Sonntag, 19. Mai 2024

Agentur Tasnim und Sender Sputnik
Iran-Expertin Amiri: Medienkooperation zwischen Teheran und Moskau dient vor allem Propagandazwecken

Die vor einigen Tagen verkündete Medienkooperation zwischen dem Iran und Russland dient nach Einschätzung der Journalistin Natalie Amiri vor allem Propagandazwecken. Der staatliche russische Sender Sputnik und die iranische Nachrichtenagentur Tasnim hatten mitgeteilt, dass sie eine Zusammenarbeit vereinbart haben.

17.08.2023
    Das Foto zeigt die Journalistin Natalie Amiri.
    Die Journalistin Natalie Amiri (picture alliance / Panama Pictures / Christoph Hardt)
    Amiri war früher Iran-Korrespondentin für die ARD. Sie sagte im Deutschlandfunk, die beiden Länder wollten damit signalisieren, dass sie Verbündete auf immer mehr Ebenen seien. Die Wirtschaftsbeziehungen und die militärische Zusammenarbeit seien seit dem Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine intensiviert worden. Man beobachte inzwischen fast jeden Tag, wie Russland iranische Drohnen gegen die Ukraine einsetze. Wie die Medienkooperation genau aussehen solle, habe man indes weder bei Tasnim noch auf russischer Seite nachlesen können, betonte Amiri.

    Ständige Kontrolle durch russische Regierung

    Der russische Sender Sputnik ist - ebenso wie RT/Russia Today - in der EU nach Beginn des Angriffskrieges verboten worden. Damals hieß es von Seiten der EU: "Sputnik und Russia Today stehen unter der ständigen direkten oder indirekten Kontrolle der Regierung der Russischen Föderation und tragen wesentlich dazu bei, die militärische Aggression gegen die Ukraine zu befeuern und zu unterstützen sowie ihre Nachbarländer zu destabilisieren."

    Propagandakanal des iranischen Regimes

    Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim steht der Revolutionsgarde nahe. Natalie Amiri betonte, es handle sich um einen der wichtigsten Propagandakanäle der Islamischen Republik, vor allem wenn es um Militärthemen gehe.
    Diese Nachricht wurde am 16.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.