Vizekanzler Habeck sagte in seiner Laudatio im Aachener Rathaus, Goldschmidt engagiere sich seit Jahrzehnten für ein Europa der Verständigung. Die Jury habe mit der Wahl des Preisträgers zugleich ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in Europa gesetzt. Goldschmidt selbst warnte, derzeit sei das jüdische Leben in Europa ernsthaft bedroht. Dem müssten die Regierungen noch mehr entgegensetzen. Bundespräsident Steinmeier nannte Goldschmidt ein Vorbild gelebter Freiheit. Mit beeindruckender Konsequenz habe Goldschmidt nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sein Amt als Oberrabbiner von Moskau niedergelegt und dem Land den Rücken gekehrt, heißt es in einer vom Bundespräsidialamt verbreiteten Erklärung. Gemeinsam mit Goldschmidt wurden auch die jüdischen Gemeinden in Europa ausgezeichnet.
Der Karlspreis der Stadt Aachen wird seit 1950 für besondere Verdienste um Europa verliehen. Zu den Preisträgern zählen der französische Präsident Macron, der ukrainische Präsident Selenskyj, Altbundeskanzlerin Merkel und Papst Franziskus.
Diese Nachricht wurde am 09.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.