Lambert Lehnertz züchtet Legehennen in Habscheid in Rheinland-Pfalz. Der Geflügelwirt hat bislang die Hühner in Käfigen gehalten. Aber jetzt baut er am Ortsrand einen neuen Stall:
Insgesamt ist der Stall für insgesamt 10.000 Tiere in Bodenhaltung gedacht. Mit einem überdachten Außenbereich - Kaltscharraum sagt man dazu- wo die Tiere die Möglichkeit haben ins Freie zu gelangen.
Der Stall ist das modernste was zur Zeit in Deutschland gibt. Die glücklichen Hühner bekommen sogar ein Radio:
Es hat sich erwiesen, dass durch wechselhafte Töne das Huhn abgelenkt wird.
Und Ablenkung muss sein, sonst kommt es bei der Bodenhaltung schnell zu Hackordnungskämpfen. Neben der Sauberkeit und Hygiene im Stall, ist das das schwierigste Problem bei der Bodenhaltung. Außerdem braucht man für die Bodenhaltung mehr Platz und mehr Personal. Zum Beispiel weil die Eier von Hand eingesammelt werden müssen. Das einzelne Ei ist damit teuerer als das aus dem Ausland:
Holland, Belgien, Frankreich usw. dürfen bis 2012 in Käfigen weiterproduzieren. Zudem dürfen sie in dem sogenannten Kleingruppen-Käfig die Hühner weiter halten. Das ist auch ein Käfig, der in Deutschland verboten ist. Das heißt die Nachbarländer reiben sich regelrecht die Finger nach dem deutschen Markt.
Karl-Heinz Weinand aus Niederprüm, ebenfalls Geflügel-Wirt, sieht durch diese unterschiedlichen Regelungen seine Existenz gefährdet.
Es ist die Frage, ob man den erforderlichen Mehrpreis überhaupt realisieren kann. Und nachdem, was ich sehe ist es nicht so ohne weiteres möglich.
Jeder wünsche Bodenhaltung, aber nur wenige seien bereit den höheren Preis zu bezahlen. Und dieses Problem sieht auch Thomas Janning vom Bundesverband Deutsches Ei.
Die Prognosen gehen dahin, dass langfristig das Verbraucher-Verhalten sich einpendeln wird bei 50%. Das heißt: 50% der Verbraucher werden Eier aus Freiland- und Bodenhaltung kaufen und die anderen 50% werden bedient aus Käfighaltung.
Deshalb sollen in Deutschland beide Haltungsformen erlaubt werden. Da der Kunde das so will. Sonst würde es wie in der Schweiz laufen: dort sind die Käfige schon länger verboten. Die Folge: es werden mehr Billig-Eier importiert. Zu Lasten der einheimischen Bauern. ALDI Nord hat vor wenigen Monaten die Käfig-Eier aus dem Regal genommen. Weil die Verkaufszahlen zurück gingen, gab es sie dann doch wieder. Vor wenigen Tagen wurden sie wieder aus dem Regal genommen. Jetzt gibt es aber dafür die Eier aus Bodenhaltung zum Dumping-Preis von 69 Cents für die 10er-Packung...
Letzendlich hat man bei ALDI wohl die Absicht auf Alternativhaltung überzugehen. Somit hat man dieses hin- und her. ALDI wird aber erkennen müssen, dass man ein teureres Ei anbietet und diese Umsätze im Eier-Segment nicht gemacht werden können.
Denn der Konkurrent Lidl bleibt bei Käfig-Eiern und ist ebenfalls mit dem Preis runter: dort kostet die 10er-Packung nun 39 Cents. Preise, die allerdings derzeit von einer übermäßigen Produktion herrühren und wohl auf Dauer kaum so bleiben werden, da sich so die Herstellung nicht rentiert. Dennoch: solange der Kunde Käfig-Eier kauft, gibt es große Skepsis bei den Hühner-Züchtern. Landwirt Weinand stellt deshalb noch nicht um – auch wenn er nicht generell gegen die Bodenhaltung sei:
Ich warte jetzt erst mal ab. Erstens: wird eine Umstellung finanziell gefördert, so dass es auch tragbar ist? Zweitens: Wie sieht es mit einer Entschädigung aus? Denn es ist ja eine Klage beim
Bundesverfassungsgericht diesbezüglich anhängig und die Klage wurde angenommen. Das heißt, die Chancen stehen gar nicht so schlecht.
Und es bahnt sich ein Kompromiss an: Die Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern würden demnach ein artgerechteres Käfig-Haltungssystem doch erlauben. Noch in diesem Herbst könnte die Entscheidung fallen:
Es ist ein System, wo die Henne sehr viel Platz hat. Das sind Gruppen mit so 60 Tieren. Dazu gehört ein Nest, dazu gehören Sitzstangen. Und es gehört ein Scharr-Bereich dazu, damit die Hennen auch Staub baden können, also all ihre arttypischen Verhaltensweisen in diesem System
ausleben können.
