Fall Sharmahd
Iran-Experte Fathollah-Nejad kritisiert Bundesregierung

Der Iran-Experte Fathollah-Nejad hat die Schließung der drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland als unzureichend kritisiert. Die Bundesregierung hatte den Schritt als Reaktion auf die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Sharmahd gestern angeordnet.

    Auf einem Foto bei einer Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt ist der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd zu sehen, der im Iran hingerichtet wurde.
    Der Deutsch-Iraner Sharmahd wurde im Iran hingerichtet. (Christophe Gateau/dpa)
    Der Direktor des Center for Middle East and Global Order in Berlin sagte im Deutschlandfunk, die Maßnahme übe auf die Regierung in Teheran keinerlei Druck aus. Effektiver wären eine Herabstufung der diplomatischen Beziehungen, eine Ausweisung des iranischen Botschafters oder Sanktionen gegen die Machtelite gewesen. Als schärfstes Schwert der internationalen Gemeinschaft bezeichnete Fathollah-Nejad die mögliche Wiedereinsetzung der Sanktionen gegen den Iran, die im Zuge des Atom-Deals ausgesetzt worden waren.
    Die iranische Justiz hatte am 28. Oktober die Vollstreckung des Todesurteils gegen Sharmahd bekanntgegeben. Der Regimegegner war im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt worden.
    Diese Nachricht wurde am 01.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.