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IOC-Entscheidungen zu russischen Sportlern
"Ich möchte, dass Doping in härtester Form sanktioniert wird"

Thomas Schwab, Generalsekretär des deutschen Bob- und Schlittenverbandes, hat im Dlf ein hartes Vorgehen gegen russische Dopingsünder gefordert. Ein Kollektiv-Ausschluss des russischen Teams sei bei erdrückender Beweislast denkbar. Allerdings bestrafe man damit möglicherweise auch Athleten, "die wirklich überhaupt nichts dazu können".

Thomas Schwab im Gespräch mit Matthias Friebe |
    Thomas Schwab, Direktor des deutschen Bob- und Schlittenverbandes
    Thomas Schwab, Generalsekretär des deutschen Bob- und Schlittenverbandes (dpa/ picture alliance/ Timm Schamberger)
    Die ausstehenden Entscheidungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zu russischen Sportlern hätten jedoch keine Auswirkungen auf die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang, sagte der Direktor des deutschen Bob- und Schlittenverbandes. "Ob die Olympischen Spiele mit oder ohne Russland sind, ist für uns erst mal sekundär." Man verfolge die Thematik im Verband jedoch aufmerksam. "Ich möchte, dass Doping sanktioniert wird in härtester Form. Wie da die einzelne Beweislage aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis, da bin ich gespannt, was da vom IOC kommt", sagte Schwab. Man sei auch überrascht, in welchem Ausmaß der Dopingskandal die eignene Sportart betreffe.
    Kritik an später Reaktion des IOC auf McLaren-Report
    Das IOC hatte einige russische Bob- und Skeletonfahrer in den letzten Wochen lebenslang für Olympische Spiele gesperrt, der Weltverband hatte diese vorläufigen Suspendierungen aufgehoben und den Fahrern damit die Teilnahme am Weltcup vorerst wieder ermöglicht. "Der Verband ist verpflichtet, nach den Hearings eine Entscheidung zu treffen und da gab es anscheinend keine erdrückende Beweislage, deswegen hat man die vorläufige Suspendierung wieder aufgehoben", sagte Schwab zu dieser Entscheidung.
    Eine Kollektivstrafe für das russische Team für Pyeongchang sei bei erdrückender Beweislast denkbar. Aber: "Möglicherweise bestraft man dann Athleten, die wirklich überhaupt nichts dazu können. Es kommt auf die Beweislast an." Schwab kritisierte in diesem Zusammenhang das späte Handeln des IOC. Der McLaren Report liege schon lange vor. "Das IOC reagiert jetzt, fast vier Jahre später."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.