Teheran
Iranischer Sicherheitsrat stoppt Umsetzung des Kopftuchgesetzes

Im Iran hat der Sicherheitsrat des Landes die Umsetzung des neuen Kopftuchgesetzes gestoppt. Das Nachrichtenportal Entekhab berichtet, der iranische Parlamentspräsident Ghalibaf habe mitgeteilt, das Gesetz dürfe zunächst nicht in Kraft treten. Die Entscheidung des Sicherheitsrates habe Vorrang.

    Rückansicht zweier Frauen auf einer Straße in Teheran: Die eine trägt das Kopftuch locker, die andere nur als Halstuch.
    Teheran: Immer mehr Frauen tragen das ihnen aufgezwungene Kopftuch nur noch locker als Halstuch. (Imago / NurPhoto / Morteza Nikoubazl)
    Das im vergangenen Jahr von islamischen Hardlinern im Parlament verabschiedete Gesetz sieht für Frauen, die sich nicht an die islamische Kopftuchpflicht halten, unter anderem hohe Geldstrafen, den Entzug öffentlicher Dienstleistungen und bei Wiederholungstaten sogar Haftstrafen vor. Ursprünglich sollte das Gesetz im Dezember vergangenen Jahres umgesetzt werden, es wurde jedoch aufgrund massiver Proteste im In- und Ausland verschoben.
    Irans Präsident Peseschkian hatte Befürchtungen geäußert, das schärfer gefasste Kopftuchgesetz könnte neue Unruhen im Land auslösen. Die Hardliner im Parlament hingegen drängen darauf, das Gesetz in Kraft zu setzen und begründen dies damit, die islamischen Werte im Land bewahren und eine "westliche Kulturinvasion" verhindern zu wollen
    Im Iran sind Frauen laut islamischen Vorschriften verpflichtet, eine lange Jacke und ein Kopftuch zu tragen, um Körperkonturen und Haare zu verhüllen. In den Großstädten jedoch halten sich viele Frauen aus Protest nicht mehr an die strengen Kleidungsvorschriften.
    Diese Nachricht wurde am 25.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.