Insgesamt ist der Stall für insgesamt 10.000 Tiere in Bodenhaltung gedacht. Mit einem überdachten Außenbereich - Kaltscharraum sagt man dazu- wo die Tiere die Möglichkeit haben ins Freie zu gelangen.
Der Stall ist das modernste was zur Zeit in Deutschland gibt. Die glücklichen Hühner bekommen sogar ein Radio:
Es hat sich erwiesen, dass durch wechselhafte Töne das Huhn abgelenkt wird.
Und Ablenkung muss sein, sonst kommt es bei der Bodenhaltung schnell zu Hackordnungskämpfen. Neben der Sauberkeit und Hygiene im Stall, ist das das schwierigste Problem bei der Bodenhaltung. Außerdem braucht man für die Bodenhaltung mehr Platz und mehr Personal. Zum Beispiel weil die Eier von Hand eingesammelt werden müssen. Das einzelne Ei ist damit teuerer als das aus dem Ausland:
Holland, Belgien, Frankreich usw. dürfen bis 2012 in Käfigen weiterproduzieren. Zudem dürfen sie in dem sogenannten Kleingruppen-Käfig die Hühner weiter halten. Das ist auch ein Käfig, der in Deutschland verboten ist. Das heißt die Nachbarländer reiben sich regelrecht die Finger nach dem deutschen Markt.
Karl-Heinz Weinand aus Niederprüm, ebenfalls Geflügel-Wirt, sieht durch diese unterschiedlichen Regelungen seine Existenz gefährdet.
Es ist die Frage, ob man den erforderlichen Mehrpreis überhaupt realisieren kann. Und nachdem, was ich sehe ist es nicht so ohne weiteres möglich.
Jeder wünsche Bodenhaltung, aber nur wenige seien bereit den höheren Preis zu bezahlen. Und dieses Problem sieht auch Thomas Janning vom Bundesverband Deutsches Ei.
Die Prognosen gehen dahin, dass langfristig das Verbraucher-Verhalten sich einpendeln wird bei 50%. Das heißt: 50% der Verbraucher werden Eier aus Freiland- und Bodenhaltung kaufen und die anderen 50% werden bedient aus Käfighaltung.
Deshalb sollen in Deutschland beide Haltungsformen erlaubt werden. Da der Kunde das so will. Sonst würde es wie in der Schweiz laufen: dort sind die Käfige schon länger verboten. Die Folge: es werden mehr Billig-Eier importiert. Zu Lasten der einheimischen Bauern. ALDI Nord hat vor wenigen Monaten die Käfig-Eier aus dem Regal genommen. Weil die Verkaufszahlen zurück gingen, gab es sie dann doch wieder. Vor wenigen Tagen wurden sie wieder aus dem Regal genommen. Jetzt gibt es aber dafür die Eier aus Bodenhaltung zum Dumping-Preis von 69 Cents für die 10er-Packung...
Letzendlich hat man bei ALDI wohl die Absicht auf Alternativhaltung überzugehen. Somit hat man dieses hin- und her. ALDI wird aber erkennen müssen, dass man ein teureres Ei anbietet und diese Umsätze im Eier-Segment nicht gemacht werden können.
Denn der Konkurrent Lidl bleibt bei Käfig-Eiern und ist ebenfalls mit dem Preis runter: dort kostet die 10er-Packung nun 39 Cents. Preise, die allerdings derzeit von einer übermäßigen Produktion herrühren und wohl auf Dauer kaum so bleiben werden, da sich so die Herstellung nicht rentiert. Dennoch: solange der Kunde Käfig-Eier kauft, gibt es große Skepsis bei den Hühner-Züchtern. Landwirt Weinand stellt deshalb noch nicht um – auch wenn er nicht generell gegen die Bodenhaltung sei:
Ich warte jetzt erst mal ab. Erstens: wird eine Umstellung finanziell gefördert, so dass es auch tragbar ist? Zweitens: Wie sieht es mit einer Entschädigung aus? Denn es ist ja eine Klage beim
Bundesverfassungsgericht diesbezüglich anhängig und die Klage wurde angenommen. Das heißt, die Chancen stehen gar nicht so schlecht.
Und es bahnt sich ein Kompromiss an: Die Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern würden demnach ein artgerechteres Käfig-Haltungssystem doch erlauben. Noch in diesem Herbst könnte die Entscheidung fallen:
Es ist ein System, wo die Henne sehr viel Platz hat. Das sind Gruppen mit so 60 Tieren. Dazu gehört ein Nest, dazu gehören Sitzstangen. Und es gehört ein Scharr-Bereich dazu, damit die Hennen auch Staub baden können, also all ihre arttypischen Verhaltensweisen in diesem System
ausleben können.