Die ausstehenden Entscheidungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zu russischen Sportlern hätten jedoch keine Auswirkungen auf die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang, sagte der Direktor des deutschen Bob- und Schlittenverbandes. "Ob die Olympischen Spiele mit oder ohne Russland sind, ist für uns erst mal sekundär." Man verfolge die Thematik im Verband jedoch aufmerksam. "Ich möchte, dass Doping sanktioniert wird in härtester Form. Wie da die einzelne Beweislage aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis, da bin ich gespannt, was da vom IOC kommt", sagte Schwab. Man sei auch überrascht, in welchem Ausmaß der Dopingskandal die eignene Sportart betreffe.
Kritik an später Reaktion des IOC auf McLaren-Report
Das IOC hatte einige russische Bob- und Skeletonfahrer in den letzten Wochen lebenslang für Olympische Spiele gesperrt, der Weltverband hatte diese vorläufigen Suspendierungen aufgehoben und den Fahrern damit die Teilnahme am Weltcup vorerst wieder ermöglicht. "Der Verband ist verpflichtet, nach den Hearings eine Entscheidung zu treffen und da gab es anscheinend keine erdrückende Beweislage, deswegen hat man die vorläufige Suspendierung wieder aufgehoben", sagte Schwab zu dieser Entscheidung.
Eine Kollektivstrafe für das russische Team für Pyeongchang sei bei erdrückender Beweislast denkbar. Aber: "Möglicherweise bestraft man dann Athleten, die wirklich überhaupt nichts dazu können. Es kommt auf die Beweislast an." Schwab kritisierte in diesem Zusammenhang das späte Handeln des IOC. Der McLaren Report liege schon lange vor. "Das IOC reagiert jetzt, fast vier Jahre später."
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