen sicherzustellen. In einem Gutachten kommt das höchste Gericht der Vereinten Nationen zu dem Schluss, dass die israelische Regierung das UNO-Palästinenser-Hilfswerk nicht hätte daran hindern dürfen, Versorgungsgüter in die Region zu bringen.

    Rafah: Ein mit humanitären Hilfsgütern beladener Lastwagen durchquert das ägyptische Tor des Grenzübergangs Rafah und wird von den israelischen Behörden kontrolliert, bevor er in den Gazastreifen einreist.
    Grenzübergang Rafah: Hilfsgüter werden in den Gazastreifen gebracht (Mohammed Arafat / AP / dpa / Mohammed Arafat)
    Wörtlich heißt es in dem Gutachten, Israel dürfe "das Aushungern der Zivilbevölkerung nicht als Kriegsmethode" nutzen. Das Palästinenser-Hilfswerk war von der israelischen Regierung als Lieferant abgelehnt worden, mit der Begründung, es sei von der Terrororganisation Hamas unterwandert. Nach Ansicht der Richter wurden dazu jedoch keine stichhaltigen Beweise vorgelegt.
    Die Einschätzungen des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag sind rechtlich nicht bindend. Das Gutachten war von den Vereinten Nationen in New York angefordert worden.
    Diese Nachricht wurde am 22.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.