Bundesjugendspiele
IOC-Präsident Bach kritisiert Reform: "Elend pur"

Der Präsident des Internationalen Olympischen Kommitees (IOC), Bach, kritisiert die Reform der Bundesjugendspiele. Dass der Wettkampf in Grundschulen abgeschafft worden sei, sei Elend pur, sagte der 71-Jährige der "Bild"-Zeitung. "Es widerspricht allem, wofür der Sport und eine Gesellschaft stehen."

    Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), gestikuliert während einer Pressekonferenz in Paris am Rande der Olympischen Sommerspiele.
    IOC-Präsident Thomas Bach (Archivbild). (IMAGO / Kyodo News / IMAGO)
    Der Sportfunktionär, der im Sommer sein Amt abgibt, sieht gravierende Auswirkungen durch die Anpassungen. "Eine Gesellschaft lebt am Ende von Leistung. Wenn man Anstrengung und Leistung schon im Sport abwürgt, dann muss man sich über den Zustand dieses Landes nicht wundern", betonte Bach.

    Bach: Wieder für etwas Positives begeistern

    In Deutschland wird über den Zustand des Spitzensports diskutiert, zuletzt vermehrt durch die magere Medaillenausbeute bei Olympia in Paris im Sommer 2024. "Wir müssen uns endlich mal wieder für etwas Positives begeistern. Das dann auch wirklich wollen und anstreben. Und nicht immer nur zweifeln, was alles schief gehen könnte", meinte Bach. "Das sage ich als deutscher Staatsbürger, nicht als IOC-Präsident. Dazu gehört auch ein gesellschaftspolitisches Bekenntnis zur Leistung, das uns ein wenig abhanden gekommen ist."
    Seit dem Schuljahr 2023/2024 werden die Bundesjugendspiele in der Sportart Leichtathletik für alle Grundschulkinder bis zur vierten Klasse als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf organisiert. Bislang war das nur in den ersten beiden Klassen der Fall. Durch die Änderung solle der Sport kinderfreundlicher und motivierender werden, argumentiert der zuständige Ausschuss.
    Diese Nachricht wurde am 01.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